Nach nur einem Zähler aus den letzten drei Spielen hofft man in Erfurt wieder sehnlichst auf ein Erfolgserlebnis. Gegen Chemnitz bot die Mannschaft am letzten Samstag jedenfalls wieder eine sehr ansprechende Leistung und verlor nur durch unglückliche Umstände. Nun heißt es beim Jahn das Level zu halten und das Glück diesmal auch ein wenig zu „erzwingen“.
Der Jahn aus Regensburg hat in der vergangenen Saison etwas geschafft, was bis dato noch keinem Klub gelungen ist: Nach dem Abstieg der direkte Wiederaufstieg von der Regionalliga in die 3. Liga. Was von Nöten ist durch diesen Flaschenhals zu schlüpfen, wissen alle Fußballfans. Die Meisterschaft, in diesem Falle in der Regionalliga Bayern, reichte nicht aus. Am Ende brauchte es noch die Qualität, die Nervenstärke und auch Glück um auch in den Relegationsspielen gegen Wolfsburg II zu bestehen.
Die Euphorie über dieses Husarenstück trug die Mannschaft von Heiko Herrlich auch noch zu Beginn dieser Spielzeit eine Weile. Nach drei Spieltagen stand der Jahn mit der optimalen Ausbeute von 9 Zählern an der Spitze der Tabelle. Und auch nach dem vierten Spieltag sonnten sich die Oberpfälzer noch ganz oben. Doch dann stotterte der Motor und die Bayern wurden überflügelt. Nach zuletzt nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen sind sie inzwischen auf den 12. Platz zurückgefallen. Das ist noch (!) ein ordentlicher Mittelfeldplatz mit immerhin 21 Punkten auf der Haben-Seite und damit zwei Zähler mehr als wir aktuell aufweisen. Aber eine neuerliche Schlappe kann sich weder der Jahn noch der FC Rot-Weiß leisten. Man kann sich von daher unschwer ausmalen, wie brisant dieses Spiel wird.
Eine sichere Erkenntnis vorab: Beim RWE sind alle Spieler bis auf Möckel und Laurito an Bord. Auch wieder dabei: Liridon Vocaj, der nach seiner Sperre zurückkehrt. "Liri hat sich zu einem unverzichtbaren Leistungsträger bei uns entwickelt. Schön, dass wir wieder auf ihn zurückgreifen können. Ich habe die Startelf zwar noch nicht abschließend vor Augen, aber ich denke er wird spielen", sagt Trainer Stefan Krämer. Das hört Liridon Vocaj natürlich gerne und er ist sicher: "Unser Team hat einen tollen Mannschaftsgeist und jeder weiß worum es geht. Ich denke, es ist nicht unmögich aus Regensburg was mitzunehmen".
Stefan Krämer betont, dass es wichtig sein wird, wie sein Team in das Spiel findet. "Eine gelungene Anfangsphase kann eine große Aussagekraft für den weiteren Spielverlauf haben. Der Jahn hat eine sehr gute Umschaltmannschaft und zwei sehr gefährliche Außenspieler. Wir müssen mal sehen, wie wir sie in unserem System nehmen". Wie schon gegen Chemnitz möchte der Trainer hohe Ballgewinne anstreben und beim Anlaufen durchaus auch wieder ein (kontrolliertes) Risiko gehen. Es wäre schön, wenn der Matchplan diesmal aufgeht. Alle guten Wünsche begleiten die Mannschaft auf dem Ausflug in die Oberpfalz.
Wer nicht vor Ort sein kann: Die Begegnung wird im MDR-Livestream übertragen. Das RWE-TV meldet sich 15 Minuten vor und direkt nach dem Schlusspfiff. Außerdem sind RWE-Radio und der RWE-Live-Ticker mit von der Partie.
Noch ein statistisches Wort: Der letzte Sieg der Erfurter in Regensburg liegt schon eine Weile
zurück. Am vorletzten Spieltag der Saison 2009/2010 siegten wir dort mit
2-0. (Tore von Hauswald und Kammlott).