Am Samstagnachmittag musste unser Team im 7. Ligaspiel die erste Saisonniederlage hinnehmen. Gegen den ZFC Meuselwitz unterlag RWE mit 1:2 vor heimischer Kulisse.
Schon der Start in die Partie war mehr als holprig. "Ungewohnt nervös" nannte Fabian Gerber den Auftritt seines Teams im ersten Durchgang. Und das rächte sich schnell: In Minute 6 spielte Malcolm Badu einen katastrophalen Pass in die eigene Strafraummitte auf Kwabe Schulz, der aber viel zu kurz geriet. Der Topstürmer der Meuselwitzer aus der letzten Saison, Andy Trübenbach, hatte kein Problem, den Ball aus zehn Metern nur noch ins Tor zu schieben. Torhüter Schellenberg hatte alles richtig gemacht und sich als Anspielstation für Badu angeboten, der unriskante Pass zum Keeper wäre die bessere Entscheidung gewesen.
Handelfmeter rettet schwache 45 Minuten – Mergel zum 1:1!
So stand es früh 0:1, und der Treffer nagte am in den letzten Wochen so starken Erfurter Selbstvertrauen. Aggressive und hochstehende Gäste machten es unseren Jungs beinah unmöglich, sich mit dem sonst so effektiven Erfurter Kombinationsfußball vors Meuselwitz-Tor zu spielen. Vereinzelt schafften Freistoßsituationen etwas Entlastung, aus denen allerdings auch keine Großchancen entstanden. In Minute 35 mal der Versuch von Caniggia Elva aus der Distanz, aus halblinker Position und 25 Metern Torentfernung verfehlte der Kanadier aber die lange Ecke. Und da aus dem Spiel nicht viel ging, musste es ein Standard sein, der Rot-Weiß in dieses Spiel holt: Wenige Sekunden vor der Pause bekam RWE einen Elfmeter zugesprochen, korrekterweise, da Pronichevs Flankenversuch von der abgespreizten Hand Nils Miatkes geblockt wurde. Goalgetter Artur Mergel versenkte sicher und machte mit dem 1:1 seinen fünften Saisontreffer. So ging es nach einer schwachen ersten Hälfte immerhin mit einem Unentschieden in die Halbzeitpause. "Wir haben uns teilweise versteckt, waren überhaupt nicht anwesend auf dem Platz, haben viel zu viele Fehlpässe gespielt. Teilweise haben wir uns versteckt, das kann ich nicht akzeptieren. Die Jungs können Fehler machen, sollen Fehler machen, aber das schlimmste, was man machen kann, ist sich zu verstecken oder Angst zu haben", bilanzierte Fabian Gerber nach dem Spiel.
Deutlich bessere zweite Hälfte bringt nichts ein – 1:2 am Ende!
"In der zweiten Halbzeit haben wir ordentlich gespielt, das 1:2 mitten in unsere Druckphase hinein hat uns den Stecker gezogen", so Gerber weiter. Tatsächlich sah das rot-weiße Spiel nach dem Seitenwechsel um vieles besser aus. In Minute 52 versuchte es Pronichev aus halbrechter Position, sein strammer Schuss in Richtung lange Ecke konnte von Gästekeeper Sedlak pariert werden. Kurz darauf kam der Ball nach einer Ecke zum aufgerückten Lucas Zeller links im Strafraum, der Innenverteidiger drehte sich mit einem schönen Ballkontakt und schoss per Dropkick, Sedlak hielt wiederholt überragend. Und in der 74. Minute passierte, was im Fußball passieren muss, wenn du eigene Chancen nicht nutzt: 1:2 ZFC! Nach einem langen Abschlag setzen sich die Zipsendorfer energisch durch, Luis Fischer zieht mit einem Tunnel gegen Zeller in den Strafraum ein und bleibt cool im Eins-gegen-Eins mit Lukas Schellenberg. Die erneute Führung, zu einem Zeitpunkt, zu dem sich Rot-Weiß endlich stark in diese Partie hineingearbeitet, hineingebissen hatte. In der Schlussphase boten sich Rot-Weiß noch zwei Großchancen, beide Male hatte Erik Weinhauer den Ausgleich auf dem Fuß. In der 85. setzte Tavares ihn links im Strafraum ein, die Ballmitnahme gut, der zweite Kontakt zu ungenau, der Ball trudelte, noch abgefälscht von Sedlak, ins Toraus. Mit dem Abpfiff, in Minute 97, musste einfach der Ausgleich fallen. Nach Freistoßflanke von Mergel köpft Maxime Langner überragend aufs ZFC-Tor, Sedlak hält zunächst mit einem weltklasse Reflex, liegt nach seiner Flugeinlage aber machtlos am Boden. Doch statt das Leder per Kopf aus zwei Metern ins Tor zu befördern, traf Weinhauer den Ball nicht richtig, die Kugel flog drüber, der Schlusspfiff ertönte.
1:2 unterlag unser FC Rot-Weiß dem ZFC Meuselwitz, trotz wahnsinnig schwacher erster Hälfte muss RWE hier aber in der Schlussphase einen Punkt mitnehmen. Der ZFC hat sich die drei Punkte am Ende redlich verdient, mit riesigem Arbeitsaufwand, Pressing ohne Ende und einer Zweikampfstärke, der Erfurt nicht viel entgegenzusetzen wusste. Kopf hoch, Jungs, denn schon am Samstag geht's weiter und wieder um drei Punkte! Ab 13 Uhr treten wir auswärts im Ilburg-Stadion bei Aufsteiger FC Eilenburg an und wollen uns zurück auf die Siegerstraße kämpfen!
Die Pressekonferenz nach dem Spiel mit Meuselwitz-Trainer Georg-Martin Leopold und Fabian Gerber:
18.09.2023