Über weite Strecken gut gespielt und dennoch hoch verloren. Dies war das Fazit der Vorwoche nach dem Spiel gegen die Sportfreunde Lotte. Rot-Weiß steht nur noch einen Punkt vor der Abbruchkante. Sollte es am Samstag in Köln wieder eine Niederlage setzen, dann könnte das Team erstmals nach dem 1. Spieltag wieder unter den Strich rutschen. Dies will die Mannschaft unbedingt verhindern.
Während nahezu ganz Köln am Wochenende im Karnevalstrubel und ausgelassener Feierlaune versinkt, steuert der FC Rot-Weiß Erfurt eher mit ernster Miene die Domstadt an. Damit der Boden unter den Füßen nicht nachgibt, braucht die Mannschaft dringend wieder ein Erfolgserlebnis. Nur drei Siege und ein Remis aus den letzten 10 Spielen waren eine etwas zu dünne Ausbeute. Entsprechend konzentriert will das Team im Kölner Südstadion auftreten.
RWE bracht Tore
Viel wird davon abhängen, ob die Rot-Weißen endlich zielstrebig durch die gegnerische Abwehr stoßen und erfolgreich zum Abschluss kommen können. Denn die geringe Zahl an eigenen Treffern ist besorgniserregend. Was bislang durch Stabilität in der Deckung in vielen Fällen ausgeglichen wurde, funktionierte im letzten Spiel dann auch nicht mehr. Sebastian Tyrala: „Es hilft alles nichts. Wir brauchen Tore, mit aller Macht“. Zwar kommt die Mannschaft dem gegnerischen Kasten inzwischen auch spielerisch wieder näher, doch kann man einiges auch über Standards regeln. „Ein ganz wichtiges Stilmittel. Wir trainieren das bis zum Saisonende bis zum Erbrechen“, so Trainer Stefan Krämer. In letzter Zeit war das aber nicht so einfach, denn seit der Rückkehr aus der Türkei war die Mannschaft nicht oft auf dem Rasenplatz. Wegen des schlechten Wetters hieß es im Gebreite zumeist: „Anlage gesperrt“. Ein Ausweichen auf den Kunstrasenplatz machte das Vorhaben nicht einfacher.
Keine Weltuntergangsstimmung
Im Team herrscht aber keineswegs „Weltuntergangsstimmung“, denn, so der Trainer, „wir haben unsere Situation als Ganzes beleuchtet und werden beharrlich weiterarbeiten. Ich behaupte, wir sind in fünf der letzten zehn Spiele jeweils in Summe die bessere Mannschaft gewesen. Aber wir lügen uns nicht in die Tasche, denn wir betreiben Ergebnissport. Der Knopf muss bald aufgehen“. In Köln fehlen Maik Baumgarten (verletzt) und Liridon Vocaj (gesperrt). Daniel Brückner wird wieder im Kader sein und ist nach einer guten Trainingswoche, mindestens für einen Kurzeinsatz, ebenso eine Option, wie Andre Laurito, der schon in der Vorwoche erstmals nach dem 1. Spieltag wenigstens wieder auf der Bank Platz nahm.
Auch die Fortuna wirkte zuletzt nicht sattelfest
Bei Gastgeber Fortuna Köln fehlen der gesperrte Uaferro und der am Knie operierte Exlager. Doch „ist das eine gestandene Drittligamannschaft, mit einem guten Trainer“, so Stefan Krämer. Letztes Wochenende kamen sie aber gehörig unter die Räder. 1-5 unterlagen die Rheinländer bei den Kieler Störchen und verpassten es dadurch einen Sprung nach ganz weit vorne zu unternehmen. Anfällig scheinen sie in der Abwehr zu sein, denn die Fortuna hat in dieser Saison den Kasten schon gehörig voll bekommen. 34 Gegentore haben sie schon geschluckt. Nur drei Mannschaften weisen einen schlechteren Wert auf. Eine Chance für die Minimalisten aus Erfurt ?
Beginn einer Serie wie im Vorjahr?
Zwei Dinge sollten den Rot-Weißen Mut machen. Etwa die Erinnerung an das Hinspiel. Das endete 3-0 für Erfurt und war der bis dato höchste Saisonsieg. Pablo Pigl, Carsten Kammlott und Tugay Uzan trugen sich dabei in die Torschützenliste ein. Und dann ist da noch die Erinnerung an den 2. April des vergangenen Jahres. Der 3-1 Auswärtserfolg bei der Fortuna am 32. Spieltag wurde zum Dosenöffner für den Erfurter Klassenerhalt. Es folgte ein Heimsieg gegen Osnabrück, ein 1-0 Erfolg bei den Stuttgarter Kickers und ein 2-0 gegen Aalen. 12 Punkte aus 4 Spielen. Danach war der Drops gelutscht und der Klassenerhalt fix. Gegen eine Wiederholung einer solchen Serie hätte am Steigerwald niemand etwas einzuwenden!
23.02.2017 \ 1. Mannschaft