Nach der Heimniederlage gegen Zweitligaabsteiger SC Paderborn hat unser Team kaum Zeit zu verschnaufen. Denn schon am morgigen Dienstagabend spielen wir um 18.30 Uhr beim VfL Osnabrück. Erneut ein ganz schwerer Gegner, der aktuell punktgleich mit Neuling und Spitzenreiter Sportfreunde Lotte auf Platz 3 steht. Daheim ist „Lila-Weiß“ noch ohne Niederlage, aber auch auswärts haben sie bislang überzeugt. Am vergangenen Wochenende siegten sie mit 1-0 in Kiel, einer Mannschaft, die zu den Aufstiegsfavoriten gezählt wird. Das wird fürwahr kein leichter Gang. Auch deshalb, weil der VfL bereits am Freitag in Kiel ran durfte und damit einen Tag mehr zum regenerieren hat.
RWE-Trainer Stefan Krämer freut sich auf die Begegnung: "Es ist doch toll unter Flutlicht bei dieser phantastischen Atmosphäre an der "Bremer Brücke" spielen zu können, auch wenn der Gegner ein ganz dickes Brett darstellt. Da werden wir uns jedoch nicht so viele Fehler erlauben dürfen wie gegen Paderborn". Was er meint, sind u.a. verpasste Gegenpressing Situationen. "Die ärgern mich wirklich", sagt er offen und unverhohlen. "Wir haben das Paderborn-Spiel anhand von ca. 30 Video-Szenen am Wochenende ausgewertet. Dabei wurde Klartext gesprochen. Aber nur in der Sache. Keiner der kritisiert wird, soll das Gefühl haben er werde persönlich angegangen. Das gibt es bei mir nicht". Und weiter betont der Trainer: "Fußball ist ein Fehlerspiel. Das ist nun mal so. Aber man darf sich davon nicht entmutigen lassen, sondern muss im Kopf sofort umzuschalten und versuchen aus einem Fehler einen Vorteil zu machen. Hadert man, hat man schon verloren. Enttäuschung macht langsam und gießt Blei in die Knochen. Ich will nicht, dass meine Spieler über einen eigenen Fehler oder den eines Mitspielers enttäuscht sind. Sie sollen einen Fehler vielmehr als Ansporn empfinden". Diese Einstellung wünscht sich Krämer von allen, von jedem Mannschaftsbereich. Auch von der Abwehr, die Paderborn das Toreschießen zu leicht gemacht habe. "Was Zwickau uns in der Vorwoche schenkte, haben wir diesmal den Paderbornern angeboten".
Angesichts der "englischen Woche" wird Krämer "mit hoher Wahrscheinlichkeit" auf bis zu drei Positionen rotieren lassen. Eine Pause werden dann in erster Linie jene Spieler bekommen, die die sog. "laufintensiven Positionen" besetzen, deutet der Trainer nur an, wen die Rotation betreffen wird.
Während Stefan Krämer keine weiteren Verletzten beklagen muss, fehlt seinem Osnabrücker Kollegen Joe Enochs mit Halil Savran dagegen ein wichtiger Mann. Der Stürmer erlitt am Wochenende in Kiel einen Mittelfußbruch und fällt für lange Zeit aus. Doch Enochs hat einen auch in der Breite sehr starken Kader und wird den Ausfall entsprechend auszugleichen bemüht sein. "Sie sind wirklich stark besetzt und gehören für mich auch zu den heißen Aufstiegsanwärtern", zollt Stefan Krämer dem kommenden Gegner Respekt. Osnabrück hat bislang nur eine Niederlage kassiert ( auswärts bei Werder Bremen II). Zuletzt gab s zwei Siege hintereinander. Z.H. gegen Wiesbaden und in Kiel. Beide Male knapp mit 1-0, aber auch dafür gibt es 6 Punkte, die das Selbstbewusstsein der Niedersachsen gestärkt haben werden. Aber Rot-Weiß will sich nicht verstecken, ist in dieser Saison auswärts noch ungeschlagen. Kann gut sein, dass dies auch nach dem morgigen Spiel noch so ist.
P.S.: Testspieler Marko Rademacher wird nicht weiter am Training teilnehmen. Er konnte die sportliche Leitung nicht überzeugen und erhält keinen Vertrag.
19.09.2016 \ 1. Mannschaft