Nach zwei deutlichen Niederlagen gegen Paderborn und in Osnabrück braucht der RWE allmählich wieder ein Erfolgserlebnis. Doch mit dem MSV Duisburg kommt alles andere als ein leichter Gegner ins Steigerwaldstadion. Die Gäste zählen zu den Aufstiegsanwärtern.
Allerdings hadert man in Duisburg nach starkem Saisonstart derzeit mit den eigenen letzten Auftritten. Eine klare Niederlage in Wiesbaden am letzten Wochenende und unter der Woche nur ein Punkt daheim gegen Holstein Kiel, in beiden Spielen zudem ohne eigenen Treffer geblieben, da wollen Pessimisten an Rhein und Ruhr schon eine kleine Krise erkannt haben. Die WAZ formulierte es etwas galanter und schrieb, die „Leichtigkeit“ sei dahin. Doch sollten und werden wir uns davon ganz sicher nicht täuschen lassen, denn der Traditionsklub vom Niederrhein besitzt eine hohe Qualität und steht ganz sicher nicht zu Unrecht auf Rang 3.
Das unterstreicht auch unser Trainer, der gleich die Verknüpfung zu den beiden zurückliegenden Spielen herbeiführt: „Gegen den MSV darfst du unter keinen Umständen die Fehler machen, die uns in den letzten beiden Spielen unterlaufen sind“, führte er auf der heutigen Pressekonferenz nochmal aus. Zugleich stellte er sich nach den beiden erfolglosen Partien gegen Paderborn und in Osnabrück, die durch individuelle „unforced errors“ begünstigt waren, weiterhin vor die Mannschaft und jeden einzelnen Spieler. „Die Truppe ist absolut intakt. Wir sind ein verschworener Haufen. Keiner macht jemandem einen Vorwurf. Fehler passieren. Und ich sage es, wie ich es meine: Wir waren in Osnabrück keinesfalls so schlecht, wie es das Ergebnis vielleicht ausdrückt“. Besonders ärgert sich der Trainer noch über die Szene, die zum Elfmeter und damit zum 1-0 für Osnabrück führte. „Keine Frage, der Pass vor der Aktion die zum Strafstoss führte, war schlecht. Aber ich meine, man hätte dann keinen Elfmeter geben müssen. Ich habe mir das nachher noch einige Male angesehen und auch mit einigen Experten darüber gesprochen. Die teilen meine Ansicht durchaus. Das ist dann umso ärgerlicher, als es auf der anderen Seite durchaus für uns einen klareren Pfiff hätte geben müssen. Man muss insgesamt auch sagen, dass wir zwar nicht viele Torchancen hatten, aber durchaus 7-8 Szenen aus denen Torchancen hätten entstehen können. Insgesamt ist es so, dass wir, außer im Spiel gegen Halle, gegen jeden Gegner bisher absolut konkurrenzfähig aufgetreten sind“.
Für Sonntag, an dem nicht nur ein attraktiver Gegner in Erfurt aufkreuzt, sondern auch schönes Spätsommerwetter vorhergesagt ist, hofft und wünscht sich Stefan Krämer trotz der beiden letzten Niederlagen eine gute Kulisse. Alle seine ihm derzeit zur Verfügung stehenden Spieler sind fit. Allerdings sind zwei seiner Akteure gegen den MSV in Gefahr sich eiin Spiel Pause einzufangen. Aufpassen müssen nämlich Luka Odak und Jannis Nikolaou, die im Falle einer weiteren Gelben Karte im übernächsten Spiel gesperrt wären. Der Trainer denkt zudem daran wieder auf 2 oder gar 3 Positionen am Ende der strapaziösen englischen Woche rotieren zu lassen.
Ein Wiedersehen gibt es beim Besuch der Meidericher mit einigen ehemaligen Rot-Weißen. Simon Brandstetter etwa, oder Andreas Wiegel und auch MSV-Trainer Ilia Gruev, die allesamt im RWE-Profikader gekickt haben. Fabian Schnellhardt war außerdem vier Jahre lang für die Nachwuchsteams der Erfurter am Ball. Ilia Gruev beendete seine aktive Laufbahn sogar in Erfurt und war anschließend als Nachwuchstrainer tätig.