Am Samstag geht es wieder los. Die Liga kehrt aus der Pause zurück. Auch wenn es in Erfurt sehr winterlich ausschaut, soll dieses Ostduell über die Bühne gehen.

Dem Traumtor von Carsten Kammlott aus dem Hinspiel (sein Treffer steht aktuell zur Wahl als „Tor des Jahres“) sollen jetzt die damals fehlenden Punkte gegen Dresden folgen. RW Erfurt ist heiß auf das Duell mit den Sachsen und hat nichts unversucht gelassen, sich entsprechend auf diesen Hit vorzubereiten. Selbst das Trainingslager von Dynamo in Spanien wurde „ausgekundschaftet“. Ein Beobachter war vor Ort und übermittelte seine Eindrücke. Zur gleichen Zeit ackerte der neue Erfurter Trainer Stefan Krämer mit seinen Jungs Übungseinheit um Übungseinheit, ob in Belek, dann in Leipzig oder daheim in Erfurt, um am Samstag um 14.00 Uhr bestmöglich auf den Re-Start der Liga vorbereitet zu sein.

Stefan Krämer „brennt“. Er will gemeinsam mit seiner neuen Mannschaft das letzte Jahr vergessen machen und das Publikum im Kampf um den Klassenerhalt dabei gerne an seiner Seite wissen. „Wir haben schon gleich am Anfang die beste Mannschaft der Liga vor der Brust. Aber das ist egal. Es steht fest, dass wir eine Top-Leistung brauchen und das Quentchen Glück, das es immer braucht bei diesen Spielen, damit für uns was rausspringt. Aber wenn alles passt, dann ist in dieser Liga in einem Spiel gegen jeden Gegner alles möglich. Wir sind jetzt absolut bereit für dieses Duell. Deshalb hoffe ich auch nicht, dass es noch zu einer wetterbedingten Absage kommt“, sagte ein entschlossener Stefan Krämer auf der Pressekonferenz (siehe die Videoaufzeichnung im Medienteil der Homepage).

Die Zahlen auf der Dynamo-Habenseite sind ihm dabei egal. So etwa, dass noch nie ein Drittliga-Team zu diesem Zeitpunkt einen so großen Vorsprung auf seine Konkurrenz hatte, wie derzeit die SGD. 46 Punkte sind sagenhafte elf Zähler auf Platz zwei. Seit dem 13. Spieltag hat das Team von Uwe Neuhaus zudem nicht mehr verloren. Das 0-1 daheim gegen Cottbus bedeutete zugleich aber die bislang erst einzige Niederlage unseres kommenden Gegners. Auswärts sind die Gelb-Schwarzen ergo noch völlig ungeschlagen und damit zugleich und fast selbstredend auch das beste Auswärtsteam der Liga. „Ich kenne Dynamo-Coach Uwe Neuhaus und schätze meinen Kollegen außerordentlich. Wir haben hier und da schon die Klingen gekreuzt. Er hat großartiges in Dresden geleistet. Aber seinem Erfolg und seinen Ambitionen wird es nicht schaden, wenn wir seinen Jungs am Samstag versuchen richtig Stress zu machen und das Spiel vielleicht sogar zu gewinnen. Das ist unser Ziel“, sagte Krämer.

Wir sind jetzt absolut bereit für dieses Duell
Stefan Krämer


Ein kleines Geheimnis macht er um seine Aufstellung. Er sagt: „Grundsätzlich haben alle in den letzten Tagen großartig gearbeitet. Das Selbstbewusstsein ist allmählich wieder zurückgekehrt. In meinem Kopf steht das Team soweit. Nur bei drei Positionen bin ich mir für Samstag noch unsicher. Das gilt für die Torwartposition und an zwei Stellen im offensiven Bereich. Wobei Tugay Uzan nach seiner Verletzung im Hallenturnier zu Jahresbeginn es ohnehin vielleicht nicht mehr rechtzeitig schafft fit zu werden. Man muss mal sehen. Aber unabhängig davon wer aufläuft, ich will meine Mannschaft sehen, wie sie aggressiv gegen den Ball arbeitet und bissig ist. Ich will Mut und Risiko von den Jungs erleben. Im Kampf um den Klassenerhalt braucht man „Krieger“, die die Ärmel hochkrempeln. Männer, für die das Spiel erst richtig zur Herausforderung wird, wenn man den Ball mal verloren hat, um ihn umgehend wieder zurückzugewinnen“.

Während der RWE-Cheftrainer personell nahezu aus dem Vollen schöpfen kann, fehlen dem Gegner einige wichtige Leute. So z.B. Außenverteidiger Nils Teixeira, der nach einer Erkrankung das Lauftraining erst wieder aufgenommen hat. Auch Quirin Moll muss wegen eines Faserrisses passen. Dafür wird aber wohl Torjäger Justin Eilers rechtzeitig für dieses Derby wieder fit. Er hatte sich im spanischen Trainingslager eine Innenbanddehnung zugezogen, doch Dynamos Physioabteilung scheint ihn hinzubekommen.

Das Spiel wird am Samstag wohl ausverkauft sein. Aktuell gibt es nur noch ein paar Restkarten im Stehplatzbereich. Wer es nicht im Stadion sehen kann, dem sei die Live-Übertragung im Fernsehen und auf RWE-Radio empfohlen. Zusammenfassungen bieten „Sport im Osten“ und die ARD-Sportschau.

22.01.2016 \ 1. Mannschaft