Der Medien-Cup hat aufgezeigt, dass der FC Rot-Weiß noch viel Arbeit vor sich hat. Auch wenn die Gegner aus der ersten Liga (Hertha) und der zweiten Liga (Bochum) kamen, so waren die Resultate beunruhigend. Gestern 0-3 gegen eine noch zurückhaltend auftretende Hertha, heute sogar ein 0-6 gegen den VfL Bochum vor 1380 Zuschauern im Volksparkstadion von Gotha.
Nach ruhenden Bällen, zwei Freistößen und einer Ecke, hatte Bochum früh im Spiel ein paar anfängliche, kleinere Möglichkeiten, ehe Kurz mit einem Distanzschuss, der einen guten Meter am Bochumer Gehäuse vorbeirauschte, für die erste Erfurter Offensivaktion sorgte (9.). Dann ein Doppelschlag, mit dem der VfL innerhalb weniger Minuten mit 2-0 in Führung ging. Zunächst markierte Diamantakos nach Flanke von Celozzi per Kopf das 1-0 (20.), dann – wieder aus einer Standardsituation heraus – nach einer Ecke von Eisfeld, war es erneut ein Kopfballtreffer, der das 2-0 für Bochum brachte. Torschütze diesmal: Hoogland (23.). Nun kam der Zweitligist richtig in Fahrt. Eisfeld hämmerte den Ball zum 3-0 für den VfL unter die Latte (28.). Nach nicht einmal einer halben Stunde herrschten bereits klare Verhältnisse. Zehn Minuten später schon das 0-4 aus Sicht des RWE. Diamantakos bediente Eisfeld und der traf erneut. Dabei knallte er aus 14 Metern das Ding trocken in die Maschen (38.). Mit dieser klaren Führung einer souverän auftrumpfenden Mannschaft aus dem Revier ging es in die Halbzeit.
Zum Wiederanpfiff brachte VfL-Trainer Atalan eine, bis auf den Torwart, völlig neue Mannschaft auf den Rasen des Volksparkstadions in Gotha. Doch auch diese Formation war torhungrig. Schon nach zwei Minuten klingelte es erneut im Erfurter Kasten. Merkel erhöhte nach Pass von Saglam auf 5-0 (47.). Die Erfurter Jungs, die zur Pause zunächst nur vier Spieler getauscht hatten, steuerten einem Debakel entgegen, bemühten sich fortan um Schadensbegrenzung und sahen das Bochumer Tor weiterhin nur aus der Ferne. Doch der VfL kannte keine Gnade. Saglam machte aus der Drehung heraus mit einem Schuss in den linken Torwinkel das halbe Dutzend voll (69.). Sekunden vorher hatte Mlapa nur die Latte des Erfurter Kastens getroffen (67.). Am Ende blieb es dabei, auch wenn der Sieg der Westdeutschen auch höher hätte ausfallen können. Erfurt war im Angriff harmlos und ohne eine echte Torchance geblieben und den offensiv bärenstarken Bochumern in der Abwehr nicht gewachsen. Auch wenn viele Stammkräfte verletzt oder leicht erkrankt fehlten: Wollen wir hoffen, dass dieses Wochenende sich nicht nachhaltig auf das erste Ligaspiel am kommenden Samstag gegen Preußen Münster auswirkt.
Im zweiten Spiel siegte Hertha bei CZ Jena mit 2-0. Dank des besseren Torverhältnisses gewinnt der VfL Bochum damit vor den ebenfalls doppelt siegreichen Berlinern den Thüringer Medien-Cup. Jena wird Dritter, Rot-Weiß ohne Punkt und Torerfolg dagegen Letzter.
Rot-Weiß Erfurt:
Klewin (46.Engl) – Odak, Neuhold (64. Wegmann), Möckel (46. Struß), Brückner (46. Kammlott) – Razeek (46. Benamar), Biankadi (50. Kraulich), Kurz (75. Baldus), Rüdiger - Huth, Bieber (60. Mogge)
VfL Bochum:
Riemann – Bastians (46. Leitsch), Hoogland (46. Fabian) Gyamerah (46. Canouse) - Soares (46. Merkel), Eisfeld (46. Weilandt), Losilla (46. Stöger), Celozzi (46. Janelt) – Wurz (46. Mlapa), Diamantakos (46. Saglam), Gündiz (46.Stiepermann)
Zuschauer (in Gotha): 1380