Die Heimpremiere des FC Rot-Weiß Erfurt in der Regionalliga Nordost gegen den vogtländischen VfB Auerbach endete bei hochsommerlichen Temperaturen mit einem 0:0.
4616 Zuschauer besuchten das erste Heimspiel, das mit 15-minütiger Verspätung angepfiffen wurde, weil noch viele Fans am Einlass anstanden. Für die Verzögerungen im Bereich der Südtribüne beim Einlass möchte sich der Verein bei den betroffenen Fans noch einmal ausdrücklich entschuldigen und wird daran arbeiten, dass das in Zukunft nicht mehr vorkommt.
Das Spiel selbst begann zunächst verhalten in den ersten Minuten. Beide Teams spielten etwas abwartend und schauten, was der Gegner macht.
Der erste Aufreger dann in der 8.Minute. Nach einer Flanke von Zingu köpft unter körperlicher Einflussnahme von Andis Shala ein Auerbacher den Ball in das eigene Tor – großer Jubel zuerst im Stadion, dann Ernüchterung. Schiedsrichter Rasmus Jessen aus Berlin gab den Treffer für RWE nicht, weil er ein Stoßen seitens Andis Shala gesehen hatte.
Irgendwie war die Szene ein Weckruf in der Partie. In den nächsten 15 Minuten suchten beide Mannschaften die Offensive mit durchaus ansprechenden Möglichkeiten. Auf Auerbacher Seite war es im Gegenzug Sebastian Schmidt mit einem Abschluss und eine Minute später Amer Kadric. Der Ex-Erfurter spielte sich in den RWE-Strafraum, düpierte dabei Glodi Zingu und schloss scharf ab über das Tor.
In der 12.Minute gab es einen Novy-Kopfball der knapp daneben ging. In der 19.Minute war es Pierre Becken, der nach einem Eckball mit dem Rücken zum Tor einfach die Hacke nahm – Schmidt im Auerbacher Tor hielt.
Danach verflachte die Partie beidseits wieder bei den hohen Temperaturen, beiden Vertretungen fehlte das Tempo sowie die Präzision.
In der 38. Minute kam Auerbach zu einer Flanke von rechts, die Alexander Mattern mit dem Kopf erwischte und den Ball ohne jegliche Reaktion von Torwart Lukas Cichos an die Latte setzte. Das war die hochkarätigste Chance im ganzen Spiel bis dahin und hätte die Auerbacher Führung bedeuten können.
Nach dieser Aktion setzte wieder eine Phase mit mehreren Torabschlüssen ein. So in der 38.Minute nach einem Zusammenspiel von Velimir Jovanovic und Andis Shala, in der 40.Minute Pierre Becken nach einem Freistoß sowie in der 45. Minute Glodi Zingu mit einem strammen Distanzschuss, der gehalten wurde. Seitens der Auerbacher gab es noch einen Abschluss von Alexander Mattern, bei dem Lukas Cichos sich lang machen musste, um zu halten.
Unverändert kamen beide Mannschaften aus der Kabine zur zweiten Halbzeit. RWE hatte mit Rico Gladrow und einem Schuß die erste Möglichkeit. Danach dauerte es wieder eine Zeit, bis Torabschlüsse zu erleben waren. Der VfB Auerbach verstand es in vielen Phasen des Spieles immer wieder sehr gut, durch frühes Anlaufen , Verengung der Räume und eine gute taktische Disziplin den Spielaufbau von RWE zu stören oder zu unterbinden.
Zwischen der 60. und 75. Minute dann die beste Phase für Rot-Weiß. Der Druck wurde erhöht und konsequenter Richtung Auerbacher Tor gespielt. Marcel Kaffenberger (56./57.), Andis Shala (60./61.) setzten Zeichen mit Abschlüssen. Aber immer wieder konnte noch ein Auerbacher Spieler irgendwie einen erfolgreichen Abschluß oder eine gefährliche Spielaktion von RWE verhindern. So stieg das Eckenverhältnis am Ende bis auf 10:2 für RWE an, ohne das man daraus Kapital schlagen konnte.
So auch in der 67.Minute, als Morten Rüdiger in den Strafraum eindrang von rechts und aus einem relativ spitzen Winkel scharf ins obere lange Eck abschließen wollte. Doch Auerbach-Torwart Stefan Schmidt parierte hier ganz stark und kratzte den Ball noch heraus zum Eckball. „ Ich wollte schon jubeln und hatte den Ball schon drin gesehen „ meinte Morten Rüdiger nach dem Spiel zu dieser Szene. Eine Minute später probierte es noch einmal Andis Shala ohne Erfolg.
So hatte Rot-Weiß am Ende der Partie zwar ein Torschuss Verhältnis von 13:6 erreicht, leider keinen Treffer erzielen können.
Die klarste Chance in der zweiten Halbzeit besaßen nämlich erneut die Gäste aus dem Vogtland. Amer Kadric leitete nach Ballgewinn blitzschnell einen Konter ein und legte aus dem zentralen Mittelfeld den Ball schön in den freien Raum auf die rechte Seite, auf der Felix Kunert durchlief und allein auf das RWE-Tor zu stürmte. Lukas Cichos kam ihm dann in der 1:1-Situation entgegen, machte sich ganz breit und parierte den Schuss von Felix Kunert.
Am Ende blieb es beim torlosen Unentschieden, das auch leistungsgerecht war. Rot-Weiß mit vielen Torschüssen, bei denen so etwas noch die letzte Konsequenz fehlte. Die Gäste aus dem Vogtland verteidigten mit viel Willen, Einsatz und Leidenschaft das Remis und besaßen bei ihren gelegentlichen Nadelstichen die zwei besten Möglichkeiten des Spieles.
Das sahen auch beide Trainer in der anschließenden Pressekonferenz so.
Für RWE bleibt positiv stehen, dass nach 2 Spielen 4 Punkte erreicht wurden, die Defensive bisher keinen Gegentreffer zuließ. Auch mancher schöner Spielzug gelang, in der Offensive Trainer Thomas Brdaric sicherlich noch einiges mit dem Team arbeiten wird, um erfolgreiche Abschlüsse zu erreichen.
Nach kurzer Regeneration ruft dann die englische Woche, in der es am Dienstagabend um 19 Uhr auswärts beim VfB Germania Halberstadt weitergeht. Und die setzten am Wochenende mit einem 5:0-Auswärtssieg beim BFC Dynamo ein ganz gewaltiges Ausrufezeichen in der Liga.
Wenn diese Partie erfolgreich bestritten werden soll, muss Rot-Weiß wieder hart auf dem Platz arbeiten, um mit etwas Zählbarem nach Hause zu kommen.
Denn zum Abschluss der englischen Woche wartet ein richtiger Knaller auf Mannschaft und Fans. Dann geht es am Sonntag um 14:05 Uhr im heimischen Steigerwaldstadion gegen den Mitabsteiger und derzeitigen Spitzenreiter Chemnitzer FC vor hoffentlich großer Kulisse sicherlich heiß und hoch her.
Und der Verein hofft, dass unsere treuen Fans sich auch wieder zahlreich auswärts in Halberstadt einfinden zur Unterstützung der Mannschaft. Nach dem Spiel gegen den VfB Auerbach beim Fanfest betonten Trainer und Mannschaft noch einmal, wie wichtig ihnen die Fanunterstützung ist.
- R. R.
05.08.2018