Die Situation am Tabellenende der 3. Liga spitzt sich allmählich zu. 14 Runden vor Schluss befinden sich aktuell 7 Mannschaften in größeren Schwierigkeiten. Eine Gruppe, die vom FC Rot-Weiß Erfurt angeführt wird. Aber zwischen den Rot-Weißen und dem Vorletzten und kommenden Gegner FSV Zwickau liegen nur 2 Punkte. Es ist also wahnsinnig eng und spannend da unten. Umso wichtiger ist es für alle Beteiligten jetzt zu punkten. Das Duell Erfurt – Zwickau kann man daher getrost als Sechs-Punkte-Spiel bezeichnen. Big-Points werden vergeben!
Beide Vereine bemühen auf der jeweiligen Homepage das „Herz“ als Symbol ihrer Bereitschaft, alles geben zu wollen. In Erfurt lautet der Slogan „Herzzeigen“, in Zwickau wird der Abstiegskampf des Neulings ( „Wir sind gekommen um zu bleiben“) zur „Herzensangelegenheit“ erklärt.
Bei so viel erklärter Emotion ist am Samstag mit einem gnadenlosen Kampf um jeden Ball und jeden Meter Boden zu rechnen. Und das vor vielen Zuschauern. Erstmals in der Vereinsgeschichte des FSV verlässt ein Sonderzug den Zwickauer Hbf, um die Anhänger der Westsachsen zu einem Auswärtsspiel zu bringen. Rund 1500 den FSV unterstützende Anhänger werden Samstag in Erfurt erwartet. Dazu dürften noch rund 5500-6000 Erfurter Fans auf den Beinen sein, denen der Verein in Zusammenhang mit diesem Spiel ein reizvolles Ticketangebot unterbreitet hat (siehe News Beitrag: RWE - gemeinsam kämpfen). Die sollten sich im besten Falle lautstark aber fair hinter unserer Mannschaft versammeln. Auch um dem Zwickauer Trainer zu zeigen, wie solidarisch Erfurt mit seinem RWE ist. Hatte Torsten Ziegner doch unter der Woche der BILD-Zeitung den Satz gegeben: "In Erfurt ist nie viel los, die haben immer wenig Zuschauer. Vielleicht können unsere Fans für Heimspiel-Atmosphäre sorgen." Stimmung ist immer gut, aber sie muss sich freudvoll ausdrücken und nicht aggressiv. Das gilt für beide Seiten. Für unseren Anhang und auch uch für unsere Gäste, unter denen befreundete Gruppen von Dynamo Dresden sein sollen. Szenen wie nach dem Spiel des RWE gegen den FSV Frankfurt möchten wir jedenfalls nicht mehr erleben. Also: Stimmung ja, Gewalt und Provokationen nein!
Da zeitgleich in der neben der Arena liegenden Leichtathletikhalle die Deutsche Meisterschaft der LA-Senioren ausgetragen wird, ist ein extrem hohes Aufgebot an Sicherheitskräften im Einsatz. Es wird empfohlen die öffentlichen Verkehrsmittel zum Stadion nutzen.
Beide Teams haben am vergangenen Wochenende Werbung für dieses heiße Ostderby betrieben und jeweils 1-0 gewonnen. Der RWE in Köln, Zwickau daheim gegen die Kieler Störche. Interessant ist, dass eines der auswärts schwächsten Mannschaften (Zwickau) auf eine nicht (mehr) sonderlich heimstarke Mannschaft (Erfurt) trifft. Das Hinspiel gewannn der RWE, allerdings nach ausgeglichenem Spielverlauf nur dank zweier „Aussetzer“ bei der Spieleröffnung der Westsachsen, für die sich die blitzschnell reagierenden Kammlott und Brückner seinerzeit bedankten.
Ob diesmal, wie im Hinspiel, beim FSV, der seit dem 9. Spieltag unter dem Strich steht, die beiden Ex-Erfurter Patrick Göbel und Jonas Nietfeld mitmischen können, ist fraglich. Beide waren zuletzt gesundheitlich angeschlagen und fehlten dem Aufsteiger.
Auf Erfurter Seite stehen bis auf Maik Baumgarten alle Spieler für die 70. Auflage dieses Ostduells zur Verfügung. Auch Mario Erb, der in der Woche leicht erkrankt war und Carsten Kammlott. Der Torjäger war in Köln nach seinem goldenen Tor mit Hüftbeschwerden zur Pause ausgewechselt worden. Obwohl er 10 der bisher 19 Erfurter Tore erzielt hat, sieht er sich nicht als Alleinunterhalter. "Wir sind ein Team", sagt er. Trainer Krämer weiß um die Qualität des Gegners. Aber er weiß auch, welchen Schritt seine Mannschaft mit einem Heimsieg machen könnte. "Wir möchten die drei Punkte gerne hier in Erfurt behalten und werden alles dafür tun", versichert er. Es ist also angerichtet !