Punktspielpause für unsere Rot-Weißen, aber dennoch kein spielfreies Wochenende. Denn die SG Glücksbrunn Schweina erwartet uns im Landespokal auf "schiefem Geläuf" und ist – wie sollte es anders sein – ganz „heiß“ auf dieses Spiel.
Rund 2000 Besucher erwartet der Verein aus Bad Liebenstein, wenn unsere Profis dort am Samstag um 13.30 Uhr ihre Aufwartung machen. Die seit dieser Spielzeit von Olaf Gabriel trainierte Mannschaft des Gastgebers hat als Aufsteiger in die Thüringenliga bisher für reichlich Furore gesorgt. Mit einem Blitzstart (drei Siege in den ersten drei Begegnungen der Saison) stürmte das Team gleich in die Spitzengruppe der Liga, wo es sich inzwischen beharrlich festgesetzt hat. Am letzten Wochenende fertigte man mit einem 6-1 Auswärtssieg Motor Altenburg ab und rangiert aktuell auf dem 3.(!) Tabellenplatz. Die Glücksbrunner dürfen daher als um einiges stärker eingestuft werden, als der ebenfalls in der Verbandsliga kickende SC Leinefelde, bei dem der RWE sich in der ersten Pokalrunde mit 4-0 durchsetzte. In der Meisterschaft hat Glücksbrunn gegen Leinefelde jedenfalls auch problemlos gewonnen.
Basis des Erfolges ist der große Zusammenhalt im ganzen Verein mit einer aus vielen eigenen Talenten bestehenden Truppe, die über außergewöhnlichen Teamgeist verfügt. In der Landesklasse ist diese Mannschaft zuvor 10 Jahre lang gereift Dieses Kapital spielen sie nun eine Liga höher grandios aus. Wer in Schweina was holen will, muss aber nicht nur den Gegner niederringen. Es gilt auch sich den besonderen topographischen Gegebenheiten des Platzes zu stellen. Der weist nämlich ein Gefälle von 3 Metern (!) auf. Heißt: eine Halbzeit spielt man quasi "bergauf", im zweiten Durchgang "talwärts". Ein Umstand auf den wir uns einstellen sollten, da dies im Profibereich undenkbare Voraussetzungen wären.
Eine der interessantesten Figuren des Gastgebers ist Torjäger Patrick Schellenberg, der seit seiner Jugend für die Glücksbrunner kickt und schon seit Jahren ein besonderes Gespür dafür hat, wo der Kasten des Gegners steht. Zu den Leistungsträgern gehören überdies Torwart Hey, die Antreiber Harnack und Kolk, sowie die technisch starken Fischer und Heger. Sportlich sind sie alle heiß darauf sich gegen den RWE bestmöglich aus der Affäre zu ziehen.
Organisatorisch ist dieses Pokalspiel ebenfalls bestens durch Präsident Peter Malsch, der wie Rolf Rombach von Beruf Rechtsanwalt ist und in Schweina überdies als Stadionsprecher fungiert, sowie dessen Vorstandskollegen Heiko Weitz und ihren ehrenamtlichen Mitstreitern, vorbereitet worden. Malsch sagt: "Ich hätte nie gedacht, dass diese Partie hier in der Region solch eine Euphorie auslöst. Das ist schier unbeschreiblich". Und Heiko Weitz ergänzt: "Wir wollen aber deshalb nicht unter uns bleiben. Die RWE-Fans sind selbstverständlich auch zahlreich und herzlich in Schweina willkommen. Der Gästeblock kann rund 600 Fans aufnehmen".
RWE-Trainer Christian Preußer hat sich über den Gegner natürlich kundig gemacht. "Unterschätzt wird bei uns niemand. Unsere Vorbereitung läuft ebenso professionell ab, als wenn wir ein Punktspiel bestreiten würden. Im Ergebnis wissen wir aber, dass der Ausgang des Spiels in unseren Händen liegt. Wenn wir unsere normale Leistung abrufen können, dann kann eigentlich nichts passieren. Es liegt also an uns, genau das von der ersten Minute an gewissenhaft zu tun, denn wir wollen unbedingt die nächste Runde erreichen“.
Der zuletzt in der Meisterschaft gesperrte Carsten Kammlott wird in Schweina wieder dabei sein. Ob Preußer auch Außenverteidiger Fabian Hergesell aufbietet, ist noch nicht ganz sicher. Der Ex-Münsteraner wird wegen seiner in Aalen erhaltenen 5. Gelben Karte in der folgenden Woche gegen Hansa Rostock fehlen. Möglich ist, dass der Trainer deshalb den noch nicht feststehenden „Vertreter“ von Fabian auch schon in Schweina einsetzen wird.
Die Stadiontore in Schweina öffnen am Samstag bereits um 11 Uhr. Es soll auch noch Karten an der Tageskasse geben. Bis zum Anpfiff werden die Zuschauer dann mit einem Programm auf diese Partie eingestimmt.