Der RWE tritt auf der Stelle. Trotz einer guten Anfangsphase, die mit der Führung belohnt wurde, reichte es nur zu einem 1-1 Unentschieden im Heimspiel gegen Halle.
Herrliches Derbywetter, 6000 erwartungsvolle Zuschauer, darunter als Gast auch Kevin Möhwald, alles war auf ein gutes Spiel gespannt. Doch das sollte es nicht werden. Aber der Reihe nach. Bei den Rot-Weißen Erfurtern bot Trainer Stefan Krämer für den gesperrten Luka Odak Jannis Nikolaou als Linksverteidiger auf und Juri Judt stand diesmal wieder neben Basti Tyrala im defensiven Mittelfeld. Ansonsten lief erneut dieselbe Mannschaft wie in den Begegnungen zuvor auf. Und die wollte es gleich vom Anpfiff weg wissen. Großer kämpferischer und läuferischer Einsatz, frühes Attackieren des Gegners, das alles behagte den zunächst pomadig wirkenden Gästen von der Saale überhaupt nicht. Der Lohn für eine ganz starke Erfurter Anfangsviertelstunde manifestierte sich schließlich im Führungstor. Erzielt durch einen verwandelten Foulelfmeter von Mario Erb (14.), nachdem Halles Innenverteidiger Marco Engelhardt den in den Strafraum laufenden Okan Aydin "über die Klinge" hatte springen lassen. Doch nach dieser Führung und dem Anfangswirbel war beim RWE plötzlich der Stecker raus. Die Mannschaft ließ sich zurückfallen, die Zahl der Fehlpässe nahm zu und der lange zu passive HFC wurde von Minute zu Minute stärker. Ein erstes Achtungszeichen der Gäste kam von Osawe, der nach einem Freistoss einen Kopfball knapp neben das Erfurter Tor setzte. In der 39. Minute dann das, was viele schon hatten kommen sehen: Der Ausgleich. Sascha Pfeffer flankte von der rechten Strafraumkante und Toni Lindenhahn köpfte aus vier Metern zum 1-1 ein. Der unmittelbare Gegenzug über Jannis Nikolaou und Daniel Brückner hätte zwar fast wieder die Führung für RWE gebracht, aber Aydin verzog um 2 Meter. So ging es in die Kabinen.
Es ist mir ein Rätsel warum meine Mannschaft nach einer Viertelstunde aufgehört hat Fußball zu spielen".
RWE-Trainer Stefan Krämer
Nach dem Wechsel setzte leichter Nieselregen ein und die vor der Pause auch schon nicht mehr gutklassige Begegnung verflachte noch mehr. Viel Kampf und noch mehr Krampf auf beiden Seiten. Ein reiner Abnutzungskampf und das reinste Fehlpassfestival. Chancen konnte sich über lange Zeit kein Team erarbeiten. Halle hatte zwar noch leichte Feldüberlegenheit, war aber vor dem Erfurter Tor auch ohne Durchschlagskraft. Erst in der Schlussphase, als Erfurt letzte Körner mobilisierte, hatten Kammlott (80.) und Benamar (87.) noch die Chance zum Sieg für die Rot-Weißen auf dem Fuß, konnten sie aber nicht nutzen. So blieb es beim - aus Erfurter Sicht - insgesamt wenig befriedigenden 1-1. Aber wer weiß schon heute, wozu dieser Zähler nochmal wichtig sein wird.
In der am Tabellenende immer enger werdenden Situation konnte sich unsere Mannschaft gleichwohl um 2 Plätze verbessern und ist - jedenfalls bis morgen - nun 14. des Klassements. Kommendes Wochenende treten wir bei Werder Bremen II an.