Das Rennen um den Klassenerhalt geht weiter. Diesmal auswärts bei einem mitgefährdeten Team. In der Brita-Arena der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden empfängt uns am Samstagnachmittag der SV Wehen.
Sebastian Tyrala und Carsten Kammlott werden in diesem wichtigen Spiel leider nur zuschauen können. Beide brummen eine "Gelbsperre" ab. Dafür kehren Jens Möckel und Christoph Menz, die aus eben diesem Grunde gegen Werder Bremen II pausieren mussten, wieder in den Kader zurück. Verletzt ist daneben niemand.
Am Mittwoch, dem Tag nach dem 1-1 gegen Werder, sei die Stimmung noch gedrückt gewesen, doch jetzt ist das Spiel verarbeitet und die Mannschaft gebe sich kämpferisch, so Trainer Stefan Krämer auf der heutigen Pressekonferenz. Für die tolle 2. Halbzeit habe man sich am Dienstagabend leider nicht belohnen können, meinte er. "Generell", so Krämer, "beklagen wir natürlich schon ein gewisses Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag. Da war anhand der Chancen gegen Bremen schon mehr möglich". Angesprochen auf die eher schwache Anfangsphase meinte er: "Ein komplett gutes Spiel wird man im Abstiegskampf nirgendwo sehen, auch bei anderen Teams nicht". Was den Trainer froh stimmt, ist der Umstand, dass seine Mannschaft ab jetzt, "wo jedes Spiel seine Konsequenz hat", absolut fit ist. Und weiter: "Ich stelle fest, dass wir ab der 70. Minute sogar nochmal auf das Gaspedal drücken können."
Vom Gegner Wehen Wiesbaden hat Stefan Krämer eine hohe Meinung. "Sie ist eine der besten Rückrundenmannschaften", auswärts kurioserweise sogar mit einer derzeit höheren Punktausbeute als daheim, doch "wollen wir uns nicht nur am Gegner orientieren, sondern uns auf das fokussieren, was uns ausmacht. Und das ist nicht wenig", stellt der Trainer fest. Man merkt, die Überzeugung das Saisonziel Klassenerhalt zu schaffen, ist spürbar und entspringt einem gesunden Selbstbewusstsein. Auch bei den Spielern. So z.B. bei Philipp Klewin: "Ich glaube nicht, dass wir noch größere Probleme bekommen werden, denn wir sind alle sehr kämpferisch eingestellt".
Der Gegner ist unter der Woche bei den Kieler Störchen durch drei Treffer von Steven Lewerenz mit 0-3 vom Platz gegangen und hat dabei mehr als eine Halbzeit in Unterzahl spielen müssen. Wehens defensiver Mittelfeldspieler Marc Lorenz sah in der 36. Minute wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot und fehlt gegen uns ebenso, wie Torjäger Manuel Schäffler, der in Kiel die fünfte Gelbe Karte sah. Die Hessen stehen in der Tabelle einen Platz und einen Punkt vor uns, haben allerdings ein Spiel weniger. Auffällig ist, wie ergebnisstark sie in den letzten 9 Begegnungen auftraten. Hier holten sie 17 (!) Punkte, siegten u.a. gegen Osnabrück, in Duisburg und punkteten auch in Magdeburg. Daneben qualifizierten sie sich auch noch für das Endspiel im Hessenpokal, so dass nicht nur der Klassenerhalt in der Liga, sondern auch der DFB-Pokal in greifbarer Nähe ist. Das ist im Ergebnis auch für uns noch möglich. Es sind halt die Wochen der Wahrheit angebrochen. Wie immer, wenn es Frühling wird.