Der Großaspacher Torjäger Pascal Breier, erst nach einer Stunde eingewechselt, entscheidet das Spiel im Steigerwaldstadion zugunsten der Gäste.
Beim Einlaufen wurden beide Mannschaften von einer beindruckenden Choreographie, die sich die RWE-Ultras ausgedacht hatten, empfangen. Ein riesiges Transparent grüßte die Mannschaft und gratulierte zum 50. Vereinsjubiläum. Dazu schwenkten alle Zuschauer der Haupttribüne rote und weiße Fahnen. Ein eindrucksvolles Bild!
Bei Rot-Weiß stand heute Hergesell wieder in der Startelf, Nikolaou
rückte für den gesperrten Laurito in die Innenverteidigung. Im
Mittelfeld feierten Brückner und Benamar ihre Heimspielpremiere.
Die Gäste begannen schwungvoller und hatten schnell ihre ersten Tormöglichkeiten. Binakaj zwang Domaschke mit einem Heber schon früh (5.) zu höchster Wachsamkeit und den nächsten Warnschuss gab Rühle kurz darauf ab (10.). Dessen Schuss aus halbrechter Position strich nur knapp am Erfurter Kasten vorbei. Rot-Weiß tat sich gegen den gut gestaffelten Gegner im Spielaufbau lange schwer, suchte immer wieder Kammlott, doch der war trotz eines großen Laufpensums stets gut beschattet. Allmählich trat dafür ein anderer Spieler, nämlich Benamar in Erscheinung. Vieles lief über seine linke Angriffsseite und er traute sich einiges zu. Doch zum Abschluss kam auch er nicht. Immerhin, der RWE gestaltete das Spiel nach einer eher unruhigen ersten Viertelstunde offen und wurde bissiger. Doch die Gäste blieben stets gefährlich. Ihre Spitzen waren pfeilschnell und fackelten vor dem Tor von Domaschke nicht lange. Die größte Chance hatten die Süddeutschen acht Minuten vor der Pause. Erneut war es Binakaj, der heute überraschend den Vorzug vor Goalgetter Breier erhalten hatte, doch traf er mit einem beherzten Schuss nur den Pfosten (37.). Erst kurz vor dem Seitenwechsel zeigte Erfurt seinen besten Spielzug. Schnörkellos und gradlinig ging es über rechts nach vorne, Aydin flankte auf Benamar, doch die Belohnung, das Tor, es blieb aus.
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Rot-Weißen den Druck, nagelten die Gäste in deren Hälfte fest. Doch alle Offensivkunst endete zumeist harmlos. Es fehlte vor dem gegnerischen Tor einfach an Durchschlagskraft. Wie so etwas aussieht zeigten bald die Gäste. Als nach einer Stunde ihr bester Torschütze, Pascal Breier, eingewechselt wurde, ahnten viele Erfurter Fans nichts Gutes. Und kurze Zeit später bewies Breier, welchen Torriecher er hat. Nach einer Ecke für Großaspach durch Landeka von der rechten Seite lauerte er am zweiten Pfosten und schob gekonnt zur Führung für die Gäste ein (75.). Schon Saisontor Nummer 10 für den Ex-Stuttgarter. Nur neun Minuten später schlug er abermals zu und machte er nach einer tollen Kombination seiner Mitspieler und dem finalen Pass auf ihn durch Schröck mit einem Schlenzer ins lange Eck den Deckel auf dieses Spiel. Saisontor Nummer 11 ! Weder die Einwechslungen von Pigl, Höcher und Szimayer konnten den RWE dann noch einmal heranbringen. Es fehlte unserem Spiel an Ideen und zwingenden Aktionen vor des Gegners Tor.
Der Treffer nach einem Standard war ärgerlich. Die Gäste waren effektiver als wir. Wir haben noch 14 Endspiele vor uns."
Stefan Krämer, Cheftrainer
Rot-Weiß hat nun am kommenden Wochenende ein ganz, ganz wichtiges Spiel vor der Brust. Am Freitagabend heißt es im Gastspiel beim VFB Stuttgart einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf zu trotzen. Dabei könnte sogar ein Unentschieden zu wenig sein. Alle sollten spätestens jetzt wissen: Wir müssen punkten!