Lange Gesichter gab es am vergangenen Wochenende bei
Blau-Weiß. Der 1. FC Magdeburg war bei Sonnenhof Großaspach schwer unter die
Räder gekommen. Im ersten Spiel gleich 1-4 zu verlieren, war für die
Elbestädter eine unschöne Erfahrung. Dabei hatten
Trainer Jens Härtel und Mannschaftskapitän Marius Sowislo auf der
Pressekonferenz vor dem Spiel bei der SG Sonnenhof noch gesagt „Als Mannschaft
haben wir uns gut zusammengefunden und die Neuen integriert. Wir harmonieren
alle sehr gut miteinander.“ Nun stehen sie aber schon
etwas unter Zugzwang. Eine erneute Pleite z.H. gegen Erfurt würde einen Fehlstart ergeben.
Dass die Niederlage bei den Großaspachern unglücklich zustande kam, zählt hinterher kaum noch. Der Aufstiegsaspirant
wird also in sich gehen. Forschen und
ausloten, woran es lag. Muss der in der Sommerpause
gut durchgewürfelte Kader doch erst
noch finden? Sind sie doch noch nicht wieder da, wo sie in der letzten Saison waren? Hatte man – auch von den
Neulingen Felix Lohkemper, Andreas Ludwig, Philip Türpitz – schon zu viel erwartet?
Wie auch immer. Am Samstag werden sie versuchen wieder Fahrt aufzunehmen. Unser enormes Verletzungspech zwingt uns mit Demut an die Sache heranzugehen. Jetzt kommt auch noch Jens Möckel dazu. Auf der heutigen Pressekonferenz teilte Stefan Krämer mit, dass der Kapitän sich im Spiel gegen Münster eine Knieverletzung zugezogen hätte, die nach ärztlicher Untersuchung heute das Ergebnis brachte, dass er wohl nicht nur gegen Magdeburg ausfallen wird. "Das hat mir die Laune gründlich verhagelt", so der Trainer. Er überlegt fieberhaft, was er an der Aufstellung tun kann. Möglich ist, dass er Florian Neuhold wieder ins Abwehrzentrum zieht, dann braucht er einen neuen Außenverteidiger. Ein Kandidat für das Zentrum könnte auch Berkay Dabanli sein. Das böte die Möglichkeit auch Alexander Ludwig zu bringen, der "ein unglaubliches Auge und ein sagenhaftes Raumgefühl hat", so Krämer weiter. Er könnte auch auf Dreierkette in der Abwehr umstellen, Magdeburg quasi spiegeln. Was auch immer er tun wird, aufgrund der personellen Lage sind jetzt die jungen Spieler auch besonders gefordert. Deren Lernprozess verläuft unterschiedlich. "Einige machen sehr gute Fortschritte, andere hinken noch etwas hinterher", so das Urteil des Trainers. "Und die Jungs müssen auch mit der Atmosphäre in Magdeburg zurechtkommen". Einer hat da sicher weniger Probleme. Wassem Razeek, der letzte Saison noch den Dress der Magdeburger trug, ist natürlich besonders heiß es seinem ehemaligen Klub zu zeigen. Womöglich kommt seinen Flankenläufen eine Schlüsselfunktion zu, denn in Großaspach zeigte sich die Magdeburger Abwehr bei schnellen Vorstößen über die Außenbahn anfällig. Am Ende der Pressekonferenz lächelte Stefan Krämer dann doch wieder. "Wir werden auf jedenfall einen konkurrenzfähigen Gegner abgeben. Der Rest wird sich ergeben".
Wer den spannenden Ostklassiker nicht vor Ort erleben kann, der kann das Spiel im MDR-Fernsehen, bei der Telekom und im RWE-Radio live verfolgen.Punktet unsere Mannschaft an der Elbe, dann wäre dies die beste Werbung vor dem nächsten Heimspiel, das uns schon am Dienstagabend Hansa Rostock beschert.