Der FC Rot-Weiß Erfurt hat den erhofften Befreiungsschlag verpasst. Gegen die zweite Vertretung von Werder Bremen reichte es am Ende nur zu einem 1:1-Unentschieden. Aufregung in der Schlussminute.
RWE musste in diesem so wichtigen Spiel auf die gelbgesperrten Möckel und Menz verzichten. Dafür
standen Laurito und Sumusalo in der Startelf. Für Kammlott begann Aydin.
Die 4.086 Zuschauer im Erfurter Steigerwaldstadion, darunter auch
Ministerpräsident Bodo Ramelow, sahen in den ersten zwanzig Minuten ein
denkbar schwaches Spiel ihrer Mannschaft. Sie hatte zwar mehr
Ballbesitz, es fehlten jedoch die Ideen. Häüfig gab es Rück- oder
Querpässe, zuweilen versprangen einfachste Bälle. Werder riss auch
keine Bäume aus, jedoch gingen sie mit ihrem ersten und einzigen
Torschuss im ersten Durchgang in Führung. Jensen traf
nach einem Zuspiel von Bytyqi ins rechte obere Toreck (19.). Die nächste
Hiobsbotschaft für RWE folgte kurz darauf: Referee Fritsch zeigte Tyrala
nach einem Handspiel gelb. Damit fehlt der Erfurter am Sonnabend in
Wiesbaden. In der Folge spielte Bremen cleverer, doch kurz vor der Pause
gelang Aydin dennoch der Ausgleich. Aus kurzer Distanz ließ er Werders
Keeper
Zetterer keine Abwehrchance (42.). Nach zwei Unachtsamkeiten in den
Abwehrreihen war das Remis zur Halbzeit verdient.
Nach dem Seitenwechsel bot sich dem Publikum eine andere Erfurter Mannschaft. Sie drängten Bremen weit hinten rein und kamen zu einer Serie von Chancen. Dabei tat sich vor allem Aydin hervor, der mehrfach die Führung auf dem Fuss hatte. Zunächst forderte er den Bremer Torwart mit einem kernigen Distanzschuss heraus (59.). Dann traf er nur Sekunden später nur die Latte (60.). Bremen schwamm gewaltig und hatte Glück, dass den Hausherren in dieser Phase nicht die Führung glückte. Obwohl Erfurt die spielbestimmende Elf blieb, wollte der zweite Treffer an diesem Abend offenbar nicht mehr fallen. Doch dann die letzte Spielminute. Aus dem Gewühl heraus trifft Nikolaou doch noch ins Tor, doch der Schiedsrichter entschied nach kurzem Zögern auf Foul des Erfurters. Von der Tribüne aus war die Richtigkeit dieser Entscheidung nicht mit Klarheit nachzuvollziehen, doch gab es ein gellendes Pfeiffkonzert. Der eingewechselte Kammlott sah in dieser Hektik zu allem Übel auch noch gelb und fehlt wie Tyrala am Samstag in Wiesbaden.
Mit den ersten 30 Minuten bin ich nicht zufrieden. Wir waren statisch, einfach zu langsam. Ich bin aber froh, dass wir noch vor der Halbzeit den Ausgleich gemacht haben. In der zweiten Halbzeit wollten wir mutig und schneller nach vorn spielen. Das hat ab der 46. Minute gut funktioniert. Wir hatten viele Chancen, haben mit viel Risiko gespielt und unter dem Strich hätte die Mannschaft den Sieg verdient gehabt."
Stefan Krämer, RWE-Trainer