Quo vadis Rot-Weiß Erfurt? Nach der vierten Pleite in Serie im Spiel 1 nach der Freistellung von Coach Christian Preußer schrillen die Alarmsirenen am Steigerwald ganz laut.
Übergangstrainer Norman Loose wirbelte für dieses wichtige Spiel die Mannschaft gehörig durcheinander. Nachdem Mario Erb und Christoph Menz ohnehin gesperrt ausfielen mussten Fabian Hergesell, Pablo Pigl, Tugay Uzan und Sebastian Szimayer auf die Bank, Marc Höcher war gar nicht erst mit in die Hessische Landeshauptstadt angereist. Dafür kamen:Sascha Eichmeier (Linksverteidiger), Florian Bichler (Mittelfeld) Theodor Bergmann (Mittelfeld) und erstmals nach langer Verletzungspause auch wieder Luka Odak (Rechtsverteidiger) dabei..Überdies vorne nach drei Spielen Sperre ebenso: Carsten Kammlott. Der Torminator, die personifizierte Hoffnung auf das vielleicht spielentscheidende Tor für den RWE in diesem Spiel. Schließlich: Jannis Nikolaou. Der deutsch-Grieche stand diesmal im Deckungszentrum an der Seite von Andre Laurito.
Neues Personal und neuer Schwung? Nicht unbedingt, aber wenigstens wirkte das Team von Beginn an sehr fokussiert, stand zunächst gut gestaffelt, schoss durch Florian Bichler aber erst nach einer guten Viertelstunde erstmals auf das Wiesbadener Tor. Der Ball war aber kein Problem für Tormann Markus Kolke. Peu a peu erarbeitete sich Wiesbaden in der Folge dann jedoch Vorteile und belohnte sich bald darauf nach einer Lorenz-Flanke durch ein Kopfballtor von Kevin Schindler mit der Führung (25.). Und die Gastgeber legten nach. Bald hatte Rot-Weiß innerhalb weniger Sekunden gleich mehrfach Glück. Drei Schüsse auf den Kasten von Eric Domaschke fanden ihr Ziel aber nicht (34.). Erfurt ließ sich aber nicht hängen, kam nach dem Rückstand phasenweise wieder besser ins Spiel, drang aber vorne nicht durch. Kurz vor der Pause die Gastgeber noch mit einem nicht ungefährlichen Drehschuss von Thorsten Oehrl, der knapp am Rot-Weißen Tor vorbeiging. Zur Halbzeit führte das etwas zielstrebigere Wiesbadener Team nicht unverdient, weil es die zwingenderen Aktionen vortrug und eine davon hatte veredeln können.
Zum Wiederbeginn des Spiels fehlte bei Rot-Weiß Okan Aydin, für den Pablo Pigl kam. Doch gleich im Brennpunkt: Eric Domaschke, der sich dem allein auf ihn zulaufenden Kevin Schindler entgegen warf und so eine frühe Vorentscheidung vereitelte (49.).Zwei Minuten später bewies Eric Domaschke abermals das er ein mitspielender Keeper ist, als er Marc Lorenz ablief, der sich den Ball etwas zu weit vorgelegt hatte (51.).Nach einer knappen Stunde wieder mal die Gäste. Sebastian Tyrala tanzte gleich vier Gegenspieler aus, sein Schuss strich allerdigs am Tor der Hessen vorbei. Aber nicht nur in dieser Szene merkte man Sebastian Tyrala an, dass er vorangehen und alles versuchen wollte, um das Ruder herumzureißen. Doch nicht nur er, auch andere, vor allem auch der eingewechselte Pablo Pigl, bissen sich richtig rein in die Aufgabe. Norman Loose brachte mit Tugay Uzan einen zweiten Stürmer, nahm Theodor Bergmann vom Feld. Nach wie vor aber torgefährlicher die Gastgeber. Wieder war es der brandgefährliche Stürmer Kevin Schindler, der aus nur fünf Metern Torentfernung vergab (66.). Die Entscheidung dann eine Viertelstunde vor Schluss. Einen Freistoss von Marc Lorenz fälschte zu allem Unglück Tugay Uzan unhaltbar zum 2-0 für die Hessen ins eigene Tor ab (75.). Die verbleibende Spielzeit wurde zum Schaulaufen für den SVWW. Ihr auffälligster Spieler, Kevin Schindler, legte in einer Überzahl-Situation der Gastgeber für Luca Schnellbacher auf und der hatte keine Mühe zum 3-0 einzuschieben (83.).Trotz aller Bemühungen war dem RWE an diesem Abend nicht mal der Ehrentreffer vergönnt. Florian Bichler vergab mit einem schönen Schlenzer kurz vor dem Abpfiff die letzte Chance dazu.
Dann war Schluss. Die abgeklärtere Mannschaft gewann.vielleicht um ein Tor zu hoch, aber letztlich verdient. Erfurt konnte trotz aller Anstrengungen den freien Fall auch im letzten Spiel des Jahres nicht stoppen. Nach der Winterpause wird der Mannschaft ein gnadenloser kampf um den Klassenerhalt bevorstehen.