Obwohl die Gastgeber den ZFC über den Großteil der 90 Minuten im Griff haben, stehen sie am Ende ohne Punkte da. Eine Lektion in Sachen Effektivität erteilten am Mittwochabend die Gäste aus Meuselwitz dem FC Rot-Weiß Erfurt. Trotz phasenweiser Dominanz, einem klaren Plus an Ballbesitz und Chancen vermochten es die Jungs von Thomas Brdaric nicht, den erwarteten Dreier perfekt zu machen.

Nach einer recht ruhigen Anfangsviertelstunde hatten die Fans im Stadionrund in Minute 20 den Torschrei bereits auf den Lippen. Der Abwehrversuch eines Gästespielers senkte sich hinter dem weit vor dem Tor stehenden Ruben Aulig an die Latte. Sinisa Veselinovic kam am linken Pfosten an den Ball, entschied sich aber gegen eine Direktabnahme. Im Drehen legte er den Ball zurück auf Velimir Jovanovic, der links unten einschieben wollte, was Aulig jedoch verhindern konnte. Auch der Nachschuss wurde geblockt und landete zur Ecke im Aus. Die kam scharf an den Fünfer, wo der aufgerückte Petar Lela zum Kopfball ansetzte, die Kugel aber über die Latte beförderte.

Die Gastgeber blieben weiter am Drücker, ließen den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen, haderten aber noch mit der Genauigkeit bei den entscheidenden Aktionen in Richtung Aulig-Gehäuse. Erst als nach einer halben Stunde nach einem Angriff über links Lucas Surek das Spielgerät in den Strafraum schlenzte und Velimir Jovanovic zum viel umjubelten 1:0 einnickte, war das Abwehrbollwerk der Meuselwitzer geknackt. Die Führung brachte Ruhe ins das Erfurter Aufbauspiel, Meuselwitz hatte zu diesem Zeitpunkt keinerlei gefährdende Aktionen entgegenzusetzen. Allerdings verpassten es auch die Rot-Weißen, sich mit letzter Konsequenz auf das 2:0 zu konzentrieren. Die Folge: der Ausgleich fiel aus dem Nichts. Nach einem Klein-Klein an der linken Eckfahne nutzte Fabian Raithel die Gunst der Stunde, legte von der Grundlinie den Ball an Julian Knoll vorbei, hinter dem Alexander Dartsch das Leder ins Netz drückte. Noch vor dem Halbzeitpfiff wollten die Rot-Weißen diesen Rückschlag wettmachen. Einen Freistoß von halbrechts verlängerte Sinisa Veselinovic ans Aluminium, Selim Aydemir nahm am 16er einen abgewehrten Ball volley, setzte seinen Versuch aber knapp neben den rechten Pfosten.

Den Führungsanspruch untermauerten die Gastgeber auch nach dem Wechsel. Rico Gladrow startete in der 52. Minute einen sehenswerten Spielzug über links, legte ab auf Selim Aydemir, der wiederum Gladrow an die Grundlinie schickte. Von dort passte Erfurts Nummer 22 mittig in den Rückraum. Alexander Schmitt wollte die Kugel rechts oben reinzirkeln, die aber dann doch über den Kasten flog.

Erfurt blieb in der Folge bemüht, konnte jedoch keine klaren Chancen erarbeiten. Lucas Surek versuchte es immer wieder mit Hereingaben, Selim Aydemir nahm sich des Öfteren ein Herz – ohne Erfolg. Die wenigen Vorstöße der Gäste wurden meist früh abgefangen, im Umschaltspiel missglückte manch guter Offensiv-Ansatz durch leichte Fehler. Jubel gab es auf den Rängen, als in der 70. Minute die rot-weiße Nummer 11 von halbrechts den Ball in die gegnerischen Maschen drosch. Der Schiedsrichter erkannte das Tor wegen Abseitsstellung nicht an. Im Gegenzug erkämpften sich die Meuselwitzer einen aus Erfurter Sicht unnötigen Eckball, den Johann Weiß vom Fünfer zum 1:2 einnetzte.

Von da an hatten die Gäste viel Zeit.Thomas Brdaric verstärkte zwar nochmals die Offensive, musste aber wie die 3134 Zuschauer mit anschauen, wie sich seinen Mannen immer und immer wieder in der kompakt stehenden Abwehr fest rannten. So gewann Meuselwitz das Spiel gegen die Rot-Weißen, das diese gar nicht hätten verlieren können.

22.08.2019 \ 1. Mannschaft