Besser hätte der RWE nicht aus den Startblöcken kommen können. Mit dem 3-2 Erfolg über den Tabellenführer ist das Selbstvertrauen zurückgekehrt. In Münster (Samstag 14.00 Uhr) will Stefan Krämer mit seinen Jungs nachlegen. Das Team drückt zudem „Chipper“ die Daumen, dass er „Torschütze des Jahres 2015“ wird.
Trainer Stefan Krämer hat, wie angekündigt, weiter den Fuß auf dem Gas. Die Anzahl der Trainingseinheiten hat sich erhöht. Nur Montag war ein freier Tag. Der Erste, seit Stefan Krämer das Zepter am Steigerwald übernommen hat. „Da war ich froh, endlich mal was mit der Familie unternehmen zu können“, scherzte Kapitän Sebastian Tyrala auf der heutigen Pressekonferenz. Obwohl die Böden in der Landeshauptstadt immer noch tief sind, macht das Training weiterhin viel Spaß. „Heute haben wir ordentlich Torschußtraining gehabt und Flanken geübt. Morgen widmen wir uns den Standards. Außerdem möchte ich mit den Jungs noch ein paar Videosequenzen aus der ersten Halbzeit des Dresden-Spiels anschauen. Ich selbst habe mir die Begegnung nachher noch 2x angeschaut. Die Abstände zu den Gegenspielern waren in der 2. Halbzeit gut und im 1. Durchgang nicht so schlecht, wie viele meinen. Dresden hat eben anfänglich auch eine brutale Qualität gezeigt. Unser eigentliches Manko im 1. Abschnitt war, dass wir insgesamt zu tief hinten drin standen. Das wollen wir gerne am Samstag ändern. Münster ist zwar ein Top-Team, das die Klasse besitzt aufzusteigen, aber wenn wir von Anfang an Druck aufbauen und hoch anpacken, dann sehe ich Chancen für uns“, sagt der Cheftrainer. Eine Heim- oder eine Auswärtsstrategie hat er allerdings nicht. Krämer will, dass seine Jungs immer selbst das Spiel gestalten. Personell hält er sich dabei Optionen offen. „Never change a winning team“ gibt es bei mir nicht. Ich urteile auch nach den Trainingseindrücken der Woche“, so der Coach, der auf der PK ausdrücklich die Fans auch noch mal hervorhob. „Die haben fest zu uns gestanden. Das hat beflügelt“.
Münster ist ein Top-Team, das die Klasse besitzt aufzusteigen, aber wenn wir von Anfang an Druck aufbauen und hoch anpacken, dann sehe ich Chancen für uns.
Stefan Krämer, Cheftrainer
Ein großes Thema in der Mannschaft ist die Frage, wie Carsten Kammlott wohl bei der „Wahl zum Torschützen des Jahres“ abschneiden wird. Die Mannschaft hat ihre Stimme für ihn abgegeben. Aber wird es am Ende reichen? Alle fiebern der Auflösung auch dieser Frage entgegen. Samstag um 18.00 Uhr in der Sportschau wird das Ergebnis bekanntgegeben.
Auch in Münster setzt man, wie in Erfurt, zum Re-Start der Liga auf einen neuen Trainer. Horst Steffen löste um den Jahreswechsel herum Ralf Loose ab. „Wir müssen die Leute wieder begeistern und ins Stadion zurückholen. Das geht über Erfolge, aber auch über ein gewisses Auftreten. Dass bei den Fans eine große Neugierde herrscht, haben wir in den Testspielen und beim Training gesehen“, sagte Sportvorstand Gockel diese Woche den „Westfälischen Nachrichten“. Wie in Erfurt, so hofft man also auch in Münster, dass mit dem Tausch auf der Trainerposition das eigene Spiel wieder anhaltend attraktiver für die Zuschauer wird. Und das ist bei den Preußen dringend erforderlich, will man oben noch mal angreifen. Die letzten Ergebnisse vor der Winterpause stimmten nicht mehr, weshalb man in der Tabelle zurückgefallen ist.
In guter Form scheint vor dem ersten Spiel des Jahres Torjäger Abdenour Amachaibou zu sein, der in einem Testspiel gegen den Regionalligisten Meppen (5-3) gleich drei Tore erzielte. Von Ralf Loose zuvor, nach Ansicht von Amachaibou, nicht richtig gesehen und vernachlässigt, lobt der Angreifer nun dessen Nachfolger Horst Steffen (bis zur Winterpause bei den Stuttgarter Kickers). „Der Trainer hat bei uns allen frischen Wind gebracht.
Den zuletzt kranken und verletzten Spielern beim SC Preußen kam der Ausfall der Partie in Würzburg entgegen. Ob einer aus dem Lazarett am Samstag beim Punktspiel-Jahresauftakt gegen Rot-Weiß Erfurt schon zurückkehrt, ist aber – stand heute – noch fraglich. Danilo Wiebe hat nach seinem Muskelfaserriss am Sonntag das Lauftraining wieder aufgenommen, Benjamin Schwarz (Prellung) tut es ihm inzwischen gleich. Simon Scherder (Magen-Darm-Infekt) trainiert auch wieder mit dem Team.
RWE-Radio und der RWE-Live-Ticker sind im Preußen-Stadion dabei.
28.01.2016 \ 1. Mannschaft