Trotz deutlicher Überlegenheit und guter Möglichkeiten vermochten es die Brdaric-Schützlinge nicht, den ersehnten Heimdreier einzufahren. „Ich komme mit Tempo und entscheide mich halt dann für die Variante. Letzten Endes muss ich den reinmachen. Wir müssen uns vorne belohnen, haben so viele Chancen in diesem Spiel gehabt. Das i-Tüpfelchen hat einfach gefehlt“, resümierte Selim Aydemir unzufrieden nicht nur im Hinblick auf seine vertane Großchance kurz vor dem Abpfiff.
Darin sah Erfurts Nummer 11, wie wohl auch der Rest der knapp 5600 Besucher (Zuschauerzahl korrigiert), das entscheidende Manko dieser Partie.„Erfurt hatte die deutlich größeren Spielanteile, hat Fußball gespielt, wir haben 80% verteidigt in dem Spiel“, konstatierte selbst Chemie-Akteur Alexander Bury nach dem am Ende überraschenden Punktgewinn der Leutzscher in der Thüringer Landeshauptstadt.
Die Gastgeber machten von Beginn an Druck, so dass Keeper Jannick Theißen in der ersten Viertelstunde die Grün-Weißen nur von Weitem sah. Sein Gegenüber Benjamin Bellot war dagegen ab der ersten Minute gefordert. Selim Aydemir versuchte es gleich doppelt von rechts vergeblich, Marc Brasnic traf die Kugel aus gut 14 Metern nicht voll, Rico Gladrow verpasste ein Zuspiel von Morten Rüdiger knapp. Als sich die Gäste ab Minute 20 öfters in Richtung rot-weißes Gehäuse aufmachen,wird die Partie vorübergehend etwas ausgeglichener. Doch wenig später übernahm RWE wieder das Heft des Handelns und ranntegegen den Kasten von Chemie an - immer und immer wieder vergeblich. Die beste der vielen Möglichkeiten setzte Morten Rüdiger knapp neben das Tor. So ging es torlos in die Kabinen.
Erfurt knüpfte danach sofort an das druckvolle Offensivspiel der ersten Hälfte an. Marc Brasnic scheiterte an einem Gästebein, Selim Aydemir köpfte über den Kasten, Morten Rüdiger verzog von halblinks, Alexander Schmitt traf die Kugel nicht richtig. Bis auf einen Konter, bei dem Jannick Theißen einen Ball von Tomas Petracek klären konnte, blieben die Chemiker nach vorne harmlos. Dafür standen sie in der Defensive weiterhin gut und brachten die Erfurter mit zunehmender Spieldauer immer öfter zur Verzweiflung. Bis auf den eingangs angesprochenen Moment kurz vor Spielende, in dem Selim Aydemir das 1:0 hätte machen müssen – sich aber für den Versuch eines Lupfers entschied, den Bellot dankbar aus der Luft pflückte.So hielt der Gästekeeper die Null, die den Leutzschern einen Punkt sicherte.
Die Pressekonferenz nach dem Spiel: