Dran bleiben

Zwei Siege, „das Derby“ inklusive, kein Gegentor, Vorstoß auf Platz 11 in der Tabelle: Die Welt rund um das Steigerwaldstadion ist wieder annähernd in Ordnung. Nun kommt morgen (19.00 Uhr) der Aufsteiger aus der Münchner Vorstadt Unterhaching ins Steigerwaldstadion. Man könnte glatt ins Träumen geraten....

Die Spvgg Unterhaching ist gekommen um zu bleiben. Jedenfalls vorerst. Aber mittelfristig will der Verein wieder raus aus der Liga. Nicht nach unten, sondern nach oben. Heißt: In drei bis fünf Jahren will Manfred Schwabl, einst Spieler im Star-Ensemble des FC Bayern München, heute Hachinger Präsident, mit seinen Jungs gerne hoch in die 2. Liga. Kapitän Welzmüller erklärt den Plan: „ In diesem Aufstiegsjahr wollen wie die Liga zunächst kennenlernen und versuchen, bestmöglich abzuschneiden. Im Jahr drauf möchten wir dann an den entsprechenden Stellschrauben drehen, um den ersten Angriff auf die 2. Liga zu wagen. Ob es dann gleich klappt, sei dahingestellt. Aber dann sollte man schon von Jahr zu Jahr das Ziel haben, oben mitzuspielen. So haben wir es auch erfolgreich in der Regionalliga Bayern umgesetzt“. Dort waren er und seine Mitspieler ungemein heimstark. Fast zwei Jahre lang haben sie im „Alpenbauer Sportpark“ kein Spiel verloren. Erst am letzten Wochenende riss die Serie. Als Großaspach aufkreuzte, war Schluss. 4-1 siegten die Gäste vom „Sonnenhof“. Willkommen im Drittligabetrieb!

„Gegen die Spielvereinigung wird es ein hoch kompliziertes Spiel, aber wir wollen gerne den dritten Sieg hintereinander landen. Dann hätten wir das zu Saisonbeginn Versäumte ausgeglichen“, umschreibt RWE-Cheftrainer Stefan Krämer die Aufgabe. Allerdings fügt er auch hinzu: “Wir können nur als Einheit punkten, wenn das ganze Team ans Limit geht. Dafür darf keiner auch nur einen Schritt weniger machen, als zuletzt“.

Noch stehen die Hachinger vor dem RWE. Aber nur ein Zähler trennt beide Mannschaften. Und die Gäste haben zuletzt zwei Spiele in Serie verloren. Das größere Selbstbewusstsein sollte somit auf Seiten der Gastgeber anzutreffen sein, wo „jeder sich zuletzt für den anderen reingehauen hat“, wie Luka Odak, der vor seiner Zeit beim RWE für Haching spielte, unterstreicht. In der Tat hat die Rot-Weiße Mannschaft in Punkto Einsatz, laufbereitschaft und mannschaftliche Geschlossenheit überzeugt. Aber auch spielerisch und taktisch hat das Team in den letzten Wochen enorme Fortschritte gemacht. Es macht wieder richtig Spass ihnen zuzuschauen. Die Aufgabenverteilung und der Spielplan sind klarer erkennbar. Hinten ist der Laden dicht, nur vorne braucht es noch einen Tick mehr Kaltschnäuzigkeit, um „den Sack früher zuzumachen“. Aber das mag auch noch kommen. Jedenfalls, wenn die Mannschaft weiterhin so konzentriert und diszipliniert die Aufgaben angeht. Vielleicht lässt sich das gerade besonders gut am kommenden Gegner erproben, denn die Hachinger haben nach acht Spieltagen die meisten Gegentreffer aller Mannschaften geschluckt.

Nach seiner Sperre ist Kapitän Jens Möckel dabei erstmals auch wieder eine Option. Doch ob der Trainer ihn wirklich gleich zu Beginn wieder bringen wird, ist nach den guten Leistungen der letzten Partien gar nicht so sicher. „Wir haben aus den letzten drei Spielen ja sieben Punkte geholt und nur ein Gegentor zugelassen“, sinniert der Trainer und riegelt ab. Er überlegt im Stillen, wissend darum, dass er endlich wieder eine komfortable Auswahlsituation hat. Auch wenn es in der Abwehr zur „Qual der Wahl“ für ihn werden wird, wen er aufstellt. Denn "Möcki" ist nicht irgendwer, auch wenn die anderen es klasse gemacht haben.

Die letzte Begegnung gegen Unterhaching fand übrigens im Frühjahr 2015 statt. Erfurt gewann am letzten Spieltag der Saison 14/15 unter Trainer Christian Preußer daheim mit 1-0 durch ein Tor von Maik Baumgarten. Das besiegelte den Abstieg der Bayern in die Regionalliga. Insgesamt sieht die Heimbilanz der Erfurter gegen die Gäste auch ordentlich aus. Sechs Siegen stehen zwei Niederlagen und ein Remis gegenüber. Gerne darf unsere Mannschaft diese positive Bilanz ausbauen! Damit man wieder etwas träumen kann...