Trainer Stefan Emmerling baute die Mannschaft erneut um. Die bisher eingesetzten A-Junioren Oeftger, Moritz und Fleischhauer waren diesmal nicht im Kader. Neben gesperrten sowie den bereits länger verletzten Spielern, fehlten nun auch noch Möckel mit Knieproblemen und erneut Bergmann.
So kam im zentralen Mittelfeld Alexander Ludwig nach Wochen wieder zu einem Einsatz, ebenso wie die zuletzt fehlenden Laurito, Kaffenberger und Odak.
Zu Beginn hatten beide Vertretungen etwas Mühe, einen Spielfluss zu kreieren. Von vielen Ungenauigkeiten geprägt, sah man beiden Teams an, dass sie sportlich abgestiegen sind. Die gut ausgebildet jungen Bremer waren technisch besser und hatten mehr Qualität im spielerischen Bereich.
2.791 Zuschauer waren bei angenehmen sonnigen Wetter gekommen und feierten sich und ihre Treue zum Verein selbst. Vielleicht auch in der Hoffnung, wieder einmal einen der seltenen Siege dieser Saison zu sehen. Denn nur die Bremer hatten vor dem Spieltag noch weniger Siege auf dem Konto als Rot-Weiß.
In der 10. Minute schloss Huth nach einer kleinen Kombination über rechts erstmals ab und Oelschlägel im Bremer Tor musste parieren.
Die nächste Möglichkeit für Rot-Weiß ergab sicher in der 14. Minute, als Biankadi einen Flachschuss abgab, der knapp am Tor vorbei ging.
Fast im Gegenzug wurde der Bremer Jacobsen nach Ballverlust im Mittelfeld mit einem scharfen flachen Ball in die Spitze freigespielt, Klewin warf sich ihm entgegen und Jacobsen fiel. Unruhe auf den Rängen – Schiedsrichter Haslberger pfiff hier jedoch keinen Strafstoß gegen Rot-Weiß.
Und dann fiel doch das 0:1. Die Bremer überflanken von rechts den gesamten Strafraum, auf links bekommt Bünnig ungestört den Ball und flankt zurück. Im Zentrum springen Chantzopoulos und Laurito gemeinsam unter dem Ball durch, Sarr verliert den hinter ihm stehenden Eilers aus den Augen, der vollkommen frei und unbedrängt einköpfen kann(18.).
Auf der Gegenseite in der 21. Minute nochmal der Versuch von Biankadi, per Distanzschuss etwas zu erreichen – vergeblich.
In der 23. Minute die nächste dicke Bremer Chance, die jetzt zunehmend mit der Führung im Rücken das Spiel übernahmen. Im Zentrum spielen Jabobsen und Kazior einen Doppelpass, Chantzopoulos spitzelt Jacobsen den Ball vom Fuß, allerdings direkt auf den einlaufenden Jensen, der aus ca. 12 Metern sofort schießt. Klewin kann noch zur Ecke abwehren und hat dabei Glück, dass der unter ihm durchrutschende Ball nicht ins Tor rollt.
Dann wieder einmal ein Distanzschuss von Rot-Weiß in der 24. Minute – doch Luka Odak zielt weit über das Tor und hat nach mehr als 160 Drittligaspielen immer noch kein Tor auf seiner Bilanz.
Nach einem Abschluss von Bünning für die Bremer in der 29. Minute, verflacht das Spiel bis zur Pause, weil Rot-Weiß nach vorn keine Akzente setzen kann und die Bremer ruhig und ohne großes Tempo nach vorn den Ball laufen lassen und ihren Vorsprung verwalten.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit versucht dann Rot-Weiß zuerst etwas mehr. Nach Balleroberung im Mittelfeld setzt Ludwig mit klugem Pass Kaffenberger ein, dessen flache scharfe Eingabe der von links einlaufende Kurz allerdings vergab (54.).
Die Bremer werden dann wieder aktiver in Person von Eilers, der einmal allein auf Klewin zugeht und scheitert (61.) und kurz darauf einen satten Schuss knapp über das Tor setzt (63.).
Trainer Emmerling nutzt dann sein Auswechselkontingent und bringt Razeek, Bieber und Lauberbach für Sarr, Kurz sowie Ludwig.
