Eine Prognose über Verlauf und Spielausgang fällt bei dieser Partie besonders schwer. Das liegt nicht nur am Gegner, der namentlich zwar nach wenig klingt, aber faktisch sehr stark und auch als Neuling – wie man bereits sehen konnte - zu allem fähig ist. Die zweite Frage ist, wie wir den Ausfall von „Mister Zuverlässig“ , also Jens Möckel, wegstecken werden. Nachdem er am Dienstag gegen Aalen auf die Schulter gefallen ist und sich dabei so schwer verletzt hat, dass er für viele Wochen, wenn nicht Monate ausfallen wird, ist nach Andre Laurito (Rückenverletzung) schon der zweite Innenverteidiger für lange Zeit aus dem Rennen. Somit werden nicht nur das Spiel in Lotte, sondern vielleicht auch die folgenden Spiele in gewisser Weise zu einer Aufstellungs- und Ergebnis - Lotte(rie).
Stefan Krämer ist naturgemäß über die Situation sehr unglücklich. „Am Schlimmsten ist die neuerliche Verletzung von Jens Möckel natürlich für den Jungen selbst. Aber es ist, nachdem auch Andre Laurito lange ausfallen wird, eine Katastrophe für die ganze Mannschaft. Jens ist ein Führungsspieler wie er im Buche steht“, so der Trainer.
Hinter den Kulissen haben bereits Aktivitäten eingesetzt, wie man die Situation auf Sicht meistern kann. Ein neuer Mann soll noch vor Ende der Transferperiode auf dem Spielermarkt gefunden und verpflichtet werden. Krämer: „Es müsste jemand sein, der natürlich die erforderliche Qualität mitbringt, keine Eingewöhnungsschwierigkeiten hat und möglichst schon in der Woche vor dem Köln-Spiel mittrainieren könnte“.
Eine Katastrophe für die ganze Mannschaft. Jens ist ein Führungsspieler wie er im Buche steht“
Stefan Krämer zum neuerlich verletzt ausfallenden Jens Möckel
Kurzfristig, d.h. für den Auftritt in Lotte, überlegt der Trainer mehrere denkbare Varianten für die Innenverteidigung. Mario Erb (Der Trainer: “Mario ist ein stabiler Leistungsträger, den auch der verschossene Elfer nicht umhaut“.) ist gesetzt. An seiner Seite könnte, Variante 1, Jannis Nikolaou auftreten. Dann müsste Sebastian Tyrala wieder defensiver agieren und eine neue „10“ gefunden werden. Variante 2: Christoph Menz rückt ein und wird rechts durch Pablo Pigl ersetzt, dem der Trainer großen Trainingsfleiß bescheinigt. Variante 3: Jungprofi Jonas Struß wird ins kalte Wasser geworfen und erhält die Chance sich zu beweisen. An eine Systemumstellung denkt Krämer aber nicht. Bedeutet: Eine Dreierkette ist kein Thema!
Der Gegner nötigt unserem Trainer durchaus großen Respekt ab. „Die sind lange zusammen und total eingespielt, wirken extrem geschlossen. Das wird ein Kampf auf Biegen und Brechen“. Wie recht der Trainer hat, bewies die Mannschaft aus dem Tecklenburger Land in der Regionalliga West, deren Staffelsieger sie mit großer Souveränität im Mai wurde, ebenso wie in den Relegationsspielen gegen Waldhof Mannheim. Auch in den ersten drei Spielen in der neuen Umgebung der 3. Liga trumpften sie spielstark und selbstbewusst auf. Nach einem 3-0 Auswärtssieg zum Saisonauftakt bei Werder Bremen II spielten sie anschließend 0-0 daheim gegen Wiesbaden. Dienstagabend verloren sie zwar mit 1-3 in Kiel, hatten aber im hohen Norden lange geführt und kamen erst nach dem Platzverweis ihres Abwehrspielers Rahn in der Schlussphase in Unterzahl auf die Verliererstraße. Die Kieler beendeten damit eine beeindruckende Serie des Neulings von zuvor 20 Pflichtspielen ohne Niederlage. Heißt: Die Jungs aus Lotte können was!
Bundesligist Werder Bremen spielt übrigens eine Woche später als wir in der 1. DFB-Pokal Hauptrunde in Lotte und wird mit seinen Spionen beim Erfurt-Spiel zuschauen. Bis zur Weser hat sich, spätestens seit dem Auftritt der Sportfreunde Lotte kürzlich bei der U23 des SV Werder, herumgesprochen, dass man das Team aus der 14.000 Einwohner zählenden Kleinstadt vor den Toren Osnabrücks nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.
RWE-TV berichtet wieder vor und nach dem Spiel, sowie in der Halbzeitpause. Während der Begegnung sind RWE-Radio und der Vereins-Ticker live auf Sendung.