Eine Woche nach dem glanzvollen Sieg gegen Dynamo Dresden präsentierte sich unsere Mannschaft nicht noch einmal von ihrer besten Seite. Sie verlor nicht nur das Spiel in Münster, sondern auch Christoph Menz durch Feldverweis. Daniel Brückner und Sami Benamar kamen zu ihren Debuts.
Allzu gerne hätten wir heute im Preußenstadion den Sieg aus der Vorwoche veredelt. Doch obwohl die Mannschaft bestens vorbereitet und eingestellt an die Sache heran ging, mussten wir am Ende neidlos anerkennen, dass die Gastgeber heute das bessere Team waren.
Der neue Preußen-Trainer Horst Steffen wollte bei seiner Premiere attraktiven und offensiven Fußball spielen lassen und seine Jungs setzten sein Versprechen von der ersten Minute an um. Anders als sein Vorgänger Ralf Loose ließ Steffen heute – erstmals in dieser Saison – die beiden Top-Stürmer Reichwein und Krohne gemeinsam im Preußen-Sturm auflaufen und die beiden dankten es ihm auf ihre Weise. Schon nach wenigen Minuten traf Krohne zum 1-0 für die Westfalen. Eine Vorlage von Hoffmann verwertete er mit einem Drehschuss von der Strafraumgrenze, in zentraler Position stehend, zur Führung für die Gastgeber (6.). Erfurts Innenverteidiger Mario Erb stand in dieser Szene zu weit von ihm weg. Zehn Minuten später flankte Torschütze Krohne auf Marcel Reichwein, der den genau getimten Ball seines Sturmpartners mit einer Kopfbal-Bogenlampe zum 2-0 einnickte (16.). Diesmal patzte Andre Laurito, der zu weit von Reichwein entfernt stand und somit dem Ex-Erfurter seinen 5. Saisontreffer ermöglichte. Die Preußen während dieser ersten Halbzeit die Mannschaft mit der klareren Spielanlage und mit der Möglichkeit kurz vor der Pause erneut durch Krohne das Spiel bereits frühzeitig zu entscheiden. Sein Schlenzer aus 18 Metern, in halblinker Position stehend, strich aber glücklicherweise weinige Zentimeteram Erfurter Tor vorbei.
Auch wenn Erfurt viel zu passiv auftrat und in den meisten Fällen zu weit vom Gegner entfernt stand, hatte die Mannschaft doch ihre Chancen. Ein Schuss von Odak (13.), zwei etwas überhastete Abschlüsse von Kammlott (15./21.) und ein schöner Freistoss von Aydin (29.) hätten Erfurt ins Spiel zurückbringen können. Doch insgesamt wirkte die Mannschaft bei teilweise strömendem Regen und böigem Wind nicht so entschlossen wie in der zweiten Halbzeit des Spiels in der Vorwoche gegen Dresden.
In der Halbzeitpause hatte Stefan Krämer ungewöhnlich viel Zeit um seine Jungs, die er zu Beginn in gleicher Formation wie in der Vorwoche aufgeboten hatte, auf eine bessere Vorstellung als im ersten Durchgang einzustimmen. Der Grund: Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus beklagte Muskelkrämpfe und einen eingeklemmten Nerv, so dass sie das Spiel nicht weiter leiten konnte. Nach einer Halbzeitpause von schließlich fast 40 Minuten (!) ging es dann mit einem neuen Referee weiter ( Marcel Gasteier, bis dato Linienrichter und nun mit seinem ersten Auftritt an der Pfeife in der dritten Liga überhaupt).
Bei Erfurt jetzt Daniel Brückner auf dem Feld. Gestern erst unter Vertrag genommen, heute also der erste Auftritt des früheren Paderborner Bundesligaspielers. Marc Höcher blieb für ihn in der Kabine. Unser Team jetzt bemühter, versuchte sich in die Partie zu kämpfen. Es blieb jedoch nach vorne hin bei Ansätzen. Klare Torchancen wollten nicht heraussprangen, auch weil die Abschlüsse nicht zwingend genug vorbereitet waren. Münster verwaltete den Vorsprung und sollte durch Krohne kurz vor Schluss noch die beste Möglichkeit des 2. Durchgangs haben. Doch sein Schuss wurde von Brückner auf der Linie geklärt.
Leider ist uns kein Anschlusstor gelungen. Wenn das passiert wäre, hätte es das Spiel noch einmal scharf gemacht.
Stefan Krämer
Am Ende verloren wir nicht nur das Spiel, dem auch die im Laufe der 2. Halbzeit noch eingewechselten Sebastian Sziymayer und Sami Benamar (auch er kam damit neben Daniel Brückner zu seinen Einstand ) keine Wendung mehr geben konnten, sondern auch Christoph Menz. Der Mittelfeldspieler erhielt in der 83. Minute die Gelb-Rote Karte und fehlt kommende Woche gegen Gropßaspach ebenso wie Andre Laurito, der sich die 5. Gelbe Karte einfing.
30.01.2016