Beim sechsten Spiel in Liga 3 seit 2012 in Halle verlor der FC Rot-Weiß Erfurt 0:3. Zu viele Probleme hatte die Mannschaft in der Defensive, die letztlich den Ausschlag für die Niederlage gaben. Eine gewisse Müdigkeit nach dem kraftraubendem Spiel gegen den VfL Osnabrück war nicht zu übersehen, während der Hallesche FC durchaus den Vorteil hatte, unter der Woche kein Spiel gehabt zu haben.
Unter Leitung von Schiedsrichter Asmir Osmanagic aus Stuttgart – der sehr souverän agierte – betrat eine von Trainer Stefan Emmerling leicht veränderte Mannschaft das Feld gegenüber dem Spiel gegen den VfL Osnabrück. Andre Laurito war zunächst auf der Bank, Elias Huth saß seine Gelbsperre ab. Dafür rückten Daniel Brückner und Kusi Kwame von Beginn an in die Mannschaft.
Und mit Anstoß weg begann es auch gleich stürmisch seitens des Halleschen FC. Ehe sich Rot-Weiß einigermaßen auf dem Feld sortiert hatte, stand es bereits nach 3 Minuten 1:0 für die Gastgeber.
Insbesondere auf der linken Abwehrseite hatte RWE von der ersten Minute an erhebliche Probleme. Bastian Kurz sowie Tobias Kraulich kamen mit dem quirligen Braydon Manu nur schwerlich zurecht, der auch immer wieder gut von Toni Lindenhahn und Marvin Ajani auf der Seite unterstützt sowie in Szene gesetzt wurde.
Braydon Manu setzte sich auf der rechten Seite gut durch bis zur Grundlinie, passte flach nach innen. Der Ball rollte durch den ganzen Strafraum auf die linke Seite hinüber, ohne berührt zu werden. Von links kam das Spielgerät jedoch sofort zurück in den Strafraum in Form einer gut gezogenen Flanke von Fabian Baumgärtel, in die Braydon Manu in der Mitte nur noch den Fuß hinein hielt und aus kurzer Distanz in die rechte Ecke vollstreckte.
Auch danach suchte der Hallesche FC den Weg vor das Erfurter Tor sehr oft über diese Seite. Mit Passfolgen oder tief gespielten flachen Bällen auf die Außenbahn setzte man immer wieder Toni Lindenhahn und Braydon Manu ein, die dann den Weg zur Grundlinie sowie den flachen Pass in den Rücken der Abwehr suchten. Daraus ergaben sich in der Folgezeit weitere Chancen für Matthias Fetsch (9./17.), die jedoch von Philipp Klewin gehalten wurden.
Langsam kam dann auch Rot-Weiß zu ersten guten Offensivaktionen. Theodor Bergmann verzog knapp mit einem straffen Schuß (16.). In der nächsten Aktion ging dann Merveille Biankadi im Mittelfeld los, wollte abschließen. Doch HFC-Verteidiger Fabian Baumgärtel konnte ihm noch knapp den Ball vom Fuß spitzeln (22.).
In der 33.Minute jedoch ein folgenschwerer Fehler von Philipp Klewin. Aus dem Strafraum spielte er einen halbhohen Ball ins Mittelfeld genau in die Füße von Roayl Dominique Fenell, der den Ball in Direktabnahme sofort zurück Richtung Tor beförderte aus etwa 40 Metern und zum 2:0 ins leere Tor traf. Der Name Zlatan Ibrahimovic machte dann im Stadion die Runde, der am Vortag in der amerikanischen MLS ein ähnliches Tor geschossen hatte.
Dann ist es zur Abwechslung wieder einmal Rot-Weiß mit einem Schuß von Theodor Bergmann(34.), der jedoch nichts einbringt.Wenig später ist es noch einmal Theodor Bergmann, der nach schöner Kombination vor dem HFC-Strafraum einen Haken zuviel schlägt und in der Hallenser Abwehr hängen bleibt (37.), bevor er abschließen kann.
