Die Blumenstädter haben den Derbysieg vor einer Woche gegen Jena heute beim VfL Osnabrück veredelt. Durch ein frühes Tor von Razeek siegte die Mannschaft „an der Bremer Brücke“ vor 7780 Zuschauern mit 1-0.
Der FC Rot-Weiß befindet sich spürbar im
Aufwind. Eine Woche nach dem Sieg gegen CZ Jena gelang heute unter
Flutlicht in Osnabrück auch der erste Auswärtssieg der Saison. Grundlage
dafür war eine fulminante Anfangsviertelstunde,
in dem die Krämer-Schützlinge den VfL gehörig durchschüttelten. Schon in
der 2. Minute gelang dabei der spielentscheidende Treffer. Eingeleitet
wurde er durch die Vorarbeit von Kammlott, der sich über rechts ganz
stark bis zur Grundlinie durchspielte, scharf
nach innen passte, wo Biankadi noch am Ball vorbeischlug, doch der
rückwärtig lauernde Razeek ganz cool blieb und eiskalt verwandelte. In
den folgenden Minuten verpassten es Huth per Kopf (4.) und Menz mit
einem Schuss aus der Drehung (15.) das Ergebnis auszubauen.
Die Gastgeber waren sichtlich überrascht von der Power, der Leidenschaft
und dem frühen Pressing der Gäste und fanden lange nicht zu ihrem
Spiel. Erst ganz allmählich brachen sie die Erfurter Dominanz, boten
auch ein paar hoffnungsvolle Spielzüge an, doch blieben
sie in den Abschlusssituationen harmlos. Schon nach einer halben Stunde
sah sich VfL-Trainer Enochs daher genötigt den ersten Wechsel
vorzunehmen. Für den schwachen Holländer Reimerinck brachte er den
Spanier Alvarez. Doch auch mit diesem Wechsel geriet eine
bombensicher stehende Erfurter Abwehr bis zur Halbzeit nie ernsthaft in
Gefahr. Durch einige nicht konsequent genug ausgespielte
Umschaltaktionen hätte RWE sogar das 0-2 erzielen müssen. Fazit nach 45
Minuten: eine hochverdiente Führung der Gäste.
Nach der Pause bot sich zunächst wieder
das Anfangsbild aus dem 1. Abschnitt. Rot-Weiß war wieder die aktivere
Mannschaft, wirkte in der Spielanlage strukturierter und zielstrebiger.
Höhepunkt der ersten 15 Minuten des 2. Durchgangs
war ein Pfostenschuss von Biankadi (60.). Der VfL, der sich nach einem
ungeahndeten Foul von Menz an Alvarez im Erfurter Strafraum kurz vor
dieser Aktion um einen Elfmeter gebracht sah, krempelte jetzt aber noch
mal die Ärmel hoch und kam in der letzten halben
Stunde mit Vehemenz. Doch bissen sie sich auch weiterhin an der Erfurter
Abwehr die Zähne aus. Erst in der 73. Minute kam Alvarez für Osnabrück
zur ersten Torchance überhaupt. Der Ex-Dresdner verzog dabei aus fünf
Metern Torentfernung nur knapp. Kurz darauf
war es erneut Alvarez, der den Ausgleich abermals liegen ließ. In einer
nervenaufreibenden Schlussphase, in der der Erfurter Strafraum sich im
Belagerungszustand befand und in der Nachspielzeit schließlich der Ball
auch noch von der Torlinie gekratzt werden
musste, hielt der RWE dem Dauerdruck schließlich stand und siegte,
aufgrund der Osnabrücker Überlegenheit in der 2. Hälfte vielleicht etwas
glücklich aber nicht unverdient.
„Wir haben heute geschickt, leidenschaftlich und auch mit dem nötigen Glück agiert“.
Stefan Krämer, RWE-Trainer
Rot-Weiß rückt durch den Erfolg
einstweilen auf Rang zehn vor und überholt Osnabrück. Am kommenden
Mittwoch erwarten wir den Aufsteiger aus Unterhaching.
Statistik:
Tor: Razeek (2.)
VfL Osnabrück: Gersbeck - Falkenberg (66.
Tigges), Susac, Appiah, Wachs - Groß, Danneberg (71. Arslan) -
Heider, Reimerink (32. Alvarez) - Savran, Iyoha
RW Erfurt: Klewin - Odak, Laurito, Menz, Brückner - Ludwig (89. Lauberbach), Neuhold - Kammlott, Biankadi, Razeek (71. Kurz) - Huth (83. Bieber)
7.782 Zuschauer
15.09.2017 \ 1. Mannschaft