Sonne, 25 Grad und über 8.000 Rot-Weiße: Unter wunderbaren Gegebenheiten absolvierte unsere Mannschaft ihr letztes Heimspiel in dieser Saison und trennte sich von Chemie Leipzig mit 2:2. Das Highlight lieferte Yamen Osawe mit einem fantastischen Schuss in den Winkel.
Effizienz war das Stichwort in der Erfurter Anfangsphase: Erster Schuss, erstes Tor! Im Tempogegenzug wurde Kay Seidemann auf der rechten Seite freigespielt. Dieser umkurvte an der Strafraumkante den letzten verbleibenden Chemie-Verteidiger, auch der aus seinem Tor eilende Benjamin Bellot konnte den Leipziger Rückstand nicht verhindern. Seidemann blieb cool und schob seelenruhig ein zum 1:0 für Rot-Weiß. Daraufhin beruhigte sich die Partie im Steigerwald, nach 23 Minuten hatte Chemie Leipzig dann seine erste Möglichkeit. Nach einer Freistoßflanke konnte Lukas Schellenberg im Erfurter Kasten den Ball per Faust abwehren, 20 Meter vor dem Tor landete das Leder aber bei Denis Jäpel, der volley und mit voller Wucht abzog. Aaron Manu aber schmiss sich in die Schussbahn und so auch diese Situation klären.
Aus 25 Metern: Yamen Osawe mit traumhaftem Treffer!
Nur vier Minuten später war Traumtor-Zeit im Steigerwaldstadion! Osayamen Osawe fasste sich aus gut 25 Metern halblinker Position ein Herz und visierte das rechte Kreuzeck an. Und genau dort schlug der Ball ein. Ein wunderschöner Treffer unserer Nummer 35! Rot-Weiß zeigte früh, dass man den Fans zum letzten Heimspiel der Saison ein Fußballfest servieren wollte. Entsprechend war die Stimmung auf den prall gefüllten Rängen. Auch der Treffer zum 2:0 zeigte Nachwirkung: Bis zur Halbzeitpause kamen die Keeper Schellenberg und Bellot nicht mehr in Bedrängnis. Unter tosendem Applaus ging es in die Kabine.
Rot-Weiße Chancen und Hajrulla-Comeback: Halbzeit Zwei
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Rot-Weiß engagiert, gleich nochmal nachzulegen. Patrick Nkoa stieg nach einer Ecke von Nazzareno Ciccarelli am höchsten, sein Kopfball kam aber zu zentral und war so kein Problem für Benjamin Bellot. Nach einer knappen Stunde die Erfurter Riesenchance aufs 3:0: Ein Chemiker vertendelte am eigenen Strafraum den Ball, Reno Ciccarelli legte per Hacke nach links auf Artur Mergel, der nicht nur den Torhüter, sondern dazu auch noch zwei Verteidiger umkurvte. An zwei Chemikern auf der Torlinie konnte Mergel den Ball aber nicht vorbeibringen. Kurz darauf wurden die Leipziger vorstellig im rot-weißen Strafraum. Alexander Bury stand wenige Meter vor dem Tor hoch in der Luft, konnte den Ball aber nur knapp über die Querlatte köpfen. Eine super Nachricht aus der 64. Spielminute: Romarjo Hajrulla, der schon letzte Woche gegen Cottbus von der Bank kam, gab nun auch sein Heim-Comeback nach langwieriger Verletzung.
Auch trotz 2:2: Rot-Weiß in Feierlaune nach überragender Saison
Nach gut 70 Minuten kamen die Gäste etwas unverhofft zum Anschlusstreffer. In großem Gewusel konnte kein Erfurter den Ball entscheidend klären, auf der Linie fielen Torhüter Schellenberg und Chemie-Angreifer Timo Mauer übereinander. Letzterer versenkte den Ball im Liegen zum 2:1. Rot-Weiß spielte unbehelligt weiter nach vorn und hatte acht Minuten später durch den eingewechselten Keliano Tavares die Chance, den alten Abstand wiederherzustellen. Links im Strafraum ging der Franzose ins Dribbling und ließ einen Grün-Weißen mächtig alt aussehen. Er suchte den Abschluss, verfehlte die lange Ecke aber knapp. Neun Minuten vor Schluss zappelte der Ball zum zweiten Mal im Erfurter Netz, Florian Kirstein nickte, wenige Meter vor dem RWE-Tor, einen Kopfball zum 2:2 ein. In dieser Phase ging unserer Mannschaft etwas die Puste aus, in Minute 86 hatte Florian Brügmann eine große Chance, im Eins-gegen-Eins scheiterte er aber am stark parierenden Lukas Schellenberg. Im direkten Gegenzug versuchte es Romarjo Hajrulla aus spitzem Winkel, Chemie-Keeper Bellot aber machte sich groß und wehrte ab. So ertönte der Schlusspfiff von Schiedsrichter Jessen beim Stand von 2:2.
Auch trotz der leichten Enttäuschung über die aus der Hand gegebene Führung ließ sich das Team für seine überragende Saison von den über 8.000 Fans ausgiebig feiern. Cottbus gewann parallel gegen den SV Babelsberg und krönte sich zum Meister der Regionalliga Nordost. Der Energie-Aufstieg ist aber noch nicht perfekt, erst müssen die Lausitzer in der Relegation gegen den Meister der Regionalliga Bayern, die Spielvereinigung Unterhaching, ran. RWE-Chefcoach Fabian Gerber drückt Energie die Daumen: „Glückwunsch an Cottbus zur verdienten Meisterschaft! Ich drücke den Jungs die Daumen für die Relegationsspiele. Die Regionalliga Nordost ist unglaublich stark und ausgeglichen, mit wahnsinnig tollen Traditionsmannschaften. Sie wird nächstes Jahr definitiv mindestens genauso interessant, genauso stark wie dieses Jahr.“
Am Sonntag, den 28. Mai, reist Rot-Weiß zum letzten Spiel der Saison nach Berlin und spielt um 13 Uhr gegen die VSG Altglienicke.
22.05.2023