In der Folge fährt der HFC mit uns wieder auf unserer linken Seite Karussell, letztlich kann Philipp Klewin den Abschluß von Toni Lindenhahn reaktionsschnell halten (39.)
In der 41.Minute schlagen die Gastgeber dann doch noch einmal zu. Wieder kommt Toni Lindenhahn im Zusammenspiel mit Braydon Manu auf der rechten Seite durch, passt nach innen und Matthias Fetsch vollendet seinen vierten Anlauf auf das Tor in diesem Spiel mit dem Tor zum 3:0 aus kurzer Distanz und ohne Chance für Philipp Klewin.
In der 45. Minute hat Rot-Weiß die erste richtige Torchance. Einen Freistoß aus etwa 25 Metern zentral hämmert Theodor Bergmann auf das linke obere Eck, HFC-Torwart Oliver Schnitzler holt mit einer Riesenparade den Ball aus dem oberen Eck.
Danach geht es in die Kabinen mit einem zu dieser Zeit verdienten Spielstand für die Hallenser.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit stellt RWE-Trainer Emmerling erneut um. Für den angeschlagenen Marcel Kaffenberger bringt er Wasem Razeek und für den immer unsicherer werdenden Tobias Kraulich den erfahrenen Andre Laurito. Wenige Minuten nach der Halbzeit nimmt er auch den gegen Braydon Manu ebenfalls nicht zurechtkommenden Bastian Kurz vom Feld und ersetzt ihn durch Morten Rüdiger, der auf die Außenbahn geht und Daniel Brückner dafür den Linksverteidiger gibt.
Der Hallesche FC schaltet jetzt deutlich mehrere Gänge herunter in der zweiten Halbzeit und verwaltet sehr pofessionell Ergebnis sowie Spiel. Rot-Weiß ist bemüht, noch einmal Offensivaktionen zu starten. Letztlich versanden diese vor allem, weil im letzten Drittel sich die RWE-Spieler gegen die HFC-Abwehr nicht durchsetzen können. Oder das Paßspiel zu ungenau ist und es immer wieder zu Ballverlusten kommt. Ein gefährlicher Distanzschuß von Merveille Biankadi (78.) ist die einzige Ausbeute von Rot-Weiß in der zweiten Halbzeit. Auch wenn RWE das Eckenverhältnis am Ende mit 8:6 zu seinen Gunsten hochschraubt, aus diesen Standards jedoch ebenfalls keinen Nutzen ziehen kann. So plätscherte das Spiel in der zweiten Halbzeit mehr dahin als das es die 5.725 Zuschauer von den Sitzen reißt.
In der 90.Minute pfeift Schiedsrichter Asmir Osmanagic die Partie überpünktlich ab ohne Nachspielzeit. In diesem Moment ist der Abstieg des FC Rot-Weiß Erfurt in die Regionalliga auch praktisch besiegelt nach elf Spielzeiten in Liga 3. Erstmalig in seiner Vereinsgeschichte wird der FC Rot-Weiß Erfurt in der kommenden Spielzeit viertklassig sein.
Nach dem Abpfiff erlebten die Stadionzuschauer emotionale Momente pur.
Die rund 1.000 mitgereisten RWE – Fans sangen minutenlang im Block lautstark ihr Bekenntnis zum Verein heraus. Die Mannschaft stand vor dem Gästeblock und applaudierte immer wieder den eigenen Fans für dieses Bekenntnis und die Treue zum Verein sowie die Unterstützung der Mannschaft.
Viele der Hallenser Zuschauer spendeten ebenfalls Beifall für diesen Auftritt der RWE - Fans.
Zu guter Letzt kam auch die Mannschaft des Halleschen FC von der eigenen Fankurve mit vor die Gästekurve und stellte sich neben den RWE-Spielern auf und applaudierte dem RWE – Anhang für dessen Auftreten.
Mannschaft und Verein bedanken sich recht herzlich für diesen Auftritt der treuen Fans in Halle und der grandiosen Unterstützung über das ganze Spiel.
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