Der RWE konnte am Dienstagabend in Halle keine weiteren Punkte einfahren. Das Team unterlag dem HFC im Erdgas-Sportpark vor 8000 Zuschauern, darunter etwa 800 mitgereiste Anhänger aus Thüringen, am Ende mit 1:2 (0:2). Damit bleibt das Team vorerst im unteren Drittel der Tabelle stecken
Das Spiel war vom Anstoss weg flott und unterhaltsam und wurde auf Erfurter Seite anfänglich mit dem Team bestritten, das am vergangenen Samstag daheim Mainz 05 geschlagen hatte.
In den ersten gut 20 Minuten spielte sich das Geschehen dabei zumeist zwischen den Strafräumen ab. Torchancen waren eher Mangelware. Doch dann brachen turbulente sechs Minuten vor beiden Toren an. Zunächst ging Halle in der 23.Minute in Führung. Der heute überragend spielende Osawe versetzte nach einem Sprint über die rechte Seite kurz vor der Grundlinie Nikolaou und tunnelte dann aus spitzem Winkel auch noch Torwart Domaschke. Eine feine Einzelleistung des HFC-Stürmers. Erfurts Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Im Minutentakt bot sich dreimal die Chance zum Ausgleich. Zuerst war es Szimayer, der nach einer Flanke von Hergesell den Ball von der Brust tropfen ließ, aber mit seinem Schuß an HFC-Keeper Bredlow scheiterte (26.). Dann erging es Nikolaou mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze nicht anders (27.). Schließlich verfehlte auch Kammlott per Kopf sein Ziel (28.). Statt des möglichen Ausgleichs für Erfurt fiel das nächste Tor auf der anderen Seite und die Gastgeber bauten ihre Führung auf 2-0 aus. Bertram zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern geschickt über die Erfurter Mauer ins rechte Toreck (29.). Dabei blieb es auch bis zur Pause.
Nach dem Wechsel begannen die Hallenser wie die Feuerwehr. Furuholm, der im ersten Durchgang noch recht blass geblieben war, mit einem sehenswerten Hackentrick und abermals Osawe scheiterten an Domaschke, der nun im Brennpunkt des Geschehens stand. Doch anstatt nachzusetzen, ließ der HFC nach 55 Minuten in seinen Bemühungen frühzeitig alles klar zu machen nach. Jetzt kam Rot-Weiß auf und hatte durch einen Kopfball von Nikolaou eine sehr gute Möglichkeit, doch Halles Diring klärte auf der Torlinie.(58.). Und die Thüringer blieben am Drücker. Der Lohn: Rot-Weiß Innenverteidiger Erb gelang nach einer guten Stunde mit einem platzierten Schuss der Anschlusstreffer. Halle nun verunsichert. Zwar blieb das Team von Trainer Böger vor allem über die Sturmläufe von Osawe stets gefährlich, aber die Schlussphase bestimmte Rot-Weiß, das vehement auf den Ausgleich drang. Trainer Preußer nahm kurz vor Schluss sogar Hergesell raus, stellte auf Dreier-Kette um, brachte Menz und schob Nikolaou mit in die Spitze. Die beste Chance zum Ausgleich sollte Kammlott dann noch haben, doch als er freie Schussbahn hatte, wähnte er sich irrigerweise im Abseits und brachte die Aktion nicht zu Ende.
So blieb es schließlich beim Hallenser Sieg, der keineswegs unverdient war. Der HFC spielte insgesamt mit mehr Zug zum Tor, agierte gradliniger und mit mehr Passgenauigkeit. Nicht zuletzt hatten die Gastgeber in Osawe einen Mann, der in vielen wichtigen Szenen heute den kleinen Unterschied ausmachte. Der RWE enttäuschte dennoch nicht. Die Mannschaft kämpfte und kombinierte zeitweise auch ganz ansehnlich. Für den Einsatz an diesem Abend gab es von den Fans nach dem Spiel anhaltenden Beifall, auch wenn nun schon das vierte Ostduell verloren ging.
Samstag gegen Bremen II müssen allerdings nun drei Punkte eingefahren werden, anderfalls die Abstiegsränge wieder ganz nah wären.