Die Pflichtaufgabe im Pokal ist erfüllt, nun gilt bis Jahresende unsere ganze Aufmerksamkeit wieder der Meisterschaft. Vor uns liegt das Auswärtsspiel bei Preußen Münster am Freitagabend. Ein Spiel, das wir nicht verlieren sollten, wenn wir am darauf folgenden Wochenende daheim gegen Chemnitz eine gut gefüllte Arena haben wollen.

Rein äußerlich, nur von den Zahlen her betrachtet, scheint bei den Preußen tatsächlich was möglich zu sein. Denn unsere Gastgeber sind vielleicht die größte bisherige Negativüberraschung der Liga. Aus der Entfernung gesehen vermag kaum jemand recht nachzuvollziehen, warum diese jahrelang so stabile und stets für das obere Drittel gut seiende Mannschaft derzeit so schlecht positioniert ist. Mit erst 12 Punkten steht sie auf dem vorletzten Platz. An fünf Spieltagen bildeten die Adlerträger bislang das Schlusslicht, nur an zwei von 14 Spieltagen standen sie nicht auf einem Abstiegsplatz. In der letzten Runde gelang der Mannschaft jedoch ein äußerst wertvoller Auswärtssieg bei Fortuna Köln. Der Erste in der laufenden Saison. Der Erste seit einem halben Jahr. Wäre er nicht gelungen, wäre der Abstand zu den rettenden Plätzen bereits auf sechs Zähler angewachsen. Der Sieg in Köln und auch der, wenn auch knappe Sieg im Westfalenpokal gegen die Amateure von SuS Neuenkirchen (Sinnigerweise fand dieses Spiel im Preußenstadion von Münster statt. Wieso spielen wir aber im Landespokal immer auswärts?) könnte das angeschlagene Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gestärkt haben. Es ist vielleicht auch schon das Ergebnis der, wenn auch erst kurzzeitigen Tätigkeit des renomierten Trainers Benno Möhlmann, der vor wenigen Wochen als Retter geholt wurde. Möhlmann will mit einer defensiven Grundeinstellung innerhalb eines 4-2-3-1-Systems aus dem Tabellenkeller rauskommen.

Solche Phasen, wie Münster sie gerade durchmacht kommen immer wieder mal vor. Aber sie sind klar besser als ihr derzeitiger Tabellenplatz es ausdrückt".

Stefan Krämer, RWE-Coach

Eine gute defensive Grundordnung wird sicher auch Stefan Krämer wieder bei unserem Team wählen. Damit, wie zuletzt, die Null erst mal hinten wieder steht. Nachdem Menz und Nikolaou gesperrt ausfallen, wird neben Erb aber ein zweiter Innennenverteidiger gesucht. Nach Lage der Dinge scheint der junge Struß die besten Karten dafür zu haben. Der Trainer vertraut ihm, auch wenn Brückner und Baumgarten auch noch in der "Verlosung" sind. Auf den defensiven Aussenpositionen sind Sumusalo und Odak auch wieder Optionen. Das gilt im Mittelfeld auch für den rund zwei Monate verletzten Benamar. "Der Junge bringt nach vorne hin für uns viel Tempo mit. Für eine halbe Stunde reicht es inzwischen allemal. Im Pokal hat er das schon wieder sehr gut gemacht", so der Trainer. Krämer rechnet damit, dass es kein schönes Spiel wird. "Keine Feinkost. Wir werden uns voll reinknallen müssen, wenn wir was mitnehmen wollen".
Und mitnemen will der Trainer gerne etwas. Das wäre gut für das Punktekonto und gut für das Geschäftskonto des Vereins. Denn nach Münster folgt das Ostderby daheim gegen Chemnitz. Da wünschen sich alle Rot-Weissen ein ähnlich gut gefülltes Steigerwaldstadion wie zuletzt gegen Magdeburg. Punkte sind immer noch die beste Werbung dafür.

*Aloy Ihenacho wird bis Jahresende ausfallen. Der Stürmer hat sich einen Aussenbandriss am Sprunggelenk zugezogen.


16.11.2016 \ 1. Mannschaft