Am 6. Spieltag der Liga reisen wir in den Süden der Republik. Das Ziel der Reise: die knapp 70.000 Einwohner zählende Stadt Aalen am Rande der schwäbischen Alb. Deren bester Fußballklub war mal eine Weile Zweitligist und spielt derzeit (erneut) eine gute Rolle in der 3. Liga, liegt mit 10 Punkten auf Rang 5 der Tabelle. In der vergangenen Saison haben sie sogar wegen eines in der laufenden Spielzeit durchgezogenen Insolvenzantrages einen 9- Punkte Abzug wegstecken können, ohne mit dem Abstiegskampf in Berührung zu kommen. „Die Mannschaft des VfR Aalen ist großartig besetzt, wurde schlau ergänzt, hat eine gute Mentalität und ist von meinem Trainerkollegen Peter Vollmann exzellent geformt worden. Deshalb verwundert es mich zuweilen, dass sie so oft unterschätzt werden. Vielleicht sind sie die am meisten verkannte und unterschätzte Mannschaft der Liga“, beschreibt unser Trainer Stefan Krämer mit den kommenden Gegner.
Und dennoch! Gerade gegen Aalen soll nun möglichst der erste Sieg des RWE gelingen. Und das mit der Hypothek so vieler verletzter (auch Christopher Bieber fällt neben den Langzeitausfällen Andre Laurito, Tugay Uzan und Theo Bergmann weiterhin aus) und gesperrter Spieler (Jens Möckel wurde heute nach dem Vorfall im Paderborn-Spiel für 3 Meisterschaftsspiele gesperrt). Immerhin hat sich nach seiner Grippe Daniel Brückner wieder gesund gemeldet und ist wieder im Training dabei. „Somit hatten wir immerhin 14-15 Spieler im Training, mit denen wir problemlos arbeiten konnten“, sagt Stefan Krämer. 3er Kette oder 4er Kette? Der Trainer auf der Pressekonferenz: „Es sieht derzeit nach einem 4-4-2 aus. Ich kann heute wohl so viel sagen, dass wahrscheinlich Florian Neuhold wieder ins Abwehrzentrum rückt und vorne Elias Huth und Carsten Kammlott stürmen werden. Auch Alexander Ludwig wird wieder beginnen. Auf dessen Qualität will bei den Rot-Weißen keiner verzichten. Er ist ruhender Pol und Ideengeber zugleich. Seine anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten an das Tempo der Liga sind annähernd ausgeräumt.
Was neben den Personalsorgen weit über das Wochenende hinaus die Mannschaft bedrückt hat, sind Verlauf und Ausgang des Spiels gegen Paderborn. Deshalb hat das Trainerteam bei den Übungseinheiten der Woche besonderen Wert auf Spiel- und Trainingsformen gelegt, die das Selbstbewusstsein der Spieler wieder stärkt. Was macht Mut für Aalen? Stefan Krämer: „Die Art und Weise wie wir zuletzt in Zwickau und in der 2. Hälfte gegen Paderborn aufgetreten sind. Eigentlich waren wir bislang nur in einem Spiel chancenlos. In Magdeburg. Das kam mir so vor, als wenn wir nur mit einem Messer bewaffnet in eine Schießerei geraten wären".
Die letzten beiden Male gelang in aalen jeweils ein Punktgewinn. Das wäre im Grunde auch diesmal ein Erfolg. Doch könnte vor dem dann folgenden Derby gegen Jena nichts befreiender wirken, als ein Dreier. Drücken wir die Daumen!