Manche Niederlagen sind doppelt schmerzhaft, weil man nach dem Abpfiff weiß, dass sie unnötig waren. Diese Erfahrung musste die Reserve des FC Rot-Weiß Erfurt ausgerechnet im Thüringenderby der NOFV-Oberliga Süd beim 1:2 gegen den Erzrivalen aus Jena machen.
Die Hausherren taten vor 352 Zuschauern auf dem Sportplatz Grubenstraße in Hälfte eins zu wenig und konnten trotz aller Bemühungen nach dem Wechsel den Rückstand nicht mehr wettmachen. So nahmen die Zeiss-Kicker am Ende nicht unverdient die drei Punkte mit nach Ostthüringen.
"Wir haben in der ersten Hälfte ein gutes Spiel gemacht und verdient geführt. Nach dem Wechsel haben wir unsere Konter nicht konsequent ausgespielt, es so versäumt die Partie mit dem dritten Tor zu entscheiden. Erfurt war nach dem Anschluss stärker und wir hätten uns nicht beschweren können, wenn in der Phase noch der Ausgleich fällt", ordnete Gästecoach Georg-Martin Leopold das Ergebnis ein.
Sein Gegenüber Carsten Hänsel haderte vor allem mit der Vorpausenleistung seiner Schützlinge.
"Wir machen zu einfache Fehler und Jena hat uns dafür eiskalt bestraft. Die Leistung in der zweiten Hälfte war in Ordnung, kam aber leider diesmal etwas zu spät."
Zu Beginn der Partie ließ die Partie den erwarteten Derbycharakter lange vermissen, beide Teams agierten abwartend, darauf bedacht nicht in Rückstand zu geraten. Die Gäste ergriffen als erster die Initiative und gingen nach knapp einer halben Stunde durch den Schuss von Dominik Bock (28.) in Führung. Nach dem Foul an Jenas Andris ließ sich Jakub Wiezik (36.) die Chance nicht entgehen und erhöhte vom Elfmeterpunkt auf 2:0. Kurz vor dem Pausenpfiff lag der dritte Jenaer Treffer in der Luft, ging der Ball nach dem Rückfallzieher von Rennert knapp über das Erfurter Tor.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild, spielten die Erfurter mutiger nach vorne und schafften früh den Anschlusstreffer, als Patrick Scholz (54.) einfach von Strafraumgrenze abzog. Jetzt wurde es ein richtiges Derby mit Kampf und Leidenschaft. Erfurt erspielte sich einige Möglichkeiten. Ein Kopfball lenkte Zeiss-Keeper Schmidt reaktionsschnell über die Latte, der Schuss von Kadric verfehlte knapp sein Ziel und auf der Gegenseite blockte Erfurts Lischke im letzten Moment den Schussversuch von Andris. Die letzte Möglichkeit zum Ausgleich hatte Weis, aber Schmidt im Jenaer Tor rettete seinem Team den Sieg.
Schiedsrichter: Tony Schuster (Wittichenau).
Zuschauer: 352 (SP Grubenstraße).
Tore: 0:1 Dominik Bock (28.), 0:2 Jakub Wiezik (36./FSS), 1:2 Patrick Scholz (54.).
FC Rot-Weiß: Bresemann – Lischke, Ilgner (54. Müller), Birke (80.
Sonntag), Warz, Weis, Khvasta, Scholz, Löschner, Kadric, Twardzik (65.
Pusch).
Carl Zeiss: S. Schmidt – Andris, Bürger (90. A. Schmidt),
Schirmeister, Cellarius, Bock (90. Gotfrit), Wiezik, Babaew, Rennert,
Prskalo, Eichberger.
Bericht: Frank Trautvetter
Bild: Junghanns Fotografie