Nach dem schwachen Auftritt im Heimspiel gegen Fortuna Köln wollen unsere Profis sich beim Gastspiel in Osnabrück von einer anderen, einer deutlich besseren Seite zeigen. Das oberste Gebot lautete unter der Woche:„Ruhe bewahren“!

Christian Preußer ist derzeit nicht zu beneiden. Nach der Offenbarung am Samstag gegen Köln hagelte es Kritik. An ihm selbst und an der Einstellung und Spielweise der Mannschaft. Er sagte auf der heutigen Pressekonferenz dazu: „Ich kann den Unmut verstehen. Viele haben vor dem Köln- Spiel gedacht, na ja, da spielen wir gegen das Schlusslicht, das wird schon werden. Das Problem ist aber, dass jede Mannschaft in dieser Liga eine Gefahr darstellt. Es gibt keine Laufkundschaft. Deshalb habe ich auch letzte Woche an dieser Stelle die Frage, ob es sich um einen Pflichtsieg handeln würde, nicht bejaht. Die Erwartungshaltung war vielerorts vor diesem Treffen vielleicht etwas überhöht und die Enttäuschung deshalb später umso größer. Dazu kam im Nachgang der Blick auf die Tabelle. Da ist man dann plötzlich nur noch 2 Zähler von einem Abstiegsplatz entfernt und manche Leute bekommen Angst. Dass es umgekehrt nur 3 Punkte in das gesicherte Mittelfeld sind, wird dabei dann übersehen. Wenn man mich nun fragt, was ist zu tun, dann sage ich: In erster Linie die Ruhe bewahren. In diesem Geist haben wir uns nach eingehendem Rückblick auf unser Spiel gegen Köln, das wirklich schwach war, auf Osnabrück vorbereitet. Wir haben vor allem sehr detailreich unsere Verhaltensweise im Spiel mit und ohne Ball besprochen und wollen hier etwas ändern“.

Der Trainer tut gut daran sich seine Zuversicht nicht nehmen zu lassen, obwohl mit Kammlott und Tyrala zwei ganz wichtige Leute, weil gesperrt, in Osnabrück nicht mitwirken können. Auch Burdenski fällt ja aus, weil er sich den Mittelfußknochen im Training gebrochen hat. Odak kehrt ohnehin erst in einigen Wochen zurück.

Aber Christian Preußer verfügt über genug Spieler in seinem Kader, die – eventuell auch unter Veränderung des Systems – darauf brennen, sich gerade jetzt in den Vordergrund spielen zu wollen und die alle in der Lage sind dazu beizutragen an der „Bremer Brücke“ wenigstens einen Punkt abzuholen. Schöner wären natürlich drei Zähler. Dann könnte man zu den Niedersachsen punktemäßig sogar aufschließen. Gerne erinnert man sich in diesem Zusammenhang an das dramatische Spiel vor 2 ½ Jahren, als man nach einem 0-2 Rückstand in Osnabrück die Partie nach drehte und 3-2 gewann.

Auch der VfL ist übrigens nicht unverwundbar. Beim 1-0 Erfolg am letzten Wochenende hatten sie in Würzburg sogar viel Glück. Man sprach bei den Lila-Weißen selbst von einem „dreckigen Sieg“. Dennoch wird auch in Erfurt der Aufwärtstrend der Niedersachsen registriert. Seit vier Spielen sind sie unbesiegt. Hinzu kam am gestrigen Abend noch ein 4-0 Erfolg im Landespokal in Hildesheim. Das macht natürlich selbstbewusst.

Doch Preußer und seine Mannen wollen zeigen, dass man auch in Osnabrück bestehen kann. Die Aufstellung blieb heute (natürlich) noch ein Geheimnis. Und so wird man erst am Samstag sehen, ob er 4-4-2 oder 4-5-1 spielen lässt und wer diese Zahlenkombination mit Leben erfüllen wird. Doch egal in welcher Formation und personellen Besetzung. Die Mannschaft will und wird Gas geben.

Zu hören ist das Bemühen unserer Rot-Weißen im RWE-Radio, zu sehen dann später bei „Sport im Osten“.

22.10.2015 \ 1. Mannschaft