Ein wunderschöner, sonniger, ja schon fast sommerlicher Tag in Erfurt. Dazu ein Spiel, das vor Spannung im Vorfeld nur so knisterte. In der Anfangsphase ging es entsprechend der Bedeutung für unsere Gäste gleich mal rustikal zur Sache. Es wurde um jeden Meter gefightet. Beide Abwehrreihen machten dabei die eigenen Strafräume zur "Sperrzone", das Geschehen spielte sich daher zwischen den Boxen und weniger vor den Toren ab. Die erste Torszene des Spiels ließ daher lange auf sich warten. Erfurt sollte sie haben und die Entwicklung des Angriffs hätte durchaus einen erfolgreichen Abschluss verdient gehabt. Aydin setzte sich geschmeidig gegen seinen Bewacher am rechten Flügel durch, bediente Kammlott, der wiederum zu Benamar verlängerte, doch der Krauskopf konnte den Ball nicht mehr richtig kontrollieren (22.). Danach kamen aber die Gäste. Kauko, zunächst mit einem Kopfball (26.) und nur Sekunden später (27.) mit einem strammen Rechtsschuß, verfehlte den Erfurter Kasten nur um wenige Zentimeter. Dann musste Klewin zweimal in höchster Not parieren. Zunächst gegen Zickert (32.), dann gegen Sukuta Pasu (33.). Die Einschläge kamen allmählich näher. Cottbus inzwischen die bessere, die aktivere Mannschaft. Dann schlich sich Innenverteidiger Möhrle mit nach vorne, tauchte plötzlich im Erfurter Strafraum auf, stand im rechten Moment goldrichtig und rammte einen Flankenball per Kopf ins Erfurter Tor. Riesenjubel über die Führung beim FC Energie. Aber war sie das wirklich? Der Schiedsrichterassistent hatte die Fahne gehoben. Schiedsrichter Winkmann eilte zu seinem Assistenten und beriet sich länger mit ihm. Dann hob er den Einwand seines Kollegen an der Linie auf und gab den Treffer. Cottbus also nun wirklich in Führung (36.). Was genau der Assistent gesehen haben wollte, blieb ohne Ansicht der Fernsehbilder ungeklärt. Cottbus brachte jedenfalls die Führung anschließend locker in die Kabine.

Zum Auftakt der 2. Halbzeit waren gerade wenige Minuten absolviert, als Stefan Krämer Juri Judt vom Feld nahm und ihm damit einen donnernden Ablaus für seine erfolgreiche Zeit in Erfurt sicherte, denn Juri geht zurück in seine Heimat Franken, spielte zum letzten Mal im Steigerwald. Bergmann ersetzte ihn. Erfurt nun bemühter als im 1. Duchgang und durchaus mit Chancen. zweimal vergab allerdings Benamar in aussichtsreicher Position. Cottbus zog sich jetzt weit zurück und versuchte den Vorsprung zu sichern. Erfurts optische Überlegenheit sollte im weiteren Verlauf nicht so druckvoll sein, dass die gut gestaffelten Gäste noch in ernste Schwierigkeiten gerieten. Es fehlte bei den Gastgebern die Präzision beim letzten Pass. Nur bei einem Standart von Aydin hätte es beinahe noch im Cottbusser Kasten eingeschlagen. Deren Anhänger schwitzten "Blut und Wasser", denn zeitgleich führte auch ihre direkte Konkurrenz aus Bremen und Wiebaden. Ein Tor für Erfurt hätte fatale Folgen gehabt. Doch Energie brachte die schmale Führung über die Runden. Zum Schluss hätten sie sogar mit etwas mehr Glück als deutlicherer Sieger vom Platz gehen können, denn der eingewechselte Michel traf kurz vor Schluss hintereinander noch Latte und Pfosten des Erfurter Tores.

Am Ende blieb es bei einem verdienten 1-0 Erfolg für die. Lausitzer.

Die Kurzanalyse von Stefan Krämer auf der PK:

Wir hatten eine große Verantwortung gegenüber den Fans und der Liga. Ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf. Wir wollten das Spiel gewinnen. Nach vorn fehlten uns die zündenden Ideen. Ich hatte den Eindruck, wer das erste Tor macht, der gewinnt."
07.05.2016 \ 1. Mannschaft