Geht man davon aus, dass zum Klassenerhalt in diesem Jahr 43, wenn nicht sogar 44 Punkte notwendig sein werden, dann beginnt spätestens jetzt das finale Rennen um den Ligaverbleib. Sage und schreibe 14 (!) Teams sind noch gefährdet. Eine solche Dichte gibt es in keiner Liga auf dem Kontinent. (Siehe auch die Stimmen zahlreicher Vereinsvertreter zu dieser Spannung am Ende des Berichts) Mittendrin ist (leider) auch der RWE. Der braucht bei aktuell 35 Zählern auf der Habenseite aus den letzten sieben Partien nach Lage der Dinge mindestens noch drei Siege!
Nachdem kürzlich daheim gegen Chemnitz wertvolle Punkte liegen blieben, würde ein Dreier im Kölner Südstadion am Samstag die Nerven extrem beruhigen. Im anderen Fall würde es echt haarig werden. Denn die Schere wird immer enger, sprich die Anzahl der Spiele immer weniger. Und die Gegner werden nicht leichter. Unser kommender Gastgeber, Fortuna Köln, braucht nach der letzten Niederlage in Würzburg selbst noch Punkte, ist mit derzeit 40 Zählern auch noch nicht gesichert und hat nichts zu verschenken.
Der Pokalerfolg in Meuselwitz war wichtig und notwendig, um den DFB-Pokal im Auge zu behalten. Aber der Klassenerhalt in der 3. Liga ist im Ergebnis wohl doch noch wichtiger. Deshalb gilt seit Wochenanfang alles Denken und Handeln nur dem Spiel am Samstag bei Fortuna Köln. "Diese Mannschaft gehört zu den heimstärksten der Liga, hat eine unheimliche Offensivpower, der wir uns zu stellen haben", sagte RWE-Cheftrainer Stefan Krämer heute. Nach einer, wie der Trainer sagte, "qualitativ guten Trainingswoche auf einem Platz (die Anlage im Gebreite), der aber wegen eines viel zu hohen Rasens professionellen Ansprüchen nicht genügt", bastelt er an der richtigen Formation für diese Begegnung. "Ich bin von der taktischen Ausrichtung her noch unentschlossen, ob wir mit 4-4-2 (wie in Meuselwitz) oder mit dem bis zum Chemnitz-Spiel gültigen 4-2-3-1 spielen". Denkbar ist aber auch ein "Tannenbaum-Experiment",also 4-3-2-1. Das hängt aber davon ab, ob der Trainer für alle Varianten die richtigen Spieler zur Verfügung haben wird. Juri Judt ist wieder fit, Sebastian Tyrala kehrt nach der Pokalpause in Meuselwitz auch wieder zurück. Aber was wird mit Mario Erb (Probleme am linken hinteren Oberschenkel) und Andre Laurito (Flüssigkeit im Knie)? Beide konnten bislang in dieser Woche, entgegen aller Hoffnung, noch nicht trainieren. Morgen, vor der Abfahrt in die Domstadt, soll ein Abschlusstest zeigen, ob es für sie reicht. Wenn nicht, dann wird im Abwehrzentrum wohl Jens Möckel in die Bresche springen müssen, da auch Jannis Nikolaou nach seiner 10. gelben Karte gesperrt ist. "Jens ist zwar immer noch nicht bei 100 %, aber er ist ein erfahrener Mann und ein bedingungsloser Kämpfer. Ich habe ja vor Wochen schon gesagt, dass er hinten raus für uns noch sehr wichtig werden könnte", skizziert Stefan Krämer die Situation. Eine Chance auf einen (längeren) Einsatz könnte bei einem Ausfall von Erb und Laurito auch Theodor Bergmann erhalten. Der Yougster steht bereit, wenn es soweit kommt. "Druck im Abstiegskampf bin ich gewohnt. Bei der U17 und der U19 hatte ich ständig damit zu tun, auch wenn das noch ein wenig was anderes ist. Ich fahre, ob ich spiele oder nicht, in jedem Falle mit dem Wunsch und in dem Bewußtsein nach Köln, dort 3 Zähler für uns gewinnen zu wollen". Sicher ist in jedem Falle: Im Tor wird wieder Philipp Klewin stehen. Er löst, vereinbarungsgemäß Erik Domaschke wieder ab.
Die ganze Geschäftsstelle des FC Rot-Weiß wird die Mannschaft zu diesem Spiel begleiten und auch im selben Hotel übernachten. Es war allen ein Bedürfnis dem Team nahe zu sein und den Jungs moralische Unterstützung zu zeigen. Trainer Krämer: "Finde ich gut und freut die Mannschaft. Wenn jetzt noch viele Fans von uns dazukommen, dann muss es kein Auswärtspiel mehr sein". Was er wohl meint: Die Heimspiele der Fortuna sind in der Regel "übersichtlich" besucht.
Das Spiel wird umfänglich medial von uns begleitet. RWE-TV wird 15 Minuten vor und nach dem Spiel einen Livestream anbieten und die daheimgebliebenen mit Stimmen und Stimmung aus dem Südstadion in Köln-Zollstock versorgen. Außerdem sind der Live-Ticker und unser RWE-Radio von der ersten bis zur letzten Minute live am Ball.