RWE-CFC

Ein altes Ostduell nun in der Regionalliga – auch im vierten Heimspiel seit 2014 unterlag Rot-Weiß Erfurt dem Chemnitzer FC im Steigerwaldstadion, diesmal mit 0:3.

Bei sommerlichen Wetter kamen 7.246 Zuschauer zum Spiel des Tabellenvierten RWE gegen den Spitzenreiter Chemnitzer FC.

Bevor der Ball rollte, wurde vor der stimmungsvollen und friedlichen Kulisse der langjährige Kapitän Jens Möckel verabschiedet, der sich noch einmal mit bewegenden Worten an die Fans wandte und sich für seine Zeit beim FC Rot-Weiß Erfurt bedankte. Jens Möckel wünschen Verein und Fans alles Gute für seine persönliche Zukunft.

RWE-Trainer Thomas Brdaric setzte unverändert auf die Startaufstellung vom Spiel in Halberstadt. Der Chemnitzer Trainer David Bergner stellte gegenüber dem Spiel in Babelsberg von 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 um und brachte mit Daniel Frahn und Dejan Bozic diesmal 2 Stürmer von Beginn an.

Mit Anpfiff der Partie durch Schiedsrichter Lasse Koslowski aus Berlin begann eine ziemlich temporeiche erste Halbzeit in einem Regionalligaspiel auf gutem Niveau.

RWE startete schwungvoll und selbstbewusst in die Partie und setzte durch George Kelbel (1.) sowie Andis Shala (11.) die ersten Abschlüsse und Akzente. Rot-Weiß spielte wie gewohnt aus einer sicheren Abwehr nach vorn und versuchte gegen die erfahrene Chemnitzer Abwehr zum Erfolg zu kommen. Immerhin standen bei den Chemnitzern mit Itter, Hoheneder, Velkov und Müller Spieler in der Abwehrkette, die Erfahrungen aus der 2. Bundesliga, 3. Liga und der bulgarischen ersten Liga mitbrachten. Die Chemnitzer versuchten es mit der etwas feineren spielerischen Klinge, sich vor das RWE-Tor zu kombinieren. Nach einer ersten Aktion in der 14. Minute, die von Rot-Weiß geklärt wurde, setzte Morten Rüdiger auf der anderen Seite ein Zeichen (18.).

In der 22. Minute hatten wohl viele RWE-Fans schon den Torschrei auf den Lippen – nach einem Eckball gab es Durcheinander in der Chemnitzer Abwehr, der zentral im Strafraum vollkommen frei stehende Rico Gladrow zog wuchtig volley aus ca. 12 Metern ab. Den Schuss kratzte CFC-Spieler Pascal Itter gerade noch von der Linie, bevor der Ball im Tor eingeschlagen konnte.

Danach waren es erneut George Kelbel (23.) mit einem Direktschuss und unmittelbar darauf Nicolai Lorenzoni mit einem Distanzschuss.

Die Chemnitzer ihrerseits hatten eine Gelegenheit nach einem Eckball in der 28. Minute. Der Eckball wurde hoch in den Rücken der Abwehr an die Strafraumlinie gespielt, an der ein Chemnitzer sofort direkt abzog. Den Schssß bekam Petar Lela vor dem Tor an den Kopf und lenkte ihn dadurch gefährlich aufs Tor. Lukas Cichos musste sich ganz lang machen, um den Ball noch über die Latte zu lenken, auf die der Ball dann viel.

Nach etwa 30 Minuten wurde das Spiel deutlich nickeliger in den Aktionen. Der Spielfluss litt unter vielen kleinen Fouls, Unsportlichkeiten und ewigem Reklamieren und Gestikulieren mehrerer Spieler beider Seiten. Das bewegte Schiedsrichter Lasse Koslowski zu mehreren Verwarnungen wegen unsportlichen Aktionen und Foulspiel.

In der 45. Minute gab es noch einmal einen guten Angriff von RWE, bei Morten Rüdigers Flankenversuch wollten viele ein Handspiel eines Chemnitzers im Strafraum gesehen haben.

