Die Talfahrt von Rot-Weiß Erfurt geht weiter. Zum Abschluss des ersten Rückrundenspieltages und neun Tage nach der letzten Heimschlappe gegen Kiel gab es abermals nur dürftige Kost für die Erfurter Anhänger und fast folgerichtig wieder eine Niederlage auf eigenem Platz.
Die Gäste erwischten im ersten Erfurter Flutlichtspiel der laufenden Saison auf heimischer Anlage den besseren Start. Schon nach wenigen Minuten zappelte der Ball in den Maschen des Erfurter Tores. Brandt traf mit dem ersten Torschuss des Spiels von der Strafraumgrenze. Laurito hatte den Schuss noch abgefälscht und es hieß 0-1 (8.). Nur sechs Minuten später schon das 0-2 (14.) Diesmal war der Ex-Erfurter Beck erfolgreich. Brandt hatte eine Ecke von rechts geschlagen und genau den Kopf des Magdeburger Goalgetters gefunden. Der nickte fast mühelos ein und markierte damit schon seinen 12. Saisontreffer. Nach einer Viertelstunde also bereits relativ klare Verhältnisse im Steigerwaldstadion. Erfurt danach minutenlang völlig von der Rolle. Nichts wollte zusammengehen, nichts passte ineinander. Die Gäste dominierten eindeutig das Geschehen. Erst kurz vor dem Seitenwechsel hatten Szimayer mit einem Schuss aus der Drehung (38.) und Judt mit einer Direktabnahme (42.) erste Möglichkeiten für den Gastgeber, doch Treffer waren den Rot-Weißen nicht vergönnt.
Nach der Pause empfingen Erfurter Chaoten die Mannschaften mit Rauchbomben und Böllern. Als der Qualm sich verzogen hatte, bot sich dem Magdeburger Kapitän Sowislo die 100 %ige Chance auf 3-0 zu erhöhen (51.), doch der ließ Gnade walten, sonst wäre der Deckel schon früh aber endgültig drauf gewesen. Der FCM ließ sich nun zurückfallen und den RWE gewähren. Das alles in dem sicheren Gefühl die Sache im Griff zu haben. Die Rot-Weißen versuchten zwar viel, aber kaum etwas wirkte zwingend. Im Gegenteil. Zahlreiche haarsträubende Fehlpässe ließen keinen geordneten Spielaufbau zu. Mitte des 2. Durchgangs brachte Trainer Preußer Höcher für Pigl und Uzan für Judt. Doch auch mit diesen Wechseln änderte sich am harm- und ideenlosen Spiel der Erfurter Mannschaft fast nichts. Nur Aydin vermochte Gästetorwart Glinker mit zwei Schüssen zu Paraden zu zwingen. So blieb es am Ende bei diesem Resultat. Die Magdeburger Anhänger quittierten es auf ihre Weise. "Absteieger, Absteiger" und "Ihr könnt nach Jena fahren", skandierten sie. Salz auf die Erfurter Wunden!
Kommenden Freitagabend steht das letzte Spiel des Jahres an. Dann inst Erfurt in Wiesbaden zu Gast. Dort muss eine heute völlig verunsicherte Mannschaft beweisen, dass sie den Ernst der Lage erkannt hat. Eine erneute Niederlage kann sich das Team nicht leisten.