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Mit einem Paukenschlag starteten die Mainzer schon in die Saison. 4-0 gewannen sie am 1. Spieltag in Kiel. Wer das für einen Zufall hielt, der wurde in den folgenden Runden eines Besseren belehrt. Denn kein Gegner konnte die 05er bisher besiegen. Nach 8 Runden sind die Männer aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt somit neben Dresden die einzige noch ungeschlagene Mannschaft in der Liga.

Fußballerisch bot der letztjährige Aufsteiger aus der Karnevalshochburg am Rhein zwar nicht in jedem Spiel Feinschmeckerfussball. Aber die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz verfügt über eine so große Stabilität und Ruhe am Ball, dass sie stets in der Lage ist aus Spielen noch was mitzunehmen, die andere Mannschaften verlieren. So war es am letzten Wochenende auch in Würzburg, als unseren kommenden Gästen nach mäßiger Vorstellung ein einziger toller Konter genügte um zu gewinnen. Auch im Nachholspiel am Dienstagabend bei der U23 des VFB strauchelten sie nicht, weil „bei jedem der in meiner Mannschaft spielt unsere Prinzipien so fest verankert sind, dass sich alle nahtlos in das Konzept einfügen“, wie FSV Trainer Sandro Schwarz sagt. Und er fügt zurecht stolz hinzu, dass "die Mannschaft in diesen ersten Runden eine Top-Mentalität bewiesen hat."

In der Abwehr stehen die 05er besonders gut, aber sie haben auch gute Stürmer. Ihr gefährlichster Angreifer ist vielleicht Julian Derstroff, der schon 4x getroffen hat. Gegen Würzburg in der Vorwoche war er nach einer Erkrankung noch nicht wieder fit und kam nur 4 Minuten zum Einsatz. Gegen den VFB am Dienstagabend war er dann schon wieder in der Startelf und es reichte schon wieder für rund 70 Minuten. Für ihn kam dann Lucas Höler, ein kaum minder gefährlicher Mann, der in bisher 34 Ligaspielen beachtliche 15 Tore erzielt hat.

RWE-Trainer Christian Preußer anerkennt die „tolle Serie“ der Gäste und meinte heute auf der Pressekonferenz, dass die Mainzer über ein „herausragendes Umschaltspiel“ verfügen würden, dazu zeichneten sie sich durch „ein gutes Passspiel aus, das sie schnell in die Spitze bringt“. Dennoch sieht er nach der Analyse des kommenden Gegners „gute Chancen gewinnen zu können“, ohne aber bereits verraten zu wollen, wo er den Gegner packen will.

Patrick Schikowski und Jens Möckel werden ihm dabei auch weiterhin nicht aktiv helfen können und vielleicht fällt auch Juri Judt am Samstag aus, der „nur reduziert in dieser Woche trainiert hat" und seit einigen Wochen gesundheitlich am Limit spielt. "Aber Juri ist ein Mann, der seinen Beruf mit Herzblut ausübt. Wir werden erst am Samstag entscheiden, ob er mitmischt“, so Christian Preußer. Neben Christoph Menz ist, für den Fall das Judt eine regenerative Pause erhält, seit heute dem Trainer eine weitere Alternative für das defensive Mittelfeld erwachsen, denn Rot-Weiß verpflichtete am Nachmittag den zuletzt für den FSV Frankfurt aktiven Fabian Burdenski (siehe separate Meldung). Von ihm verspricht sich die sportliche Leitung einiges.

Zweifel kennt das Trainerteam trotz der bisherigen Punktausbeute weiterhin nicht. „Ich habe keine Zweifel an unserer Arbeit und auch nicht an der Qualität unserer Spieler. Druck verspüre ich persönlich ebenfalls nicht, eher schon die Rückendeckung aller Beteiligten. Ich will die Situation nicht schönreden, aber wir kommen in kleinen Schritten voran. Wir müssen nur endlich die vielen kleinen Fehler ausbügeln, die uns gegen Aue in der zweiten Halbzeit den verdienten Punkt kosteten. Weil wir durch diese Fehler die Spielkontrolle abgaben. In manchen Situationen müssen wir künftig einfach besser zupacken“, meinte Preußer im Journalistengespräch.

Abwehrspieler Luka Odak fügte dem hinzu: „Zuweilen ist ein Spielverlauf nicht recht erklärlich. Auf die 2. Halbzeit gegen Aue habe ich bislang immer noch keine plausible Antwort. Es fehlt uns auch in wichtigen Situationen bisweilen das Glück“.

Er selbst hat schon drei Torvorlagen in diesem Spieljahr geliefert. „Aber natürlich will ich gerne selbst auch mal treffen. Ich habe ja noch kein Tor selbst geschossen. Aber ich werde in diesem Jahr noch treffen, versprochen“.

Vielleicht schon am Samstag? Schön und wünschenswert wäre es. Denn der RWE muss allmählich wieder mal gewinnen. Gerne schon am Samstag gegen Mainz II.

17.09.2015 \ 1. Mannschaft