So endete die erste Halbzeit mit 0:0, in der eine Führung von Rot-Weiß Erfurt durchaus möglich und verdient gewesen wäre.

In der zweiten Halbzeit änderte sich das Spielgeschehen dann deutlich. Die taktisch mit einem 4-4-2-System aufgestellten Chemnitzer setzten sich mit ihrer reiferen Spielanlage immer mehr durch und ließen Rot-Weiß kaum Platz zum Offensivspiel. Rot-Weiß war gewzungen, immer häufiger nur mit dem langen Ball nach vorn zu agieren, weil der CFC defensiv sehr kompakt stand und das Kombinationsspiel von RWE unterband. Schon beim Spielaufbau wurde Rot-Weiß sehr früh gestört. Und folgerichtig viel so die Führung der Gäste. Marcel Kaffenberger versprang an der Mittellinie der Ball und der aufmerksame Daniel Frahn holte sich sofort die Kugel und ging mit Tempo auf die unorganisierte RWE-Abwehr zu. Kurz vor dem Strafraum legte er flach in die Spitze auf den einlaufenden Dejan Bozic ab, der mit einem Flachschuss in die lange Ecke Torwart Lukas Cichos keine Chance ließ (48.). Unbeeindruckt versuchte Rot-Weiß sein Spiel weiter zu machen, kam jedoch nicht zu gefährlichen Aktionen. In der 68. Minute gab es einen Freistoß für Chemnitz aus dem rechten Halbfeld. Dennis Grote hob den Ball in den freien Raum Richtung kurzen Pfosten. Ein einlaufender Chemnitzer legte vor Torwart Lukas Cichos den Ball quer ab und Abwehrspieler Kostadin Velkov hatte wenig Mühe aus kurzer Distanz vor Pierre Becken zum 2:0 einzuschieben. Kurz darauf in der 71. Minute machte dann Dejan Bozic für Chemnitz die endgültige Entscheidung perfekt. Beim Spielaufbau vertändelte der ungesichert stehende Petar Lela in der eigenen Hälfte gegen den aktiv anlaufenden und störenden Dejan Bozic den Ball, dieser ging allein auf das Tor zu und schloss konsequent zum 3:0 ab.

Rot-Weiß war in der Schlussphase bemüht, wenigstens noch ein Tor zu erzielen. Trainer Thomas Brdaric wechselte und verstärkte die Offensive durch Tobias Hasse und Daniel Rechberger, der sein erstes Pflichtspiel für RWE bestritt. Die Mannschaft kämpfte weiter, jedoch ohne zwingende Aktionen und Erfolg.

Der Sieg der Chemnitzer geht vor allem durch die individuellen Fehler von RWE in der zweiten Halbzeit und die reifere Spielanlage in Ordnung, auch wenn er etwas zu hoch ausfiel. Rot-Weiß hatte es in der ersten Halbzeit verpasst, aus seinen Möglichkeiten mehr zu machen und in Führung zu gehen.

Damit musste man die erste Niederlage der jungen Saison und die ersten Gegentore hinnehmen. Der CFC bleibt im vierten Spiel der Saison erneut ungeschlagen und führt unangefochten die Tabelle weiter an.

Neben der Niederlage gab es in der Schlussminute dann noch einen bitteren Ausfall für Rot-Weiß. Kapitän Marcel Kaffenberger verletzte sich schwer am Knie und musste mit der Trage vom Feld gebracht werden. Der Verein und die Fans wünschen Marcel Kaffenberger alles Gute und eine hoffentlich schnelle Genesung.

Am nächsten Samstag um 13 Uhr steht für Rot-Weiß erst einmal die erste Runde im Thüringer Landespokal gegen Grün-Weiß Stadtroda an. Gespielt wird im heimischen Steigerwaldstadion.

In der Liga geht es am Freitag, dem 24. August mit dem Auswärtsspiel beim Berliner AK weiter.

13.08.2018 \ 1. Mannschaft