Schon am Dienstagabend geht es in der Liga weiter. Für den FC Rot-Weiß steht dabei mit dem Gastspiel beim Halleschen FC bereits das vierte Ostduell auf dem Programm. Im Unterschied zur Vorsaison, als Erfurt inoffizieller "Ostmeister" wurde, gab es bislang gegen die Konkurrenz aus den neuen Ländern aber noch nichts zu holen. Ob in Magdeburg, Dresden oder daheim gegen Aue: immer zogen wir bislang den Kürzeren.
Und ausgerechnet jetzt, da Halle nach schwachem Start einen Trainerwechsel vorgenommen hat und wieder beginnt "rund" zu laufen, geht es in die Händel-Stadt. Stefan Böger, Halles neuer Coach, hat in den wenigen Tagen in denen er das Zepter an der Saale schwingt vor allem die Abwehr stark gemacht. Mit Erfolg, denn in den beiden Spielen, die er zuletzt verantwortete, gab es 4 Punkte und kein Gegentor. Eine wichtige Rolle spielt für Böger dabei der unter seinem Vorgänger Sven Köhler nicht mehr berücksichtigte Ex-Erfurter Stefan Kleineheismann, der nun neben Marco Engelhardt im Deckungszentrum steht..Acquistapace musste deshalb für "Kleine" rüber auf die linke Abwehrseite. Aber es scheint zu fruchten. 0-0 in Aspach, 1-0 Sieg in Würzburg. Nun kommt Erfurt und unsere Gastgeber würden liebend gerne die "Miniserie" ausbauen. Stefan Böger, von den HFC-Anhängern nicht unbedingt euphorisch als Nachfolger der langjährigen "Ikone Köhler" begrüßt, ist dabei bestens über die Qualität der Rot-Weißen im Bilde. Als MDR-Experte sah er uns schon in Magdeburg und in Dresden.
Christian Preußer weiß, dass der Trainerwechsel in Halle bereits etwas bewirkt hat. Er hat großen Respekt, aber keine Angst vor dem Gegner. "Ich rechne mit einem engen Spiel auf Augenhöhe. Aber wir wollen im vierten Anlauf gerne auch mal ein Ostderby gewinnen". Der glatte 3-0 Erfolg gegen Mainz II hat ihn und seine Jungs zurecht mutig werden lassen. Es ist ein gesundes Selbstbewußtsein, das aus ihm spricht, mit Demut vor der Aufgabe in Halle. Am Montagabend wird das Team im Training das Spiel uhrzeitlich schon mal simulieren. Preußer bittet nämlich erst um 19.00 Uhr auf den Platz. Exakt 24 Stunden später ertönt dann im Erdgas Sportpark zu Halle der Anpfiff.
Während Christoph Menz nach seiner doch eher leichteren Blessur bei diesem Montagstraining wieder dabei sein wird, muss Juri Judt für beides, Training und Spiel passen. Seine muskulären Probleme lassen momentan einen Einsatz nicht zu.
Vieles spricht dafür, dass der RWE-Coach die erfogeiche Mannschaft vom Wochenende erneut aufbietet. Das hieße, dass auch Jannis Nikolaou und Erik Domaschke wieder dabei sein werden. "Erik Domaschke hat seine Aufgabe gegen Mainz sehr souverän gelöst. Aber auch Philipp Klewin ist mit diesem Wechsel im Tor sehr gut umgegangen, was ich ihm hoch anrechne", sagt Christian Preußer. Und "Jannis hat seine Aufgabe im Mittelfeld ebenfalls sehr ordentlich gelöst", lobt der Trainer den Neuzugang vom 1. FC Köln.
Vielleicht geht es in dem Treffen der beiden Teams mit den gleichen Vereinsfarben am Dienstag unter Flutlicht ähnlich knapp zu wie bei der statistischen Zahlenreihe der "All-Time-Bilanz" zwischen HFC und RWE. Denn in bisher 73 Begegnungen nach dem Krieg siegten beide Teams je 29 Mal bei 15 Remis. Nur beim Torverhältnis hat Erfurt bei 117-116 einen hauchdünnen Vorsprung. Vielleicht ist es auch ein gutes Omen, dass der RWE die beiden letzten Auswärtsspiele in Halle gewann. Um das nochmals hinzubekommen, müssen unsere Stürmer diesmal aber am Ex-Rot-Weiß Duo Engelhardt/Kleineheismann vorbeikommen. Man darf sich sicher auf spannende Duelle freuen.