Das Saisonende ist in Sicht und der Klassenerhalt liegt quasi auf dem Silbertablett vor uns. Denn nachdem Mainz II und der FSV Frankfurt - aus unterschiedlichen Gründen - aus dem Rennen zu sein scheinen, geht es offenbar nur noch um den dritten Absteiger. Diesen dritten Abstiegsplatz belegt derzeit der SC Paderborn, auf den wir bei sechs noch ausstehenden Spielen, wovon vier Begegnungen noch im Steigerwaldstadion stattfinden, derzeit fünf Zähler Vorsprung haben. Wir halten im Grunde also alle sportlichen Trümpfe selbst in der Hand. Doch könnten diese Zahlenspiele auch eine trügerische Sicherheit vorspiegeln. Schon das Heimspiel am Samstag führt uns den Tabellenzweiten zu. Kiel will aufsteigen und ist enorm stark. Wer also legt wem zu Ostern in diesem spannenden Zweikampf die Eier ins Nest ?
Die Gäste von der Förde sind am letzten Spieltag erstmals in dieser Saison auf einen Aufstiegsplatz gesprungen. Den wollen sie nun auch nicht mehr hergeben. Ihnen graut nämlich davor, eine gute Saison am Ende vielleicht über eine Relegation in zwei Spielen womöglich wieder zu verdaddeln. So wie vor zwei Jahren, als man den Münchner Löwen dramatisch knapp unterlag.
Der KSV Holstein hat sein Relegationstrauma besiegt und greift die 2. Liga wieder an
Ein Trauma, von dem man sich die gesamte letzte Saison erholen musste und deshalb nur im Mittelfeld landete. Doch nun fliegen die Störche wieder ganz hoch. Das Trauma ist verarbeitet. Und nach einer durchwachsenen Hinrunde ist das Team von Trainer Markus Anfang inzwischen nach Zwickau die erfolgreichste Mannschaft der Rückrunde. Hier haben sie erst zwei Spiele verloren, jedoch sechs Mal gewonnen und fünf Mal remis gespielt. Sie haben das mit Abstand beste Torverhältnis der Liga und sind dabei schon deshalb schwer auszurechnen, weil sich die 47 erzielten Tore auf viele Spieler verteilen. Bester Schütze ist derzeit Stefen Lewerenz mit 10 Treffern, gefolgt von Kingsley Schindler (9), dem früheren Erfurter Dominick Drexler (6) und Mathias Fetsch (5). Die Jungs ballern aus allen Lagen und treffen dabei meist auch noch.
RWE ohne Jannis Nikolaou?
Bei Rot-Weiß ist man bestens im Bilde darüber, was und wer da auf uns zurollt. Stefan Krämer: "Kiel hat mit den besten Kader der Liga und steht zurecht mit oben. Aber wie immer in dieser Liga können wir an einem guten Tag jedem weh tun". Der Trainer hofft auf große Zuschauerunterstützung. Ob er auf dem Spielfeld auf die Unterstützung von Jannis Nikolaou zurückgreifen kann, ist noch etwas fraglich. Der defensive Mittelfeldmann zeigte sich gestern gesundheitlich leicht angeschlagen und wurde aus dem Training genommen. Der Trainer hofft aber, dass Jannis sich bis Samstag erholt. Bei Christoph Menz sieht es dagegen schon wieder besser aus. Er war im letzten Spiel verletzt ausgewechselt worden, trainiert aber wieder mit und sollte wohl am Samstag wieder voll einsatzfähig sein. Natürlich kehren auch "Basti" Tyrala und "Chipper" Kammlott in den Kader zurück. Sie waren in Wiesbaden gesperrt und erhöhen die Möglichkeiten des Trainers die richtige Formation für dieses Spiel zu finden. Carsten Kammlott war zwar gegen Bremen lange auf der Bank und stand dort hinter Tugay Uzan zurück, aber das, so der Trainer, erklärte sich ganz einfach. "Er brauchte mal eine Pause. "Chipper" betreibt immer einen sehr hohen Aufwand, ist quasi eine "Ein-Mann-Pressingmaschine". Da fehlen dann im Abschluss manchmal ein paar Körner. Das ist aber nicht ungewöhnlich. Wir wissen was er kann und wie wichtig er für uns ist". Sebastian Tyrala weiß auch wie schwer Kiel zu bespielen ist, hat das Hinspiel noch bestens vor Augen und steht natürlich mit seinem alten Kumpel Rafael Cychos in regem Kontakt. Mal sehen, wer am Samstag nach dem Abpfiff strahlen kann, weil er das bessere Ende für sich hat.