Im "KarLi", dem Karl-Liebknecht-Stadion zu Babelsberg, musste sich unser FC Rot-Weiß am Sonntagnachmittag mit 1:3 geschlagen geben. Den Treffer für unsere Farben besorgte einmal mehr Michael Seaton.
Bei bestem Wetter war alles angerichtet für ein Fußballfest im Potsdamer Stadtteil Babelsberg. Unser Team mit Rotation im Mittelfeld und links hinten, Santana Soares ersetzte Startsev, der sich gegen Greifswald seine fünfte Gelbe der Saison geholt hatte, Adesida durfte auf der Sechserposition neben Aushilfskapitän Mergel starten. Und wir starteten gut: Nach nur vier Minuten schickte Zeller Seaton mit einem schönen langen Ball, Babelsbergs Wilton konnte ihn nur mit Halten stoppen und sah prompt die erste Verwarnung des Spiels.
Erste Annäherungen auf beiden Seiten: Erfurt in Front!
Die erste Torchance gab's in Minute zwölf: Lehmann flankte aus dem Halbfeld in den Sechzehner auf Elva, der per Kopf die kurze Ecke anvisierte, aber in Rücklage nicht genug Druck hinter die Kugel bekam. So kein Problem für SVB-Schlussmann Klatte. Im direkten Gegenzug lief Steinborn über links an und versuchte, in die Mitte zu geben, doch der Querpass konnte geblockt werden. Wieder nur Sekunden später zog Spielmacher Tahsin Cakmak ab, scheiterte aber aus der Halbdistanz – knapp am langen Pfosten vorbei. Babelsberg erstarkte im Laufe der ersten Halbzeit und machte mächtig Druck! Nach gut zwanzig Minuten nahm sich Lehmann ein Herz und jagte das Leder volley aus gut 25 Metern Richtung Kasten, verfehlte aber knapp. 23 Minuten waren gespielt, als Weinhauer sich hoch auf der linken Seite den Ball holte und an Gall übergab. Der US-Amerikaner machte auf der Seite Meter und gab traumhaft in die Mitte, in den Lauf von Michael Seaton, der Luis Klatte im Eins-gegen-Eins überwinden konnte – 1:0 RWE!
Spiel gedreht in drei Minuten: Frahn und Cakmak schlagen zurück!
Die Freude über das schön herausgespiete Tor durfte allerdings nur von kurzer Dauer sein. Lucas Zeller foulte nach einer halben Stunde Stürmerroutinier Daniel Frahn, der 36-Jährige trat selbst an und verwandelte schlitzohrig mit einem Panenka-Elfmeter in die Tormitte. Und nur drei Minuten später der endgültige rot-weiße Stimmungskiller: Tahsin Cakmak bekam die Kugel außerhalb des Strafraums, schloss mit seinem überragenden linken Fuß ab, traf den Ball perfekt und setzte ihn so flach und unhaltbar an den rechten Innenpfosten – das dritte Tor des Tages und das zweite für die Gastgeber. Diesen Vorsprung konnte der SVB auch sicher in die Halbzeitpause manövrieren.
Daniel Frahn trifft leider geil: Babelsberg abgezockt!
Nach dem Seitenwechsel hatte Weinhauer eine ordentliche Chance, schoss aus zentraler Position aber knapp daneben. Wenige Augenblicke später sorgte der gebürtige Potsdamer Daniel Frahn für den RWE-Knock-Out. In der 53. Minute kam der Ball nach einem Freistoß über Umwege links in den Sechzehner zu Frahn, der, mit dem Rücken zum Tor, volley abschloss, den Ball über seine linke Schulter hinweg Richtung Tor brachte, wo die Kugel genau im Kreuzeck einschlug. Ein Sonntagsschuss sondergleichen, und leider geil. Eine schöne Nachricht gab es eine Viertelstunde vor Schluss: Unser Winterneuzugang und Innenverteidiger Maxime Awoudja konnte erstmals seit seiner Ankunft Mitte März eingewechselt werden. Glückwunsch zum RWE-Debüt! Bis in die Schlussphase hinein ließen die enorm erfahrenen Babelsberger wenig bis gar nichts zu, konnten trotz aller Erfurter Bemühungen den Ball oft lange in ihren Reihen halten. Spielminute 78 hatte nochmal eine RWE-Chance zu bieten, Krasucki spielte diagonal nach rechts auf Seaton, der in der Mitte den einlaufenden Weinhauer suchte, Klatte aber bekam die Fingerspitzen an die Hereingabe und konnte den Einschuss so verhindern.
Fazit
So trudelte die Partie ihrem Ende entgegen, ohne dass wir nochmal richtig gefährlich werden konnten. Babelsberg zeigte, warum es so weit oben in der Tabelle steht, und gewann vor allem Dank seiner großen Erfahrung im Team. Ein Elfmeter, zwei Traumtore – dennoch völlig verdient, der Heimerfolg der Filmstädter. Unsere Jungs zahlten am Sonntagnachmittag viel Lehrgeld, und fahren mit leeren Händen zurück nach Erfurt. Ein guter Start macht Hoffnung auf mehr, doch Babelsberg war einfach cooler und abgezockter, insgesamt die bessere Mannschaft. Trotz alledem steht schon am kommenden Samstag die nächste Heimpartie an, zuhause können wir's in diesem Jahr einfach besser. Tickets für das Traditionsduell mit Lokomotive Leipzig gibt's an der Kasse West 2 und hier im Online-Ticketshop, Anstoß ist 13 Uhr im Steigerwaldstadion!
08.04.2024