Am Sonntagnachmittag konnte sich unser FC Rot-Weiß Erfurt gegen den Greifswalder FC mit 4:0 durchsetzen. Knapp 4400 Fans sahen das Spiel im Steigerwaldstadion, in dem das Team von Trainer Fabian Gerber ein klares Zeichen im Meisterschaftskampf setzen konnte, allen voran Doppeltorschütze und Vorlagengeber Kay Seidemann.
Die Anfangsphase der Partie ließ Torraumszenen größtenteils vermissen, Rot-Weiß hatte die Spielkontrolle, bis zur 25. Minute aber keine großen Chancen. In dieser wurden sich Julian Rüh, der den gesperrten Tom Weilandt als GFC-Kapitän ersetzte, und sein Torhüter Jonas Brendieck nicht einig, wer den Ball am eigenen Strafraum klären sollte. Nutznießer Kay Seidemann witterte das, spritzte dazwischen und klaute den Greifswaldern den Ball. Aus spitzem Winkel links im Sechzehner konnte er in den verwaisten Gästekasten zum 1:0 einschieben. Nach dem Führungstor zeigte sich unser RWE hochengagiert, gleich einen zweiten Treffer nachzulegen, zu großen Möglichkeiten führte das aber bis zur Pause nicht mehr. Pünktlich beendete Schiedsrichter Philipp Vierock die erste Halbzeit mit knapper Rot-Weiß-Führung.
Chancen auf beiden Seiten: Schwungvoller Start in Halbzeit Zwei
Nach der Pause entwickelte sich aus einer sehr einseitigen Partie ein offener Schlagabtausch. Sechs Minuten nach Wiederanpfiff spielten sich die Vorpommern ansehnlich vor den Erfurter Kasten, Joseph Charles Richardson II tauchte frei vor Flückiger auf, vergab die Chance aber. Der Greifswalder Topscorer versuchte, den RWE-Keeper zu umdribbeln, der widerum fuhr das rechte Bein aus und verhinderte so den Ausgleichstreffer. Nach einer knappen Stunde erhöhte Artur Mergel unsere Führung. Der Torschütze zum 1:0, Kay Seidemann flankte von rechts flach nach innen, wo Mergel den Ball aus fünf Metern nur noch über die Linie drücken musste, um die Erfurter Führung zu verdoppeln. Die Greifswalder ließen sich von dem 2:0 nicht beirren, versuchten weiter, Franco Flückiger zu überwinden. Fabio Schneider, Neuzugang von Union Berlin, setzte einen Schuss aus 20 Metern hauchknapp über den rechten Winkel. Wenige Sekunden später flankte Erfurts Tavares von links hoch und weit an den langen Pfosten, Seidemann versuchte es per volley, verfehlte das Tor aber denkbar knapp. In Minute 67 zog Luca Jensen von der Strafraumkante ab, setzte den Ball aber rechts neben Flückigers Tor.
69. und 73.: RWE-Doppelschlag innerhalb von vier Minuten
In einer Phase, in der das Spiel etwas beruhigt schien, startete der überragende Seidemann an der Mittellinie ein Solo über die rechte Angriffsseite. Erst noch mit viel Platz vor sich, ließ er im Strafraum einen Greifswalder per Körperfinte alt aussehen und versenkte anschließend eiskalt gegen Brendieck ins lange Eck. Nur vier Minuten später störte Mergel den Spielaufbau der Gäste, erkämpfte sich so den Ball und legte ihn in den Lauf des mitlaufenden Nazzareno Ciccarelli. Der machte sich auf den Weg ins 1 gegen 1 mit dem Keeper, Brendieck tauchte ab, Ciccarelli überlupfte und lieferte so den vierten rot-weißen Treffer des Tages. RWE spielte wie im Rausch auf das Tor der Gäste zu, wäre nach 76 Minuten beinah mit 5:0 vorn gewesen. Til Linus Schwarz setzte einen Volley-Versuch aus acht Metern über den Kasten. Im Anschluss beruhigte sich das Spiel auch durch zahlreiche Wechsel etwas, das 19-jähriger Innenverteidiger-Talent Ayo Adesida kam zu seinem zweiten Einsatz in Rot und Weiß. Wenige Minuten vor Schluss setzte sich Greifswalds Bilbija im Erfurter Strafraum kämpferisch durch, scheiterte aus acht Metern am sicheren Flückiger. Dann war der Jubel groß im Steigerwald, Schiedsrichter Vierock ersparte den Gästen die Nachspielzeit und beendete das Spiel beim Stand von 4:0.
Ein Sonntag wie gemalt in Erfurt, eine fantastische Leistung des Teams, nach leichten Ladehemmungen in den letzten Wochen mal wieder ein deutlicher Sieg und super Stimmung dank der Fans auf den Rängen, die nicht nur akustisch, sondern auch optisch unterstützten und eine wunderschöne Choreo lieferten. Fabian Gerber und seine Mannschaft haben nächsten Sonntag die Chance, ihre Leistung zu bestätigen, dann kommt es in Berlin zum Ostklassiker zwischen Rot-Weiß und dem BFC Dynamo.
17.04.2023