Nach der Länderspielpause, in der der RWE sich beim SC Leinefelde im Landespokal schadlos hielt, rollt am Samstag (14.00 Uhr) wieder der Ball in der Liga. Dort belegt Rot-Weiß mit 14 Zählern aktuell den 12 Platz. Noch ist der Abstand nach unten keineswegs so, dass man beruhigt sein kann. Ein Sieg gegen Schlusslicht Fortuna Köln würde aber deutlich zur Entspannung beitragen.
Auch wenn das gestrige Nachmittagstraining wegen des plötzlichen Wintereinbruchs ausfallen musste, so ist der FC Rot-Weiß im bevorstehenden Vergleich von der Papierform her Favorit, denn zuletzt war ein klarer Aufwärtstrend bei den Gastgebern erkennbar. Der Gegner taumelte dagegen nach ansehnlichem Saisonstart in 6 sieglosen Spielen hintereinander (5 Niederlagen, ein Remis) bis auf den letzten Platz der Tabelle. Seit Ende August haben die Männer aus der Kölner Südstadt nicht mehr gewonnen (damals 2-1 gegen Magdeburg), was nach allem, was aus Köln zu hören ist, mächtig auf das Gemüt der Fortunen drückt. Immerhin gelang ihnen im Mittelrheinpokal am letzten Wochenende ein 2-0 Erfolg bei Regionalligist Alemannia Aachen. Ein Silberstreif am Horizont? Trainer Koschinat macht seine Hintermannschaft besondere Sorgen. 29 Gegentore ist der momentan mit Abstand schlechteste Wert aller Teams. Dazu kommt, dass gerade auf gegnerischem Platz bislang kaum etwas zu holen war. Schaut man sich nur die sog. Auswärtstabelle an, so „zieren“die allerdings vom Verletzungspech gebeutelten Rheinländer auch hier (sieglos) den letzten Platz.
RWE-Trainer Christian Preußer vergleicht das Spiel vorab mit der Situation als kürzlich Werder Bremen II hier zu Gast war. "Das Spiel wird nicht einfach. Wir sind weit entfernt von Übermut. Die Fortuna spielte zuletzt unter ihren Möglichkeiten, hat auf der Strecke unglücklich Punkte eingebüßt. Aber Kollege Uwe Koschinat wird den Überblick nicht verlieren. Er ist ein guter Trainer, den ich schätze". Froh ist Preußer, dass er nahezu alle Spieler an Bord hat. "Ich muss mich unter 23 gesunden Spielern entscheiden. Nur Patrick Schikowski ist noch nicht soweit und Fabian Burdenski ist krank geworden. Die Entscheidung wird nicht leicht werden. Aber ich werde mich letztlich festlegen müssen, auch wenn dann leider der eine oder andere Spieler enttäuscht ist. Wir sind als Gruppe aber so gefestigt und stabil, dass da keine Verstimmung aufkommen wird. Es ist nun mal so, dass nur 11 Leute auf dem Platz stehen können". Die wohl spannendste Frage wird erst am Samstag beantwortet werden. Wer spielt rechts hinten, nachdem Luka Odak ausfällt? Yougster Julian Löschner, der im Landespokal dort 90 Minuten durchspielte, oder der erfahrene Juri Judt ? Oder doch noch ein anderer Spieler? Der Trainer hielt die Frage in der heutigen Pressekonferenz offen. Auch der zuletzt in Abwehr und Mittelfeld sehr auffällig spielende Jannis Nikolaou ist seiner Nominierung noch nicht sicher. "Ich glaube, dass ich zuletzt eine gute Entwicklung genommen habe. Aber Luft nach oben ist immer gegeben", sagt er über sich selbst.
Die Bilanz zwischen beiden Teams ist bisher ganz dünn. Nur zwei Begegnungen gab es. Beide in der letzten Saison, als die Kölner in die Liga aufgestiegen sind. Daheim konnte der RWE nach Rückstand noch 2-1 gewinnen. Beim Rückspiel verspielte Rot-Weiß aber einen 2-0 Vorsprung und musste sich am Ende mit einem 2-2 zufrieden geben.
In der Halbzeit des Spiels wird der TFV die Auslosung der Viertelfinalpaarungen im Landespokal vornehmen.