Er war im Januar als "Feuerwehrmann" gekommen. Zu diesem Zeitpunkt drohte der baldige Absturz in die Regionalliga. Doch auf beeindruckende Weise gelang es Krämer der Mannschaft verlorenes Selbstvertrauen zurückzugeben und sie schon vorfristig in den sicheren Hafen zu führen. Logische Konsequenz: Erfurt wollte Krämer behalten. Heute wurde auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz die Bindung für zwei weitere Jahre bekanntgegeben.

Großer Andrang im Presseraum des Steigerwaldstadions. Um 12.00 Uhr wurde auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz verkündet, dass Stefan Krämer auch weiterhin Trainer des FC Rot-Weiß Erfurt bleibt. Er unterschrieb für die kommenden beiden Spielzeiten. Dabei hatte er auch andere Angebote gehabt.

Stefan Krämer betonte, dass sein Bauchgefühl ihn letztlich bewogen habe zu bleiben. " Obwohl wir in der nahen Zukunft keine großen Sprünge werden machen können, haben wir in den letzten Monaten hier immer offen und ehrlich miteinander gesprochen. Trotz unserer wirtschaftlichen Situation bin ich überzeugt, dass mittelfristig hier sportlich noch was geschehen kann. Auch wenn keine Wunder passieren werden. Aber es ist einiges möglich, sonst wäre ich nicht geblieben. Doch bevor wir in die nächste Saison schauen, würde ich noch gerne ohne "wenn und aber" den Landespokal gewinnen".

Zuletzt ist mein e-Mail-Postfach fast explodiert. Die Leute finden es offenbar nicht ganz so schlimm, wenn ich bleibe"

Stefan Krämer mit einer augenzwinkernden Anspielung auf den Zuspruch der letzten Tage aus dem Verein und von den Fans

Präsident Rombach meinte: "Ich bin stolz und glücklich, dass er gestern Abend zugesagt hat. Wir sind in unserer Weise zu arbeiten sehr ähnlich. Als wir ihn zu Jahresbeginn holen konnten, hat mich beeindruckt, dass er zunächst nur einen Vertrag bis Saisonende wollte. Ihm waren seine persönlichen Belange offenbar weniger wert, als die Aufgabe uns zu retten".

Ohne Sie wären wir wohl in die Regionalliga abgestiegen".

Dr. Peter Kästner, Vorsitzender des Aufsichtsrates

Auch Manager Torsten Traub hob den Trainer hervor. "Ich habe immer das Gefühl eines offenen und ehrlichen Austauschs zwischen uns gehabt und keinen Zweifel, dass dies auch so bleibt".

Um die Jahreswende war Krämer, der zuvor schon beindruckende Arbeit in Bielefeld und Cottbus geleistet hatte, nach Erfurt gewechselt, um dem im Herbst ins Schlingern geratenen Klub zu helfen. Bei seiner Amtsübernahme stand der Verein nach 21 Spielen nur dank des besseren Torverhältnisses mit nur 21 Zählern nicht auf einem Abstiegsplatz. Was dann geschah, hatten nur die größten Optimisten für möglich gehalten. Dem beeindruckenden Sieg gleich nach der Winterpause gegen Dresden folgten nämlich weitere Erfolge, die den RWE schon 3 Spieltage vor Schluss nach dem Heimspiel gegen Aalen an das rettende Ufer brachten. Insgesamt 26 Punkte aus nur 16 Spielen war nach den Aufsteigern aus Dresden und Aue, sowie den Kickers aus Würzburg mit das Beste, was bis einen Spieltag vor Saisonende eine Mannschaft an Punkten seit Januar einspielte. Daran hatte Stefan Krämer den wohl entscheidenden Anteil.


10.05.2016 \ 1. Mannschaft