Rekordpokalsieger RW Erfurt wartet seit sieben Jahren (!) darauf den Landespokal wieder in Händen zu halten. Letztmalig triumphierten wir im Frühjahr 2009 nach einem denkwürdigen 3-2 Erfolg über den FC Carl-Zeiss Jena. Danach gab es nur noch Pleiten, Pech und Pannen!
Am Ostersamstag nimmt die Mannschaft wieder einen Anlauf die schlimme Serie zu beenden. Es geht zwar noch nicht um das Endspiel, doch auch das Viertelfinale muss erst einmal gespielt werden. Mit der Reise zum ZFC Meuselwitz stellt sich uns der erste echte Prüfstein in diesem Wettbewerb in dieser Saison in den Weg. Der Regionalligist wird nicht von Pappe sein, auch wenn er in seiner Klasse nur auf dem 14.Rang steht. RWE-Coach Stefan Krämer erwartet einen "Fight auf Biegen und Brechen", bei dem man die Nerven behalten und von Beginn an voll gegen halten muss. "Wir haben uns sehr genau mit dieser Mannschaft beschäftigt, sie zweimal live in Augenschein genommen.Wir machen alles wie im Ligaalltag und werden nichts dem Zufall überlassen. Deshalb reisen wir, wie üblich bei Auswärtsspielen, auch schon am Vortag an". Stefan Krämer mag Pokalspiele, "Weil es nur in einem Spiel, ohne Wiedergutmachungschance, die Entscheidung gibt. Das ist so schön daran". Mit der jüngsten Pokalhistorie seines Arbeitgebers hat er sich nicht intensiv befasst. "Ich hab davon gehört, was da alles so passiert ist. Aber das ist die Vergangenheit. Ich lebe lieber in der Gegenwart und schaue zu, wie ich die positiv gestalten kann. Ich weiß aber auch, was auf dem Spiel steht. Das Thema Image und Finanzen wird hiervon sehr berührt".
Der Trainer will zusehen, dass seine Jungs schnell und gut in das Spiel reinkommen und möglichst ein frühes Tor hinlegen. Damit es dann die Räume gibt, mit denen es sich dann besser spielen lässt. Mittelfeldspieler Juri Judt ist schon mal optimistisch "Uns steht eine reizvolle Aufgabe bevor, die wir meistern werden". Personell hat der Trainer keine Sorgen. Beim Spiel am Dienstag gegen den 1. FC Köln sind alle Spieler unverletzt geblieben. Manche von ihnen haben sich sogar in den Vordergrund gespielt, so dass der eine oder andere aus der "2.Reihe" womöglich auf einen Einsatz in Meuselwitz hoffen darf. Sicher ist, dass Erik Domaschke das Tor hüten wird. "Das ist mit den Torleuten so abgesprochen", sagte Stefan Krämer heute.Sebastian Tyrala wird dagegen überhaupt nicht spielen. Der Kapitän ist gesperrt.
Uns steht eine reizvolle Aufgabe bevor, die wir meistern werden"
Juri Judt
Seit Wochenmitte gilt dem Pokalspiel die ungeteilte Aufmerksamkeit. Montag und Dienstag stand dagegen noch ganz im Zeichen der Fehleranalyse des Chemnitz-Spiels. "Meine Jungs waren sehr selbstkritisch. Das 0-2 gegen den CFC haben wir uns selbst eingebrockt. Da war kein Schiedsrichter, der Rasen oder gar die Zuschauer schuld. Alle wissen, dass wir einfach schlecht waren. Das wollen wir korrigieren.Zunächst gerne mit einem Sieg in Meuselwitz und dann eine Woche später mit zählbarer Ausbeute auch bei Fortuna Köln", so Stefan Krämer.
Gegen Meuselwitz gab es in den letzten 10 Jahren 4 Begegnungen, in denen Erfurt 3x gewann und 1x verlor. Alles Pokalspiele. Der Sieger dieser Partie spielt dann im Halbfinale beim einzig im Wettbewerb verbliebenen Oberligisten Einheit Rudolstadt. Als Termin für die Halbfinals ist der 27.04. vorgesehen, wobei diese Ansetzung in Rudolstadt bislang auf herbe Kritik stieß. Unverständlich, denn Rudolstadt spielt selbst in der 5. Liga weder gegen den Abstieg, noch um den Aufstieg, und freie Wochenenden sind im Terminkalender nicht mehr vorgesehen.
Das Spiel in Meuselwitz beginnt auf Wunsch des Fernsehens mit einer ca. 10 minütigen Verspätung (Anstoss 14.10 Uhr) Bislang sind im Vorverkauf erst knapp 500 Karten abgesetzt worden. Doch die Fankolonne des RWE ist hier nicht eingerechnet. Sie setzt sich erst am Samstagvormittag in Bewegung und wird sicher noch einige Karten an den Kassenhäuschen abnehmen.
RWE-TV bietet ab 13.50 Uhr einen 15-20 minütigen Livestream aus dem Meuselwitzer Stadion mit einigen interessanten Gesprächspartnern an. Ebenso gibt es unmittelbar nach dem Abpfiff, ebenfalls im RWE-Livestream, Reaktionen von Spielern und Verantwortlichen zum Spielausgang. Dazwischen überträgt der MDR das Spiel live im TV in einer Konferenz mit einer anderen Pokalbegegnung aus Sachsen (Kamenz-Zwickau) Ebenso wird unser RWE-Radio live vom Spiel berichten.
