Saisonfazit von Torsten Traub, Manager des FC Rot-Weiß Erfurt

Die Saison 2016/17 ist Geschichte, die Planungen auf die kommende Drittligasaison laufen auf Hochtouren. Die vereinsseitig vor der Saison ausgegebenen Ziele haben wir mit dem Klassenerhalt und dem lang ersehnten Sieg im Thüringenpokal erreicht.

Die letzte Saison hat allen Beteiligten gleichwohl sehr viel abverlangt. Zu lange war es unklar in welcher Klasse der „Dino der 3.Liga“ in der Saison 2017/2018 spielt. Über die gesamte Saison hinweg haben wir unnötig Punkte liegen gelassen, einerseits durch mangelnde Durchschlagskraft und individuelle Fehler, andererseits auch durch einige unterirdische Heimauftritte wie z.B. gegen Halle und Zwickau. Dennoch hat die Mannschaft an Stabilität gewonnen, in kritischen Situationen immer wieder eine Leistungssteigerung gezeigt und vor allem trotz lauter Kritik niemals aufgegeben. Respekt und Dank dabei auch ans Trainer – und Funktionsteam. Die ständige Unruhe im Umfeld haben die Mannschaft und die Trainer weggesteckt und Zusammenhalt demonstriert. Das ist im Profifußball in dieser Art und Weise nicht oft vorzufinden. Und darauf bin ich stolz!

Sicherlich kann man über die Struktur der Kaderzusammenstellung diskutieren. Im Rahmen der wirtschaftlichen Bedingungen jedoch hat man erstmals Leistungsträger von einem Verbleib überzeugen und wieder Nachwuchsspieler aus den eigenen Reihen einbinden können. Gezeigt hat diese Saison auch, dass man Neuzugängen Vertrauen schenken und Zeit für die Entwicklung und Integration einräumen muss.

Seit Jahren kämpft der Verein mit wirtschaftlichen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen und ist finanziell angeschlagen. Mit dem aufgestellten Etat befinden wir uns im unteren Drittel der Liga – große Sprünge sind also nicht zu erwarten. Allerdings kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass die belegten finanziellen Sparzwänge noch nicht im gesamten Rot-Weißen Umfeld angekommen sind.

Für mich persönlich war dabei der Höhepunkt mit der öffentlichen Demontage von RWE Verantwortlichen erreicht. Als „Köpfe“ öffentlich und medial gefordert wurden– war ein Ausmaß erreicht, was man so noch nicht erfahren hat. Und das durch Personen die weder mich und noch meine Arbeit bewerten und einschätzen können.

Trotz aller externen und internen Diskussionen über die Besetzung zentraler Vereinspositionen im Frühjahr 2017 hat der Verein, allen voran das Präsidium innere Geschlossenheit gezeigt und somit auch das sportliche Abschneiden nicht gefährdet.

Das hat mir gezeigt dass man nur „GEMEINSAM“ Ziele erreichen kann sei es nun wirtschaftlich oder sportlich. Stadt, Sponsoren, Fans und Verein sollten zusammen für eine bessere Kommunikation und Stabilität einstehen.

Torsten Traub, Sportmanager

29.05.2017 \ FC RWE e.V.