Es wird derzeit viel gerechnet und spekuliert. Eines steht zumindest fest: Absteigen werden wir am Samstag (Anstoß 13.30 Uhr) in Rostock nicht. Aber: Verlieren wir dort, dann könnte es sein, dass wir es vor dem Saisonfinale in der kommenden Woche nicht mehr selbst in der Hand haben die Klasse zu halten. Deshalb lautet der Auftrag: Verlieren verboten!
Mindestens ein Punkt muss her, damit Bremen II, das zeitgleich in Frankfurt antritt, hinter uns bleibt. Weil die Hanseaten gegenüber uns ein um 4 Treffer schlechteres Torverhältnis haben, müssten sie am Bornheimer Hang schon einen Kantersieg landen, um uns bei einem eigenen Punktgewinn hinter sich zu lassen. Läuft es optimal für uns, etwa so, dass Werder am Bornheimer Hang verlieren und wir bei Hansa gewinnen sollten, dann wäre das schon der Klassenerhalt. Der könnte im Falle einer Bremer Niederlage dann auch schon beinahe bei einem eigenen Unentschieden in Rostock halbwegs klar sein. Alles Zahlenspiele. Am Samstag, kurz vor 15.30 Uhr wissen wir mehr.
Maik Baumgarten, der selbst vor nicht allzu langer Zeit noch bei Hansa kickte, glaubt an seine „Rot-Weißen“: „Ich kenne unser Team. Im Training hat man schon gesehen, da „war viel Zug drin“. Wir werden alles geben.“ Sein Trainer bleibt auch optimistisch, selbst wenn er sagt: „Die Lage ist schon heikel. Aber der Abstiegskampf trifft uns nicht aus heiterem Himmel. Mein Tag besteht aus nichts anderem, als daran zu denken, wie wir über dem Strich bleiben. Ich fühle mich dabei schon extrem in der Verantwortung. Aber ich stehe gerne an der Front. An Regensburg haben wir einen Haken gemacht und jetzt ist einstweilen nur noch Hansa das Thema“. Stefan Krämer weiß aber auch, dass Hansa volle Pulle spielen wird und kein Platz für „Dankbarkeit“ da ist. Zur Erinnerung: Unserem kommenden Gegner Hansa Rostock haben wir vor 2 Jahren mit einem 1-0 gegen Unterhaching am letzten Spieltag zum Klassenerhalt verholfen. Aber von den damaligen Rostocker Spielern, so Maik Baumgarten, ist ohnehin heute kaum noch jemand dabei.
Sebastian Tyrala fällt für die Partie verletzt aus. Seine gestrige Meniskusoperation verlief zwar gut, aber er kann frühestens in 5-6 Wochen wieder gegen den Ball treten. Schlecht sieht es auch bei Okan Aydin aus. Auch er ist nach einem Zusammenprall im Training liegengeblieben und klagte dann über starke Schmerzen. Stefan Krämer: „Das wird eng mit ihm. Wir versuchen ihn in den Bus zu bekommen und hoffen auf einen guten Test am Samstagmorgen“. Samir Benamar schließlich plagen die Adduktoren. Auch er ist fraglich. Der gesundheitlich in der Woche angeschlagene Christoph Menz sollte aber spielen können. Spielen wird, laut den Worten des Trainers, auch „Chipper“. Und zwar von Beginn an. Das war für Carsten Kammlott, den besten Erfurter Torschützen, zuletzt nicht mehr immer selbstverständlich.
Die Mannschaft fährt morgen früh Richtung Küste, wird dort noch am Nachmittag trainieren, sich einstimmen. Alle wissen worum es geht. Alle wissen, dass seit dem Letzten Sieg (gegen Osnabrück, Mitte März), als der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz noch 7 Zähler betrug, dieses Polster kontinuierlich geschmolzen ist und nur noch 2 Zähler beträgt.
Stefan Krämer will übrigens während der Begegnung nicht wissen, wie es in Paderborn oder in Frankfurt steht. Doch selbst wenn er nicht auf die eingeblendeten Zwischenergebnisse an der Anzeigentafel schaut, die rund 700 mitreisenden Rot-Weiß-Anhänger werden das, was dort aufleuchtet, schon akustisch „übersetzen“. Es ist halt Hochspannung an der Ostsee angesagt.
11.05.2017 \ 1. Mannschaft