Mit einem Dreier wie gegen Stuttgart II könnte sich das Team von Christian Preußer ins Mittelfeld absetzen. Bis auf Patrick Schikowski und dem langzeitverletzten Jens Möckel sind alle Spieler an Bord. Es könnte also ein Fußballfest werden. Erfurt gegen Aue klingt nicht nur gut, die Partie trifft in Erfurt und Umgebung auch auf breites Interesse. Nach den bisherigen Verkaufszahlen rechnen wir mit mehr als 7000 Zuschauern. Darunter werden aber auch etwa 1200 Anhänger des FC Erzgebirge sein. Das MDR-Fernsehen überträgt das Duell zudem live.
Der Gegner:
Aue steht aktuell auf dem 7. Platz, verlor aber vor knapp zwei Wochen in Würzburg und kam am letzten Wochenende daheim nicht über ein torloses Remis gegen den FC Hansa hinaus. Gleichwohl empfangen wir ein Team, das trotz personell großen Umbruchs in dieser Saison bei der Vergabe der Aufstiegsplätze ein gehöriges Wörtchen mitreden wird. Qualitativ gehört die Mannschaft aus dem Erzgebirge sicher zu den besten Teams der Liga. Dennoch sieht uns unser Co-Trainer Norman Loose, der einst drei Jahre als Spieler für die „Veilchen“ auf dem Feld unterwegs war, in diesem Duell auf Augenhöhe mit unseren Gästen. Ein Sieg wäre auch wichtig, denn dadurch könnte sich unser Team ins Mittelfeld absetzen.
Für Aues Trainer Pavel Dotchev ist es ein besonderes Spiel. Er war lange Trainer in Erfurt und ist vielen Rot-Weißen Fans noch in guter Erinnerung. Auch er denkt gerne an seine Erfurter Zeit zurück, wie er in einem Interview mit MoPo24 zum Ausdruck brachte:
„Ich werde dort viele Freunde wiedertreffen, das macht den Reiz der Partie aus. Es geht ja für mich auch ums Prestige. Ich freue mich auf die Partie.“
Unser Team:
Doch werden diese Freunde natürlich hoffen, dass ihr RWE die Sachsen besiegt. Dazu muss „unsere Passqualität aber deutlich besser sein, als noch in Würzburg“, sagte Christian Preußer heute auf der Pressekonferenz. Und er fügte hinzu: „Es wird von Beginn an sicher zur Sache gehen. Im Unterschied zu den Spielen zuvor müssen wir unsere Torchancen besser nutzen, durchschlagskräftig sein und mehr Ruhe am Ball ausstrahlen. Ich erwarte eine kompakte Auer Mannschaft, die sicher versuchen wird auf 3 Punkte zu gehen. Sie sind wirklich gut, auch wenn die Ergebnisse in den letzten beiden Spielen für sie nicht ganz stimmten.“ Christian Preußer freut sich, trotz aller sportlichen Rivalität, auch auf den Trainerkollegen. „Pavel ist ein sehr angenehmer Kollege. Wir freuen uns beide auf das Derby“. In den letzten 4 Spielen, in denen der RWE nicht mehr verloren hat, ist bei unserem Trainer auch ein positives Gefühl entstanden. „Die drei Spiele die remis endeten, hätten auch gewonnen werden können. Das ist das Positive bei einer summarischen Betrachtung dieser Spiele“, sagt er zufrieden mit dem derzeitigen Entwicklungsstand seiner Mannschaft.
Über die Aufstellung hüllte er sich noch in Schweigen. Klar, denn er hat die Qual der Wahl, weil praktisch alle Spieler zur Verfügung stehen. Nur der noch nicht vollständig genesene Patrick Schikowski muss weiter auf seinen ersten Einsatz im Dress des RWE warten. Er wartet weiter darauf sich den Fans seines neuen Vereins endlich auch mal auf dem Platz vorstellen zu können. So muss noch ein wenig gewartet werden, ehe der Trainer die Aufstellung bekannt gibt. Dabei zu sein in der Startelf hofft auch Jannis Nikolaou, der letztens den erkrankten Andre Laurito vertrat und in seinem ersten Drittligaspiel „zu Null“ spielte. Um ein Haar hätte er in Würzburg sogar den Siegtreffer markiert. „Ich war mit meinem Debut schon recht zufrieden, auch wenn ich anfänglich etwas nervös gewesen bin. Das hat sich aber schnell gelegt“, meinte Jannis heute auf der Pressekonferenz. „Jannis bringt im Spielaufbau eine Menge mit. Und das Thema ist sehr wichtig für uns“, lobte sein Trainer ihn heute auf der PK, ohne damit sagen zu wollen, ob er am Samstag den Vorzug vor dem wiedergenesenen Andre Laurito erhält. Jannis schätzt an seinem Trainer, dass „er sehr viel mit uns spricht“.
„Es wird von Beginn an sicher zur Sache gehen. Im Unterschied zu den Spielen zuvor müssen wir unsere Torchancen besser nutzen, durchschlagskräftig sein und mehr Ruhe am Ball ausstrahlen."
Christian Preußer
Aus der Bilanz der Duelle mit Aue:
Es treffen die beiden Teams aufeinander, die einzig - laut der ewigen Tabelle - über 1000 Spiele in der DDR-Oberliga absolvierten (Aue: 1019, Erfurt 1001) und damit auf ewig in den Analen mit den meisten Spielen zu Buche stehen werden. Die letzte Begegnung zwischen beiden Mannschaften endete im April 2010 in Erfurt torlos. 88 Partien spielten beide Klubs nach dem Kriege insgesamt gegeneinander. Die Gesamtbilanz spricht dabei für Aue, wobei besonders auffällt, dass Erfurt im Lößnitztal nur ein einziges Mal gewinnen konnte . Aber in Erfurt war es umgekehrt immer schwer für die Mannschaft aus dem Erzgebirge. In 44 Spielen gingen sie nur 6x als Sieger vom Platz. Schön, wenn das über den Samstag hinaus so bleiben würde.
10.09.2015 \ 1. Mannschaft