In der 70. Minute spielt Razeek zuerst Kaffenbeger an, der ihn mit klugem Pass zentral in die Tiefe einsetzt. Razeek geht mit Ball und Tempo auf den Strafraum zu, spielt einen sehr schönen Pass flach durch die Abwehr an den Strafraum, der einlaufende Huth kommt an den Ball. Den flachen Abschluss von Huth pariert Oelschlägel reaktionsschnell mit dem Fuß. Das war für Rot-Weiß die größte Chance zum Ausgleich und der bis dahin beste Spielzug in der Partie.
Und noch einmal wurde es turbulent im Bremer Strafraum bei den Bemühungen von Rot-Weiß, hier wenigstens den Ausgleich zu erzielen. In der 78. Minute zirkelt Kaffenberger einen Freistoß von halbrechts genau auf den Kopf von Laurito – dessen Kopfball an das Lattenkreuz geht. Den zurückspringenden Ball nimmt Chantzopoulos direkt aus etwa 12 Metern, ein Bremer wirft sich mit dem ganzen Körper hinein und verhindert den Ausgleich. Im dritten Versuch setzt Huth jedoch einen Fallrückzieher am Mann an, was Schiedsrichter Haslberger dann jedoch abpfeift und Freistoß für die Gäste gibt.
Nach dieser kleinen Phase von Druck seitens Rot-Weiß übernahmen wieder die Gäste die Spielkontrolle. Rot-Weiß gelangen kaum noch durchdachte Offensivaktionen. Die Bremer standen wieder sicherer in der Abwehr und beschrämkten sich auf das schnelle Kontern. Rot-Weiß erreichte zwar noch eine kleine Serie von Eckbällen in dieser Phase, konnte daraus allerdings kein Kapital schlagen.
In der 84. Minute wird RWE nach eigener Ecke sogar ausgekontert und kann sich bei Klewin bedanken, dass er gegen Jensen hält (84.)
Ausgerechnet Laurito – vorher schon im Pech mit seinem Lattenkopfball - wurde dann nur eine Minute später zum Wegbereiter der Spielentscheidung. Beim Spielaufbau aus der eigenen Abwehr heraus verspringt ihm der Ball und er rutscht weg. Der ihn attackierende Osabutey holt sich den Ball, geht allein in den Strafraum, umkurvt Klewin und zieht trocken zum 0:2 ins lange Eck ab (85.). Da Laurito vorher auch seine fünfte gelbe Karte gesehen hat und somit in Meppen gesperrt ist, wird er wohl weniger gute Erinnerungen behalten an sein wohl vorletztes Spiel seiner Karriere. Laurito wird nach der Saison seine Spielerlaufbahn beenden.
In der 90. Minute wehren die Bremer dann noch einmal einen Eckball von RWE ab und schalten sofort in die Gegenbewegung auf der rechten Seite. Eggersglüß geht an der Strafraumlinie unbedrängt entlang, spielt Kazior zentral an, der sofort in den Strafraum durchsteckt, wo der einlaufende Jensen letztlich zum 0:3 einnetzt.
Am Ende war das Spiel wieder einmal ein Spiegelbild der gesamten Saison. Rot-Weiß phasenweise bemüht um Offensivaktionen, in denen jedoch selten spielerische Lösungen gelangen oder erfolgreiche Spielzüge. Die wenigen vorhandenen Chancen und Möglichkeiten werden vergeben. In der Defensive kommt es immer wieder zu Fehlern und Aussetzern, die dann zu Gegentoren und deutlichen Spielständen gegen Rot-Weiß führen.
Am nächsten Spieltag tritt Rot-Weiß Erfurt zum letzten Auswärtsspiel der Saison beim Liganeuling SV Meppen im Emsland an.
Trotz des feststehenden Abstieges und der weiten Reise nach Meppen, will die Fanszene noch einmal alles mobilisieren und mit einem großen Fanblock in Meppen präsent sein. So wird es eine gemeinsame Zugfahrt nach Meppen geben (Treffpunkt 4:00 Uhr Erfurt/Hauptbahnhof – Abfahrt 4:28 Uhr). Einige Fanclubs haben auch Reisebusse angemietet.
Der FC RWE sowie die aktive Fanszene und der Fanrat e.V. freuen sich sehr auf eine tolle Kulisse im vorerst letzten Auswärtsspiel in Liga 3. Wir rechnen mit etwa 1.000 RWE, die für eine großartige Stimmung sorgen werden – Alle auf nach Meppen!
RO
30.04.2018