Wieder einmal mehr bewahrheitete sich die alte Fußballerregel, wonach nur Tore allein Fußballspiele entscheiden. Im Duell der Drittligareserveteams unterlag der FC Rot-Weiß Erfurt vor 168 Zuschauern auf eigenem Platz Energie Cottbus unnötig mit 1:3.
Vor allem nach der Pause bestimmten die Hausherren klar das Geschehen, ließen aber beste Möglichkeiten ungenutzt, wurden dafür bestraft und standen so am Ende mit leeren Händen da.
"Das ist schon bitter. Aber wer solche Chancen liegen lädt, kann sich nicht beschweren, wenn er als Verlierer vom Platz. Dabei hat es die Mannschaft nach einer durchwachsenen ersten Hälfte im zweiten Abschnitt richtig gut gemacht, es aber leider versäumt sich dafür auch zu belohnen", ärgerte sich Erfurts Trainer Carsten Hänsel über die vermeidbare Niederlage.
Die Erfurter taten sich zu Beginn schwer, Cottbus hatte etwas mehr vom Spiel, aber viel zwingendes gelang auch den Gästen nicht. Die beste Chance vor der Pause hatten trotzdem die Rot-Weißen, doch Nicolas Warz brachte seinen Elfmeter nicht im Gästetor unter. Die Lausitzer dagegen agierten abgezockter, Andy Hebler besorgte nach einer halben Stunde die nicht unverdiente 1:0-Pausenführung. Die Kabinenansprache zeigte bei den Gastgebern Wirkung.
Erfurt trat in der zweiten Hälfte entschlossener auf, spielte mit mehr Biss und Herz. Phasenweise erinnerte das Geschehen an ein Powerplay beim Eishockey, doch die Hänsel-Schützlinge ließen zu viele gute Möglichkeiten ungenutzt. Erst eine Viertelstunde vor dem Abpfiff gelang der überfällige Treffer. Nach Zuspiel von Warz zog Thomas Sonntag von der rechten Seite nach innen und schloss zum Ausgleich ab. Die Rot-Weißen drängten danach auf den Siegtreffer, hatten aber Pech, als der Kopfball von Birke vom Innenpfosten wieder zurück ins Feld sprang. Cottbus wollte eigentlich nur den Punkt ins Ziel retten, sorgte mit Kontern für Entlastung, aber entschied so das Spiel. Erst veredelte Ali Ayvaz nach 88 Minuten im zweiten Versuch einen Konter zur erneuten Gästeführung und Paul Mauerer machte in der Nachspielzeit den Sack endgültig zu.
Schiedsrichter Ziegler pfiff nach dem letzten Treffer die Partie gar nicht wieder an. In zwei Wochen reisen die Erfurter zum SSV Markranstädt, wollen sich beim Tabellenelften mit dem zweiten Saisonsieg etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen.
Schiedsrichter: Tim Ziegler (Jößnitz).
Zuschauer: 168 (Sportplatz Grubenstraße).
Tore: 0:1 Andy Hebler (31.), 1:1 Thomas Sonntag (74.), 1:2 Ali Ayvaz (88.), 1:3 Paul Mauerer (90.).
FC Rot-Weiß: Bresemann – Jakicevic, Birke, Warz, Ganitis, Weis, Khvasta, Müller, Scholz, Breustedt (60. Pusch), Sonntag.
Energie Cottbus: Trochanowski – Kapplinghaus, Wendt, Krause (67.
Diakiv), Maurer, Ayvaz, Kordecki, Zintl (78. Eichhorst), Zerna, Hebler,
Kyereh (46. Üre).
Bericht: Frank Trautvetter
Bild: Marcel Junghanns | Junghanns Fotografie