Am Sonntag (14.00 Uhr) gilt es im Heimspiel gegen die Würzburger Kickers eine ganz harte Nuss zu knacken. Die Gäste besitzen ein Abwehrbollwerk, das neben Aue das mit einigem Abstand vor der restlichen Konkurrenz das Beste der Liga ist.
Nur 16 Gegentreffer in 25 Spielen ist ein überragender Wert. Die Defensive bildet somit auch die Basis des Erfolges unserer Gäste, die sich nach dem klaren 3-0 Erfolg am Mittwochabend im Nachholspiel gegen Preußen Münster auf Platz 7 vorgeschoben haben. In den vergangenen 12 Runden verloren sie nur ein Spiel (!), waren in dieser Saison schon 8x "zu Null" unterwegs und sind ganz nebenbei die drittstärkste Auswärtsmannschaft der Liga. Da rollt was auf uns zu!
Vater des Erfolges ist Bernd Hollerbach, gebürtiger Würzburger und zu aktiven Zeiten jahrelang Profi u.a. beim HSV und beim FC St.Pauli. Dort machte er sich einen Namen als eisenharter Verteidiger. Offenbar konnte er seine Fähigkeiten, die ihn als Spieler auszeichneten, mit Erfolg als Trainer an seine jetzige Mannschaft weitergeben. Im vergangenen Jahr führte er die Kickers durch einen 6-5 Erfolg im Elfmeterschießen in der Relegation gegen Saarbrücken in die 3. Liga. Nun geht der Blick schon nach vorne in Richtung 2. Liga. Dort wollen die Mainfranken gerne in 2 Jahren ankommen. Dieses erste Jahr gilt dem Klassenerhalt, den schon jetzt niemand mehr ernstlich bezweifelt. Kommende Saison will man sich weiter stabilisieren und in der übernächsten Spielzeit soll es „hoch“ gehen. Klingt ein wenig wie vor 2 ½ Jahren bei uns. Mal sehen wie es in Würzburg ausgeht.
Hollerbach ist für häufiges Rotieren in dieser Saison bekannt. Damit macht es wenig Sinn, über die Aufstellung der Gäste zu spekulieren. Aber offenbar verfügt er in seinem Kader über eine große Dichte an gleichwertigen Spielern. Was sie bis Mittwochabend nicht so gut konnten, war das Toreschießen. Hier gehören sie zu den schwächeren Teams der Liga. Aber der 3-0 Erfolg (höchster Saisonsieg) gegen Münster wird Ihnen und vor allem dem zuvor in Aue eher enttäuschenden Stürmer Elia Soriano (erzielte 2 Tore gegen die Preußen) viel Mut für Erfurt gemacht haben.
Stefan Krämer, der den Gegner in Aue live in Augenschein nehmen konnte und dessen Co-Trainer Norman Loose sie am Mittwoch gegen Münster gesehen hat, weiß, wie hammerhart die Aufgabe wird und das wir mit viel Geduld ein ganz dickes Brett werden bohren müssen. „Würzburg ist eine sehr erwachsene Mannschaft, auf die man sich nur sehr schwer vorbereiten kann. Sie operieren mit Systemwechseln und kommen unglaublich variabel daher. Wir sollten insbesondere aufpassen gegen diese gut zusammengestellte Mannschaft nicht in Rückstand zu geraten. Denn dann wird es wirklich schwer“, sagte der Trainer heute auf der Pressekonferenz. Er fand, dass Aue am letzten Wochenende sich auch an diesem Gegner regelrecht abgearbeitet hat und schließlich, als die Festung des Gegners nicht zu erstürmen war, klug genug gewesen ist, auch mal mit einem Punkt zufrieden zu sein. Mittelfeldspieler Okan Aydin macht dessen ungeachtet den Wunsch zum Vater seiner Gedanken: „Ich gehe davon aus, dass wir sie Sonntag knacken werden“.
Vieles spricht z.Z. dafür, dass Stefan Krämer mit der Anfangself von Stuttgart beginnen wird. „Aber 100% sicher ist das noch nicht“, meint er. Von den Journalisten zu Jens Möckel befragt, antwortete er: „Das ist ein Musterprofi, der noch ein wenig braucht, um wieder ganz der Alte zu sein. Aber ich denke, dass er hinten raus, wenn die Saison ausläuft, noch ganz, ganz wichtig für uns werden kann“.
Während der in Stuttgart noch verletzt ausgeschiedene Juri Judt heute wieder schmerzfrei trainiert hat und somit gegen die Kickers bereit stehen wird, fallen Tugay Uzan ( weiter Schmerzen an der Achillessehne) und Julian Löschner ( Adduktorenprobleme) für Sonntag aus.
RWE-Radio und der RWE-Ticker informieren am Sonntag ab 14.00 Uhr live über dieses Spiel.
19.02.2016 \ 1. Mannschaft