Rot-Weiß Erfurt hat sich sportlich für eine weitere Saison die Zugehörigkeit zur 3. Liga gesichert. Mit dem höchsten Saisonsieg begeisterte das Team die gut 7100 Zuschauer im Steigerwaldstadion und will auf der Euphoriewelle nun am Donnerstag auch den Landespokal gewinnen.

Trainer Krämer stellte für dieses „Alles-oder Nichts-Spiel“ offensiv (4-4-2) auf und belohnte Christopher Bieber nach seinem „goldenen Treffer“ in der Vorwoche mit einem Platz in der Startformation an der Seite von Carsten Kammlott. Und wie schon in Rostock, so harmonierten beide Stürmer prächtig miteinander. Hinten, in der Innenverteidigung hatte der Trainer dem anderen Torschützen von Rostock, also Andre Laurito, diesmal den Vorzug vor Jens Möckel gegeben.

Nach einer kurzen Abtastphase tobte das Stadion bereits nach 10 Minuten über die Erfurter Führung. Carsten Kammlott öffnete mit einem feinen Pass einen Korridor für Okan Aydin, der dadurch völlig frei vor SG-Keeper Kevin Broll aus dem Boden wuchs und ihm mit einem Flachschuss in die linke Ecke das Nachsehen gab. Eine wunderschöne Angriffsszene, die viel Druck nahm. Erfurt danach weiter couragiert, mit hohem Laufpensum und frühzeitigem Attackieren des Gegners, der so weit vom eigenen Kasten ferngehalten werden konnte. Nach einer guten halben Stunde stürmte Christoph Menz über die rechte Seite vor, flankte nach innen, SG-Verteidiger Kai Gehring wehrte den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand ab und der Schiedsrichter gab zurecht Elfmeter für Rot-Weiß. Kapitän Mario Erb trat an und verwandelte sicher zum 2-0 (34.). Nun schien alles auf den erhofften Sieg hinauszulaufen, doch plötzlich waren die Gäste wieder dran. Nach einem Freistoß von Nicolas Jüllich verkürzte der freistehende Daniel Hägele auf 1-2 (38.). Nun begann wieder etwas das Zittern bei den Gastgebern, die den Vorsprung aber, trotz aufkommender Gäste, in die Pause brachten. Beruhigend für alle an diesem Spiel beteiligten Erfurter war zudem die Kunde der anderen Halbzeitergebnisse. Bei Paderborn (in Osnabrück) und Bremen (z.h. gegen Aalen) stand es jeweils noch 0-0.

Nach dem Wechsel blieben die spielstarken Süddeutschen zunächst eine Weile am Drücker, ehe ein tolles Zuspiel von Christopher Bieber die Großaspacher Verteidigungslinie erneut durchschnitt. Wieder hatte Okan Aydin sich frei gemogelt und abermals gab er dem Gästetorwart das Nachsehen (63.). Das 3-1 durch den 2. Treffer von Aydin – die Vorentscheidung? Ja, denn nun ließ sich der RWE hier nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. 13 Minuten vor Schluss sicherte ein Kopfballtor von Christopher Bieber nach Flanke von Mikko Sumusalo schließlich endgültig den Klassenerhalt.

Ich bin beeindruckt, wie meine Mannschaft mit dem Druck umgegangen ist. Die Jungs haben bewiesen aus welchem Holz sie geschnitzt sind.Wir haben eine konzentrierte Leistung gezeigt. Wir haben verdient die Klasse gehalten.

Stefan Krämer

Die Erfurter Zuschauer feierten mit dem Abpfiff diesen grandiosen 4-1 Erfolg mit stehenden Ovationen. Die riesige Anspannung wich großer Erleichterung. Viele zogen "gemeinsam-eins"-Shirts über. Ein wunderschönes Bild der Verbundenheit.

Rot-Weiß Erfurt geht somit, sofern die Lizenzauflagen erfüllt werden, auch in die 10. Drittligasaison. Kein anderer Klub ist seit Gründung der Liga dabei. Mit dem Rückenwind des heutigen Tages möchte man am Donnerstag der kommenden Woche zudem endlich auch wieder einmal den Landespokal erringen. Gegner ist dann im Steigerwaldstadion Regionalligist Wacker Nordhausen. Mit dem Gewinn des Doubels würde eine Zittersaison dann noch in eine sehr erfolgreiche Saison verwandelt werden können.

In den freudigen Momenten dieses Tages denken wir aber auch an den SC Paderborn, der durch ein spätes Siegtor von Werder gegen Aalen aufgrund eines torlosen Unentschiedens in Osnabrück nun den Gang in die Regionalliga antritt. Wir fühlen mit den Westfalen und wünschen Ihnen, dass sie bald zurückkehren.

Und nun zeigt allen, dass WIR es GEMEINSAM geschafft haben. Mit diesem Unterstützer T-shirt: https://www.lms-ticket.de/…/1ae8…/10_Jahre_3_Liga_SHIRT.html

20.05